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NORDHEIM: Griff in die Rücklagen und neue Kredite

NORDHEIM

Griff in die Rücklagen und neue Kredite

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    Die Finanzen standen im Mittelpunkt der Nordheimer Gemeinderatssitzung. Kämmerer Ludwig Backhaus stellte die Haushalts- und Finanzpläne, das Haushaltskonsolidierungskonzept und seine Fortschreibung für 2018 sowie das Investitionsprogramm für den Zeitraum 2017 bis 2021 vor.

    Einwohnerzahl sinkt

    Wie fast überall, so Backhaus, hat auch Nordheim mit einem deutlichen Schwund an Einwohnern zu kämpfen. 1992 lebten 1293 Bürger in der Gemeinde, zurzeit sind es knapp 1100. Der Verwaltungshaushalt hatte im Vorjahr mit 2 060 700 Euro abgeschlossen, der Vermögenshaushalt war mit 2 050 600 Euro ähnlich hoch gewesen. Für das laufende Jahr ist jeweils eine Steigerung vorgesehen: der Verwaltungshaushalt liegt bei 2 253 300 Euro und der Vermögenshaushalt bei 3 255 900 Euro. Backhaus sah darin insgesamt eine positive Entwicklung.

    Pro-Kopf-Verschuldung steigt

    Rücklagen hat Nordheim mit 691 300 Euro vom 31. Dezember 2016 plus einer Zuführung aus dem Haushaltsjahr 2017 in Höhe von 508 700 Euro vorzuweisen. Da aber im laufenden Jahr davon rund eine Million Euro entnommen wird, bleiben noch knapp 200 000 als Rücklage. Da 2018 neue Kredite geplant sind, wächst die Pro-Kopf-Verschuldung zum Jahresende auf 1690 Euro an, deutlich über dem Durchschnitt von 619 Euro bei vergleichbaren Gemeinden. Die 2017 gewährte Stabilisierungshilfe (373 400 Euro) wird zur Schuldentilgung genutzt.

    Stabilisierungshilfe beantragt

    Wie geht?s weiter mit der Haushalts-Konsolidierung? Das hängt vor allem davon ab, ob Nordheim noch weitere Stabilisierungshilfen bekommt, machte Backhaus klar. Die dauernde Leistungsfähigkeit sei zurzeit nicht gesichert, heißt es im Vorbericht zum Haushaltsplan 2018. Doch die Gemeinde ist entschlossen, die finanzielle Leistungsfähigkeit wieder zurückzugewinnen. Je nachdem, ob und in welcher Höhe der Staat hilft, kann das bis 2022 gelingen. Darum wird die Unterstützung wieder beantragt.

    Konzept zur Haushaltskonsolidierung

    Die Aussichten auf eine neuerliche Stabilisierungshilfe seien nicht mehr ganz so gut wie in den Jahren zuvor, sagte Bürgermeister Thomas Fischer, aber sie seien auch nicht schlecht. Zusammen mit der Inanspruchnahme aller möglichen Förderungen – und jeweils zu deren Höchstsatz – mag es gelingen, dass Nordheim finanziell mittelfristig wieder auf sichern Beinen stehen kann. Die notwendigen Beschlüsse über das Haushalts-Konsolidierungskonzept, den Finanzplan, das Investitionsprogramm und die entsprechende Haushalts-Satzung fasste der Gemeinderat im Anschluss an Backhaus‘ Vortrag jeweils einstimmig.

    Stolpersteine in der Gemeinde

    Im weiteren Verlauf der Sitzung berieten die Bürgervertreter über das Unterstützungsgesuch der Projektgruppe „Wir wollen uns erinnern“. Am Zugang zum ehemaligen Güterbahnhof Aumühle in Würzburg soll ein Mahnmal zur Erinnerung an die Deportation der unterfränkischen Juden in der Nazizeit errichtet werden. Die angeschriebenen Gemeinden werden gebeten, sich daran zu beteiligen, entweder mit einem Gepäckstück für das Mahnmal oder durch einen Geldbetrag. Der Gemeinderat von Nordheim lehnte eine Beteiligung ab und begründete dies mit dem Setzen der Stolpersteine an der Von-der-Thann-Straße im vergangenen Jahr. Damit habe die Gemeinde im Sinne der Erinnerung einen durchaus würdigen Betrag geleistet, wie Peter Suckfüll ausführte.

    Pfadfinder suchen neues Heim

    Im letzten Teil der Sitzung kam die Neuvergabe der Pachtverträge von gemeindeeigenen Flächen zur Sprache. Nach Vollzug der Flurbereinigung sind dafür auch neue Pachtpreise zu erheben. Für die Pfadfinder von Nordheim wird ein neues Heim gesucht, denn sie müssen wegen des Abrisses der alten Schule aus ihrer bisherigen Unterkunft weichen.

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