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BAD KÖNIGSHOFEN: Großreinemachen auf dem Sambachshof

BAD KÖNIGSHOFEN

Großreinemachen auf dem Sambachshof

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    Ein Plakat, das eine Mitarbeiterin des ZDF entworfen hat, wirbt für das Maifest am Sambachshof.
    Ein Plakat, das eine Mitarbeiterin des ZDF entworfen hat, wirbt für das Maifest am Sambachshof. Foto: Foto: Friedrich

    Bis in die 1980er-Jahre hinein war es für viele Grabfelder ein Muss, ein Mal im Jahr eine Wanderung zum Sambachshof zu unternehmen. Mehrere tausend Leute trafen sich dann in und an der Waldgaststätte, um gemeinsam in den Monat Mai hinein zu feiern.

    An diese Tradition will die Spielvereinigung Althausen/Aub wieder anknüpfen und bereitet gerade den Platz vor der historischen Gastwirtschaft dafür vor. Ideengeber war Egid Dömling. „Er hat uns immer wieder darauf angesprochen, bis wir dann zugesagt haben, die Tradition wieder aufleben zu lassen“, sagt Bruno Waldsachs, der am Samstag mit einigen weiteren Helfern vor Ort war, um den Platz vor der Gastwirtschaft auf Vordermann zu bringen.

    Holzbänke wurden abgestrahlt

    Am Sambachshof hat sich bereits einiges getan. Lag die ehemalige Waldgaststätte vor Wochen noch in einem tiefen Dornröschenschlaf, hat sich das nun geändert. Viele fleißige Hände waren mit dem Einverständnis der neuen Eigentümerfamilie Wachmer am Werk und haben Büsche geschnitten, überwucherte Flächen geräumt und die vielen Holzbänke abgestrahlt und so vom Schmutz der letzten Jahre befreit. Terrassenplatten wurden gesäubert und, wo es notwendig war, wieder gefestigt.

    Eine Bekannte von Egid Dömling, die beim ZDF arbeitet, hat ein Plakat mit einer Zeichnung entworfen, das auf das Fest hinweist. In noch recht gutem Zustand sind die Toiletten der Waldgaststätte, die an diesem Tag genutzt werden können. „Jetzt hoffen wir nur noch, dass sich die Mühe lohnt und am 1. Mai viele Festbesucher kommen“, so Bruno Waldsachs. „Da lässt es sich doch bestimmt schön feiern“, ergänzt der Althäuser Stadtrat Peter Kuhn.

    Ältere Königshöfer erinnern sich gerne an die Zeiten zurück, als am 1. Mai ein regelrechter Run auf die Waldgaststätte stattfand. Von überall her wanderte man zum Sambachshof und ließ sich an den Holztischen nieder. Bis in die Abendstunden wurde gefeiert, gegessen und getrunken. „Da gingen mehrere tausend Bratwürste über die Theke und getrunken wurde auch nicht wenig“, erinnert sich Egid Dömling. Damals gab es im hinteren Teil der Waldgaststätte noch eine Jugendherberge, die auch von Schulklassen aus Königshofen genutzt wurde, die mit ihren Lehrern einmal im Jahr dort übernachteten und sich direkt vor Ort mit dem Thema Wald auseinandersetzten. Auch die Waldarbeiter waren dort zeitweise untergebracht.

    Historie des Sambachhofs Die Geschichte des Sambachhofs hat Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold Albert (Sternberg) in seinem Buch über die Pfarrei Althausen aufgearbeitet. Der Sambachshof ist demnach eng mit der Geschichte der Grafen von Wildberg verbunden. Graf Konrad von Wildberg, dessen Burg sich in der Nähe von Sulzfeld befand, gibt 1287 dem Ritter Berthold die lehenbaren Güter in den Dörfern Gesdorf und Sambach. Schon 1370 wird der Sambach in einem Lehensverzeichnis erwähnt, 1437 verkaufte ein „Kunz von Reurieth“ den Sambach mit allen Zu- und Eingehörungen, Holz, Äcker, Wiesen, Wohnungen und Weiden für 1000 Gulden an die Stadt Königshofen im Grabfeld. Bei Streitigkeiten mit der Stadt wurde Kunz von Reurieth von Knechten der Stadt erschlagen. Im Laufe der Geschichte wurde 1764/65 der „Hoff Sambachshof“ neu gebaut und ging 1829 endgültig in den Besitz der Stadt über. 1842 brannte der Sambachshof ab, wurde aber wieder aufgebaut. Der Sambachshof sah viele Pächter kommen und gehen wie auch die Waldaufseher Karl Brückner, Franz Albert, Förster Niederreuther und Förster Konrad Jeger. 1963 wurde die Gastwirtschaft vom Forstbetrieb getrennt und verpachtet. 1965 wurde das vordere Haus neu gebaut. Es folgte eine Zeit, in der das Vhs-Bildungsstätte und die Waldgaststätte viel besuchte Einrichtungen waren. Nun soll mit dem Maifest, das um 11 Uhr beginnt, wieder Leben einkehren neben der Waldgaststätte, die wie das frühere Vhs-Bildungszentrum seit einigen Monaten einen neuen Eigentümer hat. HF

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