Es wurde einfach zu eng. Die kleine Hausarztpraxis der Fachärztin für Allgemeinmedizin Klara Veszpremi in der Nordlandstraße von Brendlorenzen platzte fast aus ihren Nähten, nachdem die Internistin Irene Kim und die Ausbildungsassistentin Anja Kolbe ins Team gekommen waren.
Drei Ärztinnen, sechs medizinische Fachangestellte und eine Auszubildende betreuten in der 120 Quadratmeter großen Praxis eine stetig steigende Zahl von Patienten. Da konnte es in den vergangenen Monaten schon mal eng werden an der Anmeldung oder im Wartezimmer.
Doppelt so viel Platz
Das soll sich nun ändern. Ab Montag, 8. April, praktizieren die drei Ärztinnen in ihren neuen Räumen im ersten Stock des Point Centers in der Gartenstraße. Nach dem Umzug der Orthopäden auf den Rhön-Klinikum Campus wurden die Praxisräume dort frei. Am neuen Standort hat die Hausärztin doppelt so viel Fläche wie vorher. Zurzeit sind viele fleißige Hände damit beschäftigt, die Technik zum Laufen zu bringen und die Untersuchungsräume, das Labor und den Bereich der Anmeldung einzurichten.
Es wird wohl ein wenig dauern, bis sich die Abläufe in der neuen Praxis eingespielt haben. Am Grundkonzept, der hausärztlichen Versorgung, wird sich laut Klara Veszpremi nichts ändern. Das Spektrum der medizinischen Versorgung hat sich vergrößert, schließlich steht der Fachärztin für Allgemeinmedizin mit Irene Kim eine Fachärztin für Innere Medizin zur Seite.
Kim arbeitete viele Jahre als Internistin in der Kreisklinik Bad Neustadt und wechselte vor einigen Monaten in die hausärztliche Praxis. An drei Vormittagen pro Woche arbeitet Anja Kolbe mit. Die Anästhesistin ist Ausbildungsassistentin und hat den Bereich Hausbesuche übernommen. "Nah, menschlich, kompetent" hat das Team sich als Motto für seine Arbeit gegeben. Es prangt auf einem großen Poster im Eingangsbereich der Praxis.
Parkplätze
Es war eine typischeEinmann-Praxis, in die Klara Veszpremi vor zehn Jahren einstieg. Ihr Vorgänger und Mentor, der jüngst verstorbene Arzt Hans-Ullrich Schmähling, hatte sie am 1. April 1974 im ersten Stock seines Wohnhauses in der Nordlandstraße eingerichtet. Als Schmähling vor sieben Jahren in den Ruhestand ging, hatte er mit Veszpremi seine Nachfolgerin gefunden.
Wie beurteilen die Patienten über den Umzug? "Das ist ganz unterschiedlich", berichtet Veszpremi. Ältere Patienten, die zu Fuß in die alte Praxis kommen, bedauern, dass sie jetzt einen weiteren Weg haben. Sie müssen über die Brückenstraße, um zu ihr zu kommen. Patienten, die mit dem Auto unterwegs sind, finden es gut, dass das Point Center über ausreichend viele Parkplätze verfügt. Die Parksituation in der Nordlandstraße war nicht so prickelnd.
Klara Veszpremi freut sich auf die Arbeit in den neuen Räumen, doch auch die alte Wirkungsstätte will sie in Erinnerung behalten. Ganz prominent, gleich über der Anmeldung, thronen Kosmas und Damian. Auch sie sind aus Brendlorenzen in die Gartenstraße umgezogen. Die Holzskulpturen der beiden Schutzheiligen der Ärzte sind ein Geschenk von Hans-Ullrich Schmählings Witwe Antje. Damit der Segen, der auf der alten Praxis ruhte, auch in der neuen wirke.