"Allein schon wegen der Aussicht würde es sich lohnen, noch einmal Kind zu sein." Der Satz fiel in ähnlicher Weise mehrfach, als am Schulberg der neue Schülerhort seiner Bestimmung übergeben worden ist. 3,3 Millionen Euro hat die Stadt in die Einrichtung investiert – die allein für sich eigentlich zu klein ist.
100 Plätze bietet der Anbau, der direkt an die vorhandene Grundschule angedockt worden ist, erklärte Bürgermeister Michael Werner zum Auftakt einer Feierstunde am Haupteingang der Einrichtung. Die Planungen gehen auf das Jahr 2020 zurück, unmittelbar nach dem Erlass zur Betreuungsförderung für Grundschulkinder durch die bayerische Staatsregierung. Gemeinsam mit den anderen Standorten kann die Stadt jetzt 400 Betreuungsplätze vorhalten.
Eine gemeinsame Nutzung
Als problematisch habe sich das Genehmigungsverfahren erwiesen, da die Nutzung gemeinsam mit dem Betrieb der Grundschule zu betrachten ist. Die vorhandenen Plätze des Neubaus würden für die Hausaufgabenbetreuung nicht ausreichen, daher werden Klassenzimmer genutzt, die nachmittags nicht mehr für den Unterricht benötigt werden, erklärt Hortleiter Niklas Müller. Andererseits kann vormittags die Grundschule bei Bedarf auf Räumlichkeiten des Horts zurückgreifen.
Aufgeteilt sind die Räume auf zwei Stockwerke, die auch über einen Aufzug barrierefrei verbunden sind. Die 675 Quadratmeter Nutzfläche umfassen ein Foyer mit Mehrzweckraum, drei Gruppenräume sowie Spiel- und Kreativzimmer, einen Ruhebereich und einen Speiseraum. Die Verpflegung erfolgt über einen Caterer. Baubeginn war im Juni 2021, die Arbeiten endeten aufgrund der Entwicklung in der Baubranche etwas verspätet im Januar 2023.
Eine praktische Lösung
Stellvertretender Landrat Bruno Altrichter, der in seiner Funktion als Bürgermeister noch den Anfang der Planungen erlebt hat, erinnerte sich an die Probleme im Genehmigungsablauf, die aufgrund der Doppelnutzung entstanden seien. Dabei erweise sich die Vorgehensweise nicht nur als finanzieller Vorteil, sondern auch als praktische Lösung.
Nach kurzer Beschreibung durch Planer Andreas Konopatzki (Rothenburg ob der Tauber) und dem kirchlichen Segen sowie einer musikalischen Darbietung von Hortkindern konnten die neuen Räume in Augenschein genommen werden. Die größte Aufmerksamkeit erhielt neben der Terrasse mit einem bemerkenswerter Blick ins Saaletal allerdings der Kickertisch.
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