Bei ungewohnten sommerlichen Temperaturen - gewöhnlich finden die Bürgerversammlungen in der kalten Jahreszeit statt - eröffnete Georg Straub in Leutershausen seine Tour durch die Ortsteile von Hohenroth. Trotz lähmender Hitze entwickelte sich aber eine lebendige Diskussion im Sportheim, das voraussichtlich zum letzten Mal als Veranstaltungsort diente, denn die nächste Zusammenkunft sollte dann im fertiggestellten Gemeindesaal sein, hofft das Gemeindeoberhaupt.
Zunächst war der Bürgermeister an der Reihe, der den Fokus vor allem auf die baulichen Tätigkeiten der Gemeinde richtete. So erklärte er, dass die Arbeiten an der Schule bis September abgeschlossen sein sollen. Eine größere Investition stellte der Umbau des Feuerwehrgerätehauses dar, bei dem aber durch 7000 ehrenamtliche Arbeitsstunden die Kosten erheblich gedrückt worden seien. Außerdem stellte Straub den Waldkindergarten vor, für den er noch Fahrer zum Transport der Kinder sucht.
Solarparkt: Baubeginn im Herbst anvisiert
Auch in Leutershausen tut sich aber einiges. Der Solarpark sei mitten im Genehmigungsverfahren, womit der Baubeginn im Herbst sein kann. Die Gemeinde möchte die Anlage vom Investor übernehmen, um sie zu einem Bürgerprojekt umzugestalten und damit Beteiligungsmöglichkeiten zu eröffnen. Es sei aber noch nicht entschieden, in welcher Rechtsform das geschieht.
Ferner teilte Straub mit, dass die Baugenehmigung für den Mobilfunkmast in Leutershausen erteilt worden sei, während die Umbaupläne für den Kinderspielplatz ins Stocken geraten seien. Zunächst sollen daher nur die Spielgeräte aufgestellt werden. Der Hingucker wird das Piratenschiff sein, für das noch der richtige Standort gesucht wird.
Verschuldung der Gemeinde dürfte steigen
Die neue Seniorentagesstätte mit Gemeindesaal sollen bis Ende des Jahres fertiggestellt sein und ihren ihren Betrieb aufnehmen. Derzeit wird das Umfeld hergerichtet. Noch taufrisch sind die Pläne für die Erweiterung des Baugebiets "Bergstraße" mit voraussichtlich sechs Bauplätzen. Da schon ein Bebauungsplan vorhanden sei, dürfte die Fläche relativ schnell erschlossen sein. Ähnliche Pläne für ein Areal am "Geisberg" mit zwölf Baugrundstücken seien noch nicht so weit gediehen. Für das Vorhaben muss erst noch das Genehmigungsverfahren aufgenommen werden.
Die finanzielle Situation der Gemeinde streifte Straub nur knapp. Die Verschuldung liege derzeit bei 1042 Euro, werde aber voraussichtlich in den nächsten Jahren wegen der hohen Investitionen steigen. Insgesamt stelle sich die finanzielle Situation besser dar, als noch zu Jahresbeginn gedacht. Aber durch die aktuelle globale Lage werden auch die Kommunen erhebliche Einschnitte hinnehmen müssen.
Bei der Gelegenheit stellte sich die neue Quartiersmanagerin Lisa Orf vor, die sich speziell um die Bedürfnisse der Senioren kümmert. Eindringlich bat sie um Unterstützung und Vorschläge für Aktivitäten der älteren Mitbewohner.

Bäume auf dem Spielplatz bleiben erhalten
Als dann die Teilnehmer das Wort erhielten, sprach sich Franz Grünewald für eine Geschwindigkeitsreduzierung am Spielplatz aus, der Straub durchaus aufgeschlossen gegenüber stand. Es könnte auch das komplette Dorf in eine Tempo-30-Zone umgewandelt werden – "wenn es die Bevölkerung will".
Werner Seidling machte sich Sorgen um die Bäume auf dem Spielplatz, wurde aber vom Bürgermeister beruhigt, dass die Bäume bei der Umgestaltung erhalten bleiben. Seidling schlug außerdem Maßnahmen zur Energieeinsparung vor, etwa durch Umstellung der Ortsbeleuchtung. Von Straub bekam er zu hören, dass Musterleuchten in Hohenroth installiert worden seien und erste Abschnitte eines Hohenrother Baugebiets auf LED-Technik umgerüstet werde. Auch seien einige Heizungen von öffentlichen Gebäuden bereits auf erneuerbare Energien umgestellt. Barbara Wittmann und Bernhard Göppner regten in diesem Zusammenhang Leuchten am Wachholderain und im Gartenweg an.
Hubert Büchs erkundigte sich bei Straub, ob bei ihm schon Direktiven zur Energieeinsparung eingegangen sind, was der Angesprochene jedoch verneinte. Klaus Sitzmann wandte sich gegen einen Ausbau der Nebenstrecke nach Hohenroth und plädierte vielmehr für eine Ausbesserung der kritischen Stellen. Straub berichtete dazu, dass voraussichtlich tatsächlich nur die Schäden beseitigt werden. Rainer Kusebauch begrüßte zu guter Letzt das Vorhaben der Gemeinde zur Übernahme des Solarparks und insbesondere die Möglichkeit zur finanziellen Beteiligung an dem Vorhaben.