Die Trauer war groß, als das Altstadtcafé in Münnerstadt zum1. Oktober vergangenen Jahres geschlossenwurde. Hatte sich die Location doch im Laufe der Jahre zu einem beliebten kleinen Kulturtreff gemausert, in dem Ausstellungen, Lesungen und andere Veranstaltungen ausgerichtet wurden. Um so mehr werden sich die Gäste freuen, dass das Café am Freitag, 1. Februar, wieder öffnet. Und zwar unter der Leitung der Münnerstädterin Susanne Hanshans, die seit gut 15 Jahren zusammen mit ihrem Ehemann Can Erkul in Sulzfeld im Grabfeld das Waldcafé betreibt. Zudem ist das Ehepaar dort für die Verwaltung einer Reihe von Ferienhäusern zuständig.
Erstmals hat das Ehepaar heuer im Winter das Waldcafé geschlossen, weil in der kalten Jahreszeiten eh nicht viel los ist, wie Susanne Hanshans sagt – und weil sie ja jetzt in den Vorbereitungen zur Eröffnung des Altstadtcafés steckt. Ein wenig neue Farbe an die Wände und Großreinemachen – allzu viel Aufwand muss sie nicht betreiben, schließlich war das Lokal nur vier Monate geschlossen. Genau das war auch der Grund, warum sie sich zur Pacht entschlossen hat. "Wir können gleich loslegen", freut sich die Wirtin.
Wirtin will Angebot deutlich erweitern
Willi Michel hatte das Lokal in Veit-Stoß-Straße vor fünf Jahren als Integrationscafé seines ambulanten Betreuungsdienstes eröffnet. In erster Linie war es ihm darum gegangen, Beschäftigungsmöglichkeiten für seine meist suchtkranken Klienten zu finden, der wirtschaftliche Erfolg war eher zweitrangig. Das soll sich jetzt natürlich ändern, weswegen Susanne Hanshans das Angebot auch deutlich erweitert. So will neben einem Partyservice auch kleine Gerichte und Suppen anbieten, einmal in der Woche, am "kulinarischen Donnerstag", ist das Café bis 22 Uhr geöffnet, sonst von 9 bis 18 Uhr. Dienstags ist Ruhetag. Die Abende hält die Wirtin frei für Familienfeiern. Erhalten bleiben und ausgebaut werden soll das kulturelle Programm.
Künftig wird im Altstadtcafé auch Alkohol ausgeschenkt, allerdings keine Spirituosen, sondern nur Flaschenbier und Wein. "Es geht ja auch darum, die Beschäftigten in ein normales Arbeitsleben zu integrieren, und da gibt es nun mal Alkohol", sagt Susanne Hanshans. Im Rahmen eines Kooperationsvertrages sollen nämlich vier Klienten von Willi Michel in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen werden. Darüber ist natürlich auch Michel glücklich, der unter anderem aus gesundheitlichen Gründen das Café hatte schließen müssen. "Ich bin froh, dass diese Kooperation zustande gekommen ist und einige der Klienten wieder eine Beschäftigung haben", betont er.