Nachdem der Verein zum Schutz der Umwelt und des Kulturerbes in Rhön-Grabfeld und die Kreisgruppe des Vereins für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern bereits zum vierten Mal ihr Natur- und Artenschutzfest ausgerichteten, sprach Vorsitzender Bert Kowalzik von einem "Ereignis mit traditionellen Charakter". Im Fokus standen bei dem Fest in Wargolshausen diesmal praktische Tipps zu Artenschutz und Artenvielfalt in Garten und Natur.
Rund 250 Teilnehmer kamen nach Wargolshausen
Rund 250 Teilnehmer aus allen Teilen des Landkreises und darüber hinaus waren nach Schätzung des Veranstalters der Einladung nach Wargolshausen gefolgt. Im Mittelpunkt standen konkrete Empfehlungen und praktische Arbeiten, wie vor allem Insektenschutz im privaten Bereich umgesetzt werden kann. In einem Vortrag dazu erklärte Egon Hüllmandel die Zusammenhänge im Lebensraum der Insekten. Gleich nebenan wurde das neue Wissen im Bau von Nistkästen und Insektenhotels in die Praxis umgesetzt. Vor allem Kinder bearbeiteten dazu verschiedene Hölzer, die als Brutstätte für unterschiedliche Insektenarten dienen können.
Greifvögel im Bereich des geplanten Windparks
LBV-Kreisgruppenvorsitzender Daniel Scheffler führte eine Greifvogelexkursion an, die in den Bereich des geplanten Windparks oberhalb des Dorfes führte. Tatsächlich bekamen die Teilnehmer Wanderfalken, Rotmilan und Sperber zu sehen.
Die enge Verknüpfung des Windanlagenprojekts mit den Anliegen der beiden Vereine fand sich auch in der Begrüßungsrede von Bert Kowalzik wieder. Als Ziele der beiden Vereine mit ihren 82 Mitgliedern nannte der Vorsitzende neben dem Artenschutz unter anderem "die konsequente Einhaltung des Natur- und Landschaftsschutzes zum Beispiel im Zusammenhang mit der Windkraft". Dazu habe sich der Verein "in die behördlichen, politischen und rechtlichen Abläufe und Hintergründe … von Windkraft-Genehmigungen vertieft". Insbesondere ging der Verein gerichtlich gegen Baugenehmigungen des Landkreises beim Windpark Wülfershausen/Wargolshausen vor.
"Wichtiger Etappenerfolg" Baustopp
Als "wichtigen Etappenerfolg" bezeichnete Kowalzik den im Frühjahr vom Münchner Obersten Verwaltungsgerichtshof erlassenen Baustopp. Die letztendliche Entscheidung am Verwaltungsgericht Würzburg steht allerdings noch aus.
Für den Bauträger kam damals der Beschluss in München völlig überraschend. Kurz zuvor war mit dem Bau von zehn Windrädern schon begonnen und die meisten Fundamente gegossen sowie Anlagenteile geliefert worden.
Beim Fest auf dem Grillplatz von Wargolshausen betonte Kowalzik aber auch, dass die Organisatoren vor allem die Liebe zur Natur und zum Lebensraum in der unmittelbaren Umgebung vermitteln wollten. Und da die Liebe bekanntlich durch den Magen geht, standen bei der Herstellung des körperlichen Wohls regionale Produkte und Anbieter im Vordergrund.