Auch Rhön-Grabfeld leidet unter dem Klimawandel. Um etwas mehr als 1,8 Grad sind die Durchschnittstemperaturen im Vergleich zur Referenzperiode 1971/2000 bis 2020 gestiegen. Es gab pro Sommer sieben Tage mehr mit über 30 Grad, in den Wintermonaten wurden 18 Tage weniger im Durchschnitt gezählt, mit Temperaturen unter 0 Grad.
An vielen Stellschrauben muss gedreht werden, um etwas gegen den Klimawandel zu tun beziehungsweise, um sich an den Klimawandel anzupassen. Gefragt ist auch der Landkreis, auch wenn seine Einflussmöglichkeiten im Vergleich zu seinen Kommunen beschränkt sind.
Seit Monaten diskutiert der Kreistag immer wieder den Komplex, zu dem auch die Themen Klima- und Artenschutzmanagement oder ein Energiemanager für den Landkreis und seine Liegenschaften gehören. Bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt- und Naturschutzfragen gab nun die Kreisbaumeisterin Rebecca Lingerfeldt bekannt, dass der Landkreis ein solches Klimaschutzkonzept in Auftrag gegeben hat.
Die Energieagentur Unterfranken bekam den Zuschlag
Das Konzept wird die Energieagentur Unterfranken erstellen, die als gemeinnütziger Verein firmiert. Monia Zecca und Regina Dietl de Pérez stellten den Fahrplan vor. Bis Ende des Jahres müsse demnach das Konzept vorliegen, man werde sich aber aufgrund der bereits fortgeschrittenen Zeit um eine Fristverlängerung bemühen. Rund 90.000 Euro kostet die Erstellung des Konzeptes, der Freistaat fördert mit 90 Prozent nach Stand der Dinge.
Der Landkreis habe eine Vorbildfunktion bei Liegenschaften, Fahrzeugen oder der IT-Infrastruktur, was klimafreundliche Ausstattung betreffe, legten die Referentinnen dar. Der Landkreis könne als Motivator und Förderer auftreten, außerdem bei der Koordination und Planung der Wärme- und Stromplanung mitwirken. Auch der ÖPNV biete Potenzial zur klimafreundlicheren Mobilität.
Viele Akteure von der Landwirtschaft bis zur Industrie
Derzeit werde eine Akteursgruppe einberufen, zu der neben den Fraktionen des Kreistages auch Umweltschutzverbände, Kommunen, Energieversorger oder die Vertreter aus Industrie oder der Landwirtschaft gehören. am Anfang stehe eine Bestandsaufnahme mit einer Energie- und Treibhausgas-Bilanz. Daraus soll ein Maßnahmenkatalog mit kurz- bis langfristigen Zielen ermittelt werden.
Ziele sind insbesondere eine klimaneutrale Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und die Bürgersensibilisierung. Ende Mai soll ein Erstentwurf des Klimaschutzkonzeptes fertiggestellt sein, bis dahin soll es auch Workshops und Vor-Ort-Termine geben.