Die Prognose aus dem Jahr 2013, dass die Bevölkerung einen regionalen Bezug hat und sicher wieder die Kennzeichen KÖN oder MET für den jeweiligen Altlandkreis möchte, hat sich bestätigt.
Professor Dr. Ralf Bochert von der Hochschule Heilbronn, der das Projekt angeschoben hatte, war sich sicher, dass die Bevölkerung das Kennzeichen annehmen wird. Das bestätigten schon die rund 1000 Anfragen bei der Kfz-Zulassungsstelle im Vorfeld dieser neuen gesetzlichen Regelung.
Dass in Mellrichstadt nun 2695 Autos mit dem Kennzeichen MET (2014 waren es 1227) und 2938 (1209) mit KÖN zu sehen sind, zeigt, dass der Trend hin zum regionalen Kennzeichen nicht abflacht.
In Bad Königshofen gibt es bekanntlich die Möglichkeit das Kennzeichen „KÖN-IG“ zu bekommen Dieses Kennzeichen wurde bislang nur 192 (2014:101) Mal vergeben, sagt Jürgen Dürer, Leiter der Kfz-Zulassungsstelle am Landratsamt Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt. Wenig beliebt ist die Kombination KÖN-IG bei jungen Fahrzeughaltern. Nur vier Autos werden damit von jungen Fahrern im Alter zwischen 18 und 25 Jahren gefahren.
Ein Stück Heimat
Ganz anders sieht es aus, erweitert man die Suche auf Halter im Alter zwischen 18 und 30 Jahren. Dann sind es aktuell doch schon 38, die KÖN-IG gewählt haben. Für dieses außergewöhnliche Kennzeichen stehen also noch 807 Auto-Nummern zur Verfügung, sagt Jürgen Dürer. Einer, der ein KÖN-IG Kennzeichen hat, ist Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling. Für ihn ist das ein Stück Heimatgefühl, aber auch ein gewisser Werbeeffekt für die Kurstadt Bad Königshofen. KÖN-IG kann zum einen für den Monarchen stehen, aber auch für Königshofen im Grabfeld.
Ein KÖN findet man mittlerweile auch auf so manchem städtischen Auto ebenso wie im Fuhrpark der Frankentherme. Umgestellt sind ebenfalls einige Feuerwehrautos. Sie fahren mit KÖN-FF-Kennzeichen.
Andererseits hat so mancher Bürger in Erinnerung an die früheren alten Kennzeichnen sein bisheriges NES-Kennzeichen mit KÖN oder MET vertauscht. Interessant dabei ist weiterhin, dass immer mehr Kfz-Kennzeichen ganz persönliche Daten haben. So findet man dort sehr oft die Abkürzung des Namens und ab und zu das Geburtsdatum oder auch besondere Tage des Kfz-Betreibers. Die jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger wiederum sehen in dem neuen Kennzeichen KÖN oder MET eine Verbindung zu ihrer engeren Heimat.
„Das ist Regionalbewusstsein, das hier gezeigt wird“, sagt Professor Dr. Ralf Bochert von der Hochschule Heilbronn auf Anfrage.
Umstieg nicht ganz billig
Allerdings ist ein Umstieg vom bisherigen NES auf das Wunschkennzeichen MET oder KÖN mit Kosten verbunden. Zu den 40 Euro Verwaltungskosten kommen noch etwa 30 Euro für die neuen Schilder hinzu. Bei einer Neuzulassung entstehen lediglich zehn Euro zusätzliche Kosten, wenn man statt NES ein KÖN oder MET Kennzeichnen will. Nicht nur KÖN und MET gibt es seit drei Jahren, sondern auch EBN (Ebern), GEO (Gerolzhofen), oder BRK, also Bad Brückenau. Für Ralf Bochert ist es nach wie vor erfreulich, dass das Ministerium die Türe für die Einführung des Wunschkennzeichens geöffnet hat.