Ausführlich informierte Federlein das Gremium über die erforderlichen Schritte. Sie beinhalten noch eine Reihe von Unwägbarkeiten, weil nicht genau bekannt ist, welche Materialien zur Entsorgung vorgefunden werden. Er versicherte, dass die Arbeit so behutsam wie möglich vorgenommen wird, damit die Nachbarschaft nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werde. So soll beispielsweise die Material-Aufarbeitung durch einen Brecher nicht auf dem Grundstück erfolgen. Die Ausführung beschränke sich auf die üblichen Arbeitszeiten. Das Gelände werde anschließend baureif an den neuen Eigentümer übergeben. Federlein hofft, dass die Arbeiten bis November abgeschlossen werden.
Bürgermeister Eberhard Streit erläuterte erneut die Gründe für diesen endgültigen Schritt. Demnach wäre ein Umbau für die Zwecke der Lebenshilfe wirtschaftlich nicht vertretbar gewesen. Die Stadt habe dann aus fördertechnischen Gründen die Bauträgerschaft übernommen. Soweit es die Kosten angeht, „wird an der Stadt nichts hängen bleiben“.
Walter Graumann machte sich Sorgen um die Zufahrtsstraßen, über die der Abtransport des Abbruch-Materials erfolgen soll. Federlein versicherte einerseits, dass die Ladungen der Lkw nicht schwerer als beim Antransport für den Bau sein werden. Außerdem werde ein Beweissicherungsverfahren durchgeführt, um Haftungsansprüche zu untermauern. Zu guter Letzt stimmte das Gremium einmütig für die Ausschreibung.
Damit war der Ingenieur aber noch nicht entlassen, und seine weiteren Auskünfte dürften für die Stadträte alarmierend geklungen haben. Im Auftrag der Stadt beobachte er schon über einen längeren Zeitraum den Zustand der Betonpfeiler an der Glasfront des Hallenbads. Inzwischen habe der Zahn der Zeit so stark an den Stützen genagt, dass bald gehandelt werden muss. Die Schäden äußern sich in einer zunehmenden Korrosion der Stahlbewährung im Bodenbereich, auf dem die größten Lasten liegen. Er vermutet, dass der Prozess durch eindringendes Spritzwasser ausgelöst worden ist.
Noch kann die fortschreitende Zersetzung des Stahls mit überschaubaren Mitteln aufgehalten werden – es soll sich um Kosten von bis zu 200 000 Euro handeln –, wenn in den nächsten ein bis zwei Jahren die Reparaturen in Angriff genommen werden. Danach wären die Pfeiler voraussichtlich nicht mehr sanierungsfähig und die Kosten würden drastisch ansteigen. Auf die Nachfrage von Markus Groenen beteuerte Federlein, dass keine akute Gefährdung vorliege.