"Wir müssen alle Kräfte an der Basis mobilisieren, damit wir die Kreistagswahl erfolgreich bestehen können…" sagte im Jahr 1996 der damalige Landtagspräsident und Kreisvorsitzende Hans Böhm bei der CSU-Nominierungsversammlung in Wargolshausen. Die SPD, die sich in Ostheim traf, war sich einig über ihr Ziel: Absolute Mehrheit der CSU brechen. Etwas, das bis heute nicht gelungen ist. Die Prozente der CSU pendelten sich 1996 bei 52,34 Prozent ein, die Partei bekam 33 Sitze und erzielte sechs Jahre später 53,9 Prozent mit 34 Sitzen. 2014 rutschte sie bei der Kreistagswahl auf 49,94 Prozent und hielt bis heute mit 30 Sitzen die Mehrheit.
Im Jahr 1996 wurde die Liste der CSU von Johann Böhm (Unsleben), Adolf Büttner (Oberwaldbehrungen), Karl Groenen (Mellrichstadt) und Gisela Wagner (Brendlorenzen) sowie Hilmar Braun (Bad Königshofen) angeführt. Bei der SPD von Vilmar Herden (Bad Neustadt), gefolgt von Marlies Landgraf (Fladungen), Arthur Hofmann (Bad Königshofen), Ulrike Stanek (Ostheim) und Walter Graumann (Mellrichstadt). Bei der FDP waren Wolfgang Hoesch (Bischofsheim), Dr. Bernd Hahn (Saal), Daphne Hanika (Bad Königshofen), Gertrud Schnupp (Ostheim) und Antonie Lamm-Groenen an der Spitze. Die FDP war damals eine Vereinigung mit den Freien Bürgern eingegangen.
Alte Werbeplakate sorgten für Verwunderung am Pressetisch
Kein Wunder also, dass vor wenigen Wochen, als am Pressetisch im Landratsamt Rhön-Grabfeld dazu auch noch die einzelnen Werbeplakate der großen Parteien auftauchten, das Raunen in der Runde groß war. Alleine die Portraits der Kandidaten von 1996 oder auch 2002 waren da ein Hingucker. "Schau mal, da war er noch dabei… die leben schon lange nicht mehr… so hab ich damals ausgesehen?", sagte Landrat Thomas Habermann, der 2002 die CSU-Liste anführte.
Namen wie Josef Schlagbauer, Kurt Mauer, Thomas Habermann, Hildegard Kirchner, Stefan Schmöger, Oskar Kaiser oder Josef Rossel, Stephan Biedermann und Klaus Bils tauchen auf. Bei der SPD Egon Friedel, Johannes Treubert, Egon Heller, Rainer Volmershausen oder Herbert Maag, Anton Bach und - um auch hier wahllos herauszugreifen - Gabriele Straub, Rainer Lochmüller und Margot Heller.

Spannung auf die diesjährige Kreistagswahl steigt
Mit Hilfe von Markus Geißler vom Bereich Kommunale Angelegenheiten am Landratsamt Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt und dem Privatarchiv von Kreisrat Stephan Biedermann gelang es, die Prozentzahlen und die Sitzverteilung der damaligen Wahlen zu ermitteln. Die CSU konnte 1996 mit 52,34 Prozent und 33 Sitzen ihre absolute Mehrheit verteidigen. Zehn Sitze gingen an die SPD (17,35 Prozent), fünf an die Grünen (8,2), zehn Freie Wähler (16,7) je einer an die FDP/Freie Bürger und die Wählerinitiative Altlandkreis Königshofen.
Bei der Kommunalwahl 2002 bekam die CSU 53,9 Prozent der Stimmen und damit 34 Sitze im Kreistag, die SPD 14,57 Prozent und neun Sitze, die Grünen 6,2 Prozent (3), die Freien Wähler 18,97 Prozent (11), die FDP 3,15 Prozent und damit einen Sitz. Bei der letzten Kreistagswahl 2014 gab es folgende Ergebnisse: CSU 49,94 Prozent (30 Sitze), Freie Wähler 18,65 Prozent (11), SPD 13,78 Prozent (8), Grüne 9,47 Prozent und sechs Sitze, FDP zwei Sitze, Wählerinitiative Königshofen drei Sitze. Nun darf man gespannt auf das Ergebnis der diesjährigen Kreistagswahl sein.