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Bad Neustadt: Corona-Impfung: Das steht im Brief von Rhön-Grabfelds Landrat an Bundestrainer Hansi Flick

Bad Neustadt

Corona-Impfung: Das steht im Brief von Rhön-Grabfelds Landrat an Bundestrainer Hansi Flick

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    Er wolle dem Bundestrainer Hans-Dieter Flick einen Brief zur Impfproblematik schreiben, hatte Landrat Thomas Habermann angekündigt. Jetzt hat er das Schreiben losgeschickt.
    Er wolle dem Bundestrainer Hans-Dieter Flick einen Brief zur Impfproblematik schreiben, hatte Landrat Thomas Habermann angekündigt. Jetzt hat er das Schreiben losgeschickt. Foto: Tim Groothuis

    Bei einer der jüngsten Pressekonferenzen zur Corona-Lage hatte der Landkreis-Chef die Diskussion um ungeimpfte Fußballer aufgenommen, in erster Linie durch das "Geständnis" von Joshua Kimmich, noch nicht geimpft zu sein. Bei Habermann als Bundestrainer würden momentan keine ungeimpften Nationalspieler für Deutschland spielen, hatte er gesagt. Sie hätten schließlich eine Vorbildfunktion. Nun hat er Flick geschrieben.

    Im Brief stellt sich Habermann als Landrat des nördlichsten Landkreises Bayerns, angrenzend an Hessen und Thüringen, als begeisterter Fußball-Anhänger und als Fan von Hansi Flick vor. Er wolle dem Bundestrainer persönlich einen Gedanken zur Impfproblematik während der für alle Bürgerinnen und Bürger sehr belastenden Corona-Pandemie weitergeben. "Verstehen Sie dies bitte als wohlwollend und gut gemeint", so Habermann.

    Zu Beginn ein Satz aus den 60er-Jahren

    Der Landrat stellte einen Satz aus den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts von Ernst-Wolfgang Böckenförde, einem Staats- und Verwaltungsrechtler und früheren Richter am Bundesverfassungsgericht, an den Beginn seiner Ausführungen: "Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."

    Gemeint sei damit, dass der freiheitliche Staat von der Mitwirkung, dem Verantwortungsbewusstsein und der solidarischen Grundüberzeugung seiner Bürgerinnen und Bürger lebt, erklärt Habermann. Keiner lebe in einem solchen Staatsgefüge für sich allein, jeder bedenke bei all seinem Tun auch immer solidarisch die Auswirkungen für andere. Jeder erkenne, dass die Ausübung seiner eigenen Freiheitsrechte ihre Grenze an der Beeinträchtigung der Rechte anderer findet, so der gelernte Jurist Habermann.

    Impfentscheidung ist nicht eine reine Privatsache

    "So ist, einfach ausgedrückt, auch die Frage der Entscheidung über die eigene Impfung eben nicht reine Privatsache", schreibt der Landrat. Wer so denke, erfülle nicht die Aufgabe, die jede einzelne Bürgerin und jeder einzelne Bürger in einem freiheitlichen Rechtsstaat wahrzunehmen hat. "Nur wenn darüber in der Gesellschaft ein Grundkonsens besteht, hat der freiheitliche Rechtsstaat eine Zukunftschance", schreibt Habermann.

    Seiner E-Mail angefügt hat er einen Leserbrief von Jutta Tholen, die ebenfalls sagt, Impfen sei keine Privatsache.  Der Landrat würde sich freuen, wenn der Bundestrainer diese Problematik im Kreis der Deutschen Fußballnationalmannschaft einmal anspreche. Zum Schluss bedankte er sich bei Flick ("Sie leisten exzellente Arbeit, sind ein hervorragender Fachmann, ein menschliches Vorbild und genießen hohe Akzeptanz"), dass "Unsere Mannschaft uns wieder begeistert!" 

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