Nach gut zwei Jahren kamen die Stadt- und Gemeinderäte der Mitgliedsgemeinden der Kreuzbergallianz wieder einmal zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen. Vertreter der Stadt Bischofsheim, aus Oberelsbach, Schönau und Sandbergs trafen sich in der Elstalhalle, um über künftige Projekte der Kreuzbergallianz zu beraten. Nicht mehr an Bord ist der Markt Wildflecken, der sich in der Brückenauer Rhönallianz angeschlossen hat.
Die gemeinsame Sitzung wurde auch genutzt den neuen Allianzmanager Sascha Köpf vorzustellen, der nach dem Ausscheiden von Allianzmanagerin Michaela Schleiffer die Nachfolge im Sommer vorigen Jahres antrat. Wir er betonte, sei das Thema Innenentwicklung nach wie vor der Schwerpunkt der Allianz. Köpf gab den Gremien einen Einblick in das Thema, rief bisherige Maßnahmen in Erinnerung und stellte das neue Förderprogramm "Erhebung der lnnenentwicklungspotentiale" vor.
Geringe Nachfrage
Die Kreuzbergallianz verfügt demnach aktuell über 1079 "Entwicklungspotenziale", das heißt leerstehende Wohngebäude, Gewerbebrachen oder Baulücken. Aber auch Gebäude mit Leerstandsrisiko wurden erfasst, dies sind Anwesen ohne derzeit ersichtliche Nachfolge: 12,5 Prozent in Oberelsbach, 28,3 Prozent in Bischofsheim, 28,8 Prozent in Sandberg und 42,4 Prozent in Schönau.
Um diese Potenziale zu aktivieren, gab es bisher verschiedene Ansätze. Neben regelmäßigen Eigentümerbefragungen zur Verkaufsbereitschaft gabe esImmobilienbörse. Weiter wurden eine Innenentwicklungsbroschüre aufgelegt, Veranstaltungen organisiert und Beratungsgutscheine für Bau- und Sanierungsinteressierte zur Verfügung gestellt. Caroline Borst wollte wissen, wie viele Beratungsgutscheine bisher ausgegeben wurden und welches Feedback die Kreuzbergallianz bekomme. "Viel zu wenig. Wir haben uns davon mehr erhofft“, so die geschäftsführende Beamtin der Stadt Bischofsheim, Ulla Sippach.
Es sei aber schon nachgebessert worden. Leider sei der Beratungsgutschein zu wenig bekannt. Borst bezweifelt ob die Beratung durch einen Architekten sinnvoll sei, oder nicht ein Praktiker, ein Handwerker konkretere Informationen zu sanierungsbedürftigen Gebäuden liefern könne. Bischofsheims Bürgermeister Georg Seiffert sieht in einem Architekten eine Art Ideengeber, der über die konkreten baulichen Notwendigkeiten hinaus Anregungen geben könne.
Neue Maßnahmen
Dennoch sei es seit 2014 gelungen 356 Potenziale zu aktivieren, verwies Köpf auf Erfolge. Klar müsse den Gemeinde sein, dass Innenentwicklung eine Daueraufgabe sei, denn auch die bisherigen Eigentümerbefragungen lieferten nicht den gewünschten Effekt. Die Verkaufsbereitschaft bei Leerständen und Baulücken sei gering, der Wunsch nach einem Bauplatz auf der grünen Wiese nach wie vor vorhanden. Abhilfe schaffen soll nun das neue Förderprogramm "Erhebung der lnnenentwicklungspotentiale".
Wie der Allianzmanger erläuterte, gehe es neben der Fortführung bewährter Vorgehensweisen um neue Maßnahmen. Er nannte die individuelle Erfassung von Potenzialen, innovative Ideen, wie die Verkaufsbereitschaft gesteigert werden könne, eine Vermarktungsstrategie für schwer vermittelbare Immobilien, die „Umlenkung“ des Wunsches auf der „Grünen Wiese“ zu bauen oder die Stärkung der Bereitschaft zur Sanierung einer Bestandsimmobilie. Um ein Konzept zu erstellen, sei ein Ideenworkshop mit den Bürgermeistern, Stadt- und Gemeinderäten angedacht. Eine Möglichkeit sei auch die Ausbildung eines Innenentwicklungslotsen, eines örtlichen Ansprechpartners, der als Motivator und Überzeuger auftrete. Ziel sei es,pro Ort einen Innenentwicklungslotsen zu finden und diesen zu schulen.
Veranstaltungen der KreuzbergallianzAm 11. Mai findet der Tag der Städtebauförderung in Schönau statt. Der Aktionstag „Zu Hause Daheim“ findet am 18. Mai in Sandberg statt. Am 29. und 30. Juni ist ein Tag der Innenentwicklung geplant. Auch der Sanierungspreis soll wieder vergeben werden. Bewerbungen werden bis 30. September entgegen genommen. Außerdem sind Infoabende zu den Themen „Bauen“ und „Grün im Ort“ vorgesehen.