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Oberelsbach: Lied von der „Schwarzen Squaw“ als Hit beim Maskenfasching

Oberelsbach

Lied von der „Schwarzen Squaw“ als Hit beim Maskenfasching

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    Fastnachtsprediger Fredi Breunig las der Politik – von der Großen bis zur Kleinen – mächtig die Leviten. Ja sogar ein Lied über die „schwarze Squaw von Oberelsbach“ hatte er diesmal eigens für den Maskenfasching gedichtet.
    Fastnachtsprediger Fredi Breunig las der Politik – von der Großen bis zur Kleinen – mächtig die Leviten. Ja sogar ein Lied über die „schwarze Squaw von Oberelsbach“ hatte er diesmal eigens für den Maskenfasching gedichtet. Foto: Marc Huter

    War das ein Fest!Die 5. Rhöner Maskenfastnachtin Oberelsbach mit den unzähligen handgeschnitzten Holzmasken und ureigenen Kostümierungen bot den Tausenden von Besuchern nicht nur ein einzigartiges Bild, auch die Stimmung auf und um den Marktplatz war fantastisch.

    Dafür sorgten die kunterbunt gekleidete Trachtenkapelle unter der Leitung von Albrecht Euring aus Oberelsbach und die Weisbacher Musikanten – gekleidet in traditionellen „Blaue Jüd“-Kostümen. Entsprechend zünftig gestalteten die Kapellen den Einzug auf dem Marktplatz. Alleinunterhalter André Härder begeisterte mit Stimmungs- und Schunkelliedern. Dazu die launige Moderation der beiden Ginolfser Faschingsnarren Harald Omert und Stefanie Schrenk sowie Katharina „Käthe“ Kaufmann aus Oberelsbach.

    Handgeschnitzt: Die Ausstellung der heimischen Holzschnitzer stieß auf großes Interesse in der Elstalhalle. Das Bild zeigt die Ausstellung der Holzschnitzerei Eyring mit Thomas Eyring aus Weisbach.
    Handgeschnitzt: Die Ausstellung der heimischen Holzschnitzer stieß auf großes Interesse in der Elstalhalle. Das Bild zeigt die Ausstellung der Holzschnitzerei Eyring mit Thomas Eyring aus Weisbach. Foto: Marc Huter

    Die um den Marktplatz herum aufgebauten Verkaufsstände, die von Vereinen aus allen Ortsteilen betrieben wurden, versorgten die Menschenmassen mit leckeren Spezialitäten und Getränken, die bei strahlendem Sonnenschein reichlich flossen. Der Unterelsbacher Rhönklub begeisterte kulinarisch mit den „Ausgezogenen“, einem traditionellen Faschingskrapfen-Rezept.

    Mit von der Partie beim großen Maskenumzug waren auch Michael Ank, der Vizepräsident des Fastnachtverbandes Franken, und sein Sohn Ramon Ank, beide als „Till von Franken“ verkleidet. „Es ist heute erst unser zweiter Auftritt!“, erklärte Michael Ank. Erst vor zwei Jahren habe man diese kleine Maskengruppe von Seiten des Fastnachtverbandes gegründet. Die Idee, auch in Oberelsbach vertreten zu sein, wurde im vergangenen Jahr beim Brauchtumszug in Spalt geboren. „Wir sind stolz darauf, dass wir hier in der fränkischen Rhön solch einenMasken-Hotspothaben!“, freute sich Ank. Das sei beste Grundlage dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Fastnachtverband Franken und dem Markt Oberelsbach weiter intensiviert werden kann.

    Umfangreiche Erklärungen

    Wie hervorragend der Austausch und die Zusammenarbeit aller Akteure in Sachen traditionellem Straßen- und Maskenfasching ist, zeigten Daniela Sandner vom Deutschen Fastnachtmuseum in Kitzingen und Eva-Maria König vom Rhönmusuem Fladungen. Die beiden erklärten im Detail die Historie und wesentlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Masken der Ortsteile, ergänzt mit Ausführungen von Bürgermeisterin Birgit Erb, die sogar Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel in Oberelsbach begrüßen durfte.

    Wild: Die „blauen Jüden“ aus Weisbach.
    Wild: Die „blauen Jüden“ aus Weisbach. Foto: Marc Huter

    Zu diesem Zeitpunkt wusste das Oberelsbacher Ortsoberhaupt noch nicht, was sich Fastnachtsprediger Fredi Breunig für seine Fastnachtspredigt ausgedacht hat. Schließlich sollten ihr - wie es zur Straßenfastnacht gehört – ordentlich die Leviten gelesen werden. „Kaum bin ich zwää Johr net doo, gerät die Welt aus den Fugen!“ stellte Fredi Breunig zu Beginn fest. Es gibt keinen Otto-Katalog mehr, die Lindenstraße wird eingestellt, Rosamunde Pilcher ist gestorben und der Skandal schlechthin: Auf dem Kreuzberg gibt es keine Steinkrüge mehr. Breunig spannte den Bogen von der Bundes- über die Landes- und Landkreispolitik bis zur Gemeindepolitik.

    Tabaksorten aus Kuba

    „Frau Erb, Kompliment zu diesem Prachtbau!“, beglückwünschte Breunig die Bürgermeisterin zum neuen Rathaus. 2015 habe er die Dachrinne angemahnt, 2019 ist das komplette Rathaus saniert. „Man muss des net alles mach, was ich sooch!“ Und setzte noch einen drauf: „Wenn man sieht, was in Oberelsbach für Geld da ist“, erklärte Breunig, so sei zu hoffen, dass die Ortsteile noch dabei bleiben, nicht dass es zum Gixit (Ginolfs), Uxit (Unterelsbach), Soxit (Sondernau) oder sogar Wixit (Weisbach) käme.

    Schnappschuss: Viel Spaß hatten (v. l.) Sven Breunig ohne Jüd-Maske, Moderator Harald Omert, der Landtagsabgeordnete Sandro Kirchner sowie Bürgermeisterin Birgit Erb.
    Schnappschuss: Viel Spaß hatten (v. l.) Sven Breunig ohne Jüd-Maske, Moderator Harald Omert, der Landtagsabgeordnete Sandro Kirchner sowie Bürgermeisterin Birgit Erb. Foto: Marc Huter

    Jüngst habe Erb in Kuba 14 Tage lang versucht, für das Tabakpfeifenmuseum die neuesten Tabaksorten zu organisieren, wahrscheinlich sei sie aber eher in Kulmbach gewesen, um eine Brauerei zu finden, die in Oberelsbach „endlich wieder eine Kneipe aufmacht!“ „Oberelsbach macht Werbung als Genussort, hat aber keine Wirtschaft mehr!“ Das sei, als ob der Landrat für Haarshampoo wirbt! Und damit nicht genug: Auf die Melodie von „Der alte Häuptling“ sang Fredi Breunig gemeinsam mit den Faschingsnarren auf dem Marktplatz: „So sprach die schwarze Squaw von Oberelsbach, ich bin die Birgit, schwer ist mein Beruf. Uff! Uff! Uff!“ Besonders das „Uff!“ kam prächtig an.

    Jede Menge Gäste lockte auch die Ausstellung der Bischofsheimer Holzschnitzschule sowie der heimischen Maskenschnitzer Thomas Eyring aus Weisbach und Franz Weigand aus Oberelsbach in der Elstalhalle. Bei Kaffee und Kuchen konnten die Besucher auch die Bilderschau bestaunen. Die kleinen Gäste ließen sich beim Stand des Kindergartens Oberelsbach und der Montessori-Kindertagesstätte St. Elisabeth Unterelsbach Maskengesichter schminken.

    Ausgelassene Stimmung auch bei den Gastgruppen der 5. Rhöner Maskenfastnacht.
    Ausgelassene Stimmung auch bei den Gastgruppen der 5. Rhöner Maskenfastnacht. Foto: Marc Huter

    „Kleines Gastspiel: Rhöner Masken“ lautet der Titel der Sonderausstellung im Tabakpfeifenmuseum, die in Kooperation mit dem Rhönmuseum Fladungen und der Kulturagentur Rhön-Grabfeld entstanden ist. Neben historischen Masken des 19. Jahrhunderts werden Einblicke in die unterschiedlichsten Maskentypen der Rhön mit Fokus auf die „Fastnachtshochburgen“ Oberelsbach und Weisbach gewährt. Bis zum 17. März ist die Sonderausstellung noch zu bestaunen. Zur Sonderausstellung „Durchgedreht“ führten die Drechsler im Infozentrum „Haus der Langen Rhön“ ihre Handwerkskunst vor.

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