"Es ist die Herzlichkeit, das Gefühl, angenommen zu sein, zu wissen, dass die Menschen uns mögen und merken, dass wir fürs Grabfeld schwärmen. All das erinnert mich an den Dreh im Grabfeld", sagt Redakteurin Steffi Peltzer-Büssow, freie Mitarbeiterin beim Mitteldeutschen Rundfunk, in einem Gespräch im Funkhaus des MDR in Erfurt. Zustimmung gab es auch von Kameramann Falk Fleischer und Cutterin Daniela Sohr, die die eingespielten Aufnahmen sieht. Gut eine Woche haben sie und Steffi Peltzer-Büssow am Schnittplatz im Funkhaus gearbeitet, das Material gesichtet und schließlich einen 45 Minuten langen Film zusammengestellt, der am Dienstag, 5. November, um 21 Uhr und am 9. November um 10.10 Uhr im MDR zu sehen ist. Der Titel: "Miteinander grenzenlos - Thüringen und Franken."
lm Landesfunkhaus Thüringen in Erfurt entstand Ende 2018 in einem Gespräch mit Redaktionsleiterin Manuela Peter die Idee, etwas zu "30 Jahre Grenzöffnung" im November 2019 zu machen. Steffi Peltzer-Büssow bekam den Auftrag "nicht nur rückblickend zu schauen, wie es war, sondern am Beispiel einer kleinen Region, dem thüringischen und fränkischem Grabfeld, die Entwicklung nach drei Jahrzehnten aufzuzeigen." Nach ersten Gesprächen im Frühjahr 2019, unter anderem mit Jürgen Heusinger (Vorsitzender der Allianz Fränkischer Grabfeldgau) und anderen Grabfeldern in Franken und Thüringen wurde eine Art "Drehgerüst" erarbeitet. Daraus entstand Stück für Stück das Drehbuch.
Dreharbeiten am ehemaligen Grenzübergang
Die Redakteurin war schon für die Sendereihe "Unterwegs in Thüringen" immer wieder im Grabfeld unterwegs, erzählt sie im Gespräch. So unter anderem auf dem kleinen Gleichberg und punktuell in nahe gelegenen Regionen. Heute spricht sie von einem wunderbaren Dreh in der, wie sie sagt "Perle Grabfeld". Zahlreiche Gesprächspartner hatte Steffi Peltzer-Büssow gewinnen können, so unter anderem die Grabfeldbotschafter aus Franken und Thüringen, Allianzsprecher Jürgen Heusinger (Sulzfeld) oder Mario Lauterbach von den Grabfeld-Bieraten, Kreiskulturreferent Hanns Friedrich, aber auch den Aktionskünstler Jimmy Fell und Besucher des Museums für Grenzgänger.
Begonnen hatte das Team seine Dreharbeiten am ehemaligen Grenzübergang Henneberg-Eußenhausen, als Jimmy Fell seine Europastatue auf die "Goldene Brücke" setzte. Der Künstler erzählte in seiner lockeren Art von der Entstehung und der Idee des Skulpturenparks, der in seiner Art einmalig in Deutschland sei. Weitere Aufnahmen entstanden im Museum für Grenzgänger in Bad Königshofen und auch auf der Autobahn A 71 auf dem Weg zur Autobahnkirche. Das Team war mit Grabfeldern auf dem Grenzwanderweg bei Schlechtsart, dann in Gleichamberg und schließlich auf dem Großen Gleichberg. Knapp 15 Stunden Filmmaterial kamen so zusammen.
Das Grabfeld in Thüringen und Franken
Das Fernsehteam stellt bewusst eine kleine Region, das Grabfeld in Thüringen und Franken, vor und stellt die Frage, wie das vor drei Jahrzehnten war und ob eine Nachbarschaft wieder zurückgewonnen wurde. So kommt die Trachtentanzgruppe Behrungen zu Wort, die Kontakte mit dem Nachbarort Hendungen pflegt. "Wir sprechen denselben fränkischen Dialekt", sagen sie.

Die Initiative "Grabfeld grenzenlos" haben die Grabfeldbotschafter ins Leben gerufen. Nachdem im thüringischen Bedheim ein Dorfladen gegen den Trend überleben konnte, kamen die Nachbarn aus dem fränkischen Grabfeld zu Besuch, um zu lernen. Entstanden ist zudem die Aktion "Tüten packen" nur ein paar Dörfer weiter in Sulzdorf an der Lederhecke. Dazu wurde Bürgermeisterin Angelika Götz in Sulzdorf befragt. Dann verrät Steffi Peltzer-Büssow zum Abschluss: "Wir haben schon für 2020 wieder das Grabfeld im Visier, lasst Euch überraschen."
