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BAD KÖNIGSHOFEN: Mehr als fünf Millionen Minen an der einstigen DDR Grenze

BAD KÖNIGSHOFEN

Mehr als fünf Millionen Minen an der einstigen DDR Grenze

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    Dass nicht einmal eine Maus durch den DDR-Zaun kriechen kann, zeigte sich beim Wandertag der 10. Klassen des Rhön-Gymnasiums Bad Neustadt an die einstige Innerdeutsche Grenze bei Schlechtsart.
    Dass nicht einmal eine Maus durch den DDR-Zaun kriechen kann, zeigte sich beim Wandertag der 10. Klassen des Rhön-Gymnasiums Bad Neustadt an die einstige Innerdeutsche Grenze bei Schlechtsart. Foto: Foto: Hanns Friedrich

    „Das waren ja mehrere Millionen Minen, die da entlang der einstigen DDR Grenze lagen,“ sagten Schüler des Rhön-Gymnasiums Bad Neustadt. Studienrätin Tanja Rehm, Mathematiklehrerin, rechnete gleich nach und stellte schnell fest, dass, bei der Länge der Grenze von 1398 Kilometern an die sieben Millionen Minen gelegen haben müssten. „Die gab's aber nicht überall,“ fügte Studiendirektor Hartmut Brunner an und verwies auf die Berliner Mauer oder auf Abschnitte, die keine Fluchtmöglichkeit boten. Trotzdem sah man es den Gesichtern der Jugendlichen an, dass das alles schon nachdenklich stimmte. Sie alle hatten das geteilte Deutschland ja nie erlebt. Deshalb war es wichtig den Grenzwanderweg zu gehen, die original Grenzanlagen zu besichtigen und auch einmal auszuprobieren, wie schwierig es ist, dort hinüber zu klettern.

    „Ohne Hilfe anderer geht das schon gar nicht,“ war sich ein mutiger Schüler einig, der versuchte den 3,20 Meter hohen Metallgitterzaun zu übersteigen. Die Schüler des Rhön-Gymnasiums hatten auch in diesem Jahr das Thema „Deutsche Teilung und Grenzziehung“ auf dem Stundenplan. Bei einer Führung mit Kreiskulturreferent Hanns Friedrich an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze zwischen Trappstadt und Schlechtsart machten zwei Gymnasiasten eine „Räuberleiter“ und es gelang einem Jugendlichen, sich bis nach oben zu hangeln. „Jetzt kommen aber noch die Y-Pfeiler“ riefen im seine Schulkameraden zu und damit war das Übersteigen, noch dazu auf westlicher Seite, zu Ende..

    Mit den Schülern waren Tanja Rehm, Christiane König, Friedrich Frenzel, Peter Baum und Organisator Hartmut Brunner zum etwas anderen Wandertag gekommen. Hartmut Brunner sagte, dem das Thema „einstige deutsch-deutsche Teilung“ am Herzen liegt, dass neben dem Tag an der einstigen DDR-Grenze ein Zeitzeugenbesuch von Thomas Lukow sowie ein Vortrag von Professor Helmut Müller-Enbergs über den Staatssicherheitsdienst der DDR vorgesehen sind, um das Thema am Gymnasium zu vertiefen. Hinzu kommt im Jahr 2019 wieder eine Berlinfahrt. „Wir werden Einiges tun, um den Schülern der Jahrgangsstufe 10 die neuere deutsche Geschichte mit den Schwerpunkten Nationalsozialismus und DDR näher zu bringen“, erläuterte Brunner.

    Es sei für junge Menschen schwer vorstellbar, wie das war als ein Metallgitterzaun, Schießbefehl, ja sogar Minenfelder Deutsche von Deutschen trennten. Für den Unterricht spielt Zeitgeschichte seit Jahren eine große Rolle und deshalb wurde auch in diesem Jahr wieder ein Wandertag an die einstige DDR-Grenze thematisiert. Im Kulturarsenal Darre zeigte Hanns Friedrich den Dokumentarfilm „Als Zaun und Minen Menschen trennten“. Ehemaligen Beamten der Grenzpolizei, so Hans Ippach und Erich Zeisner, führten durch den Beitrag.

    Besucht wurde auf der Rundfahrt auch der ehemaligen Führungsturm mit Bunker bei Gompertshausen, der zu DDR-Zeiten rund um die Uhr besetzt war. Die Schüler begaben sich damit auf eine spannende Geschichtsreise in Deutschlands jüngste Vergangenheit.

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