Das Erneuerbare-Energien-Gesetz sieht vor, dass Anrainergemeinden von Windparks an der Stromausbeute beteiligt werden. Die Betreibergesellschaften können den Gemeinden, die in einem Radius von 2,5 Kilometern um den Windpark liegen, 0,2 Cent pro tatsächlich eingespeister und fiktiver Strommenge aus den Windkraftanlagen anbieten, heißt es vonseiten der Verwaltung.
Da der Stadtteil Bahra innerhalb dieses Bereichs liegt, wurde der Stadt Mellrichstadt ein entsprechendes Angebot unterbreitet: Vom Windpark Wülfershausen-Wargolshausen, der bis Ende des Jahres in Betrieb gehen soll, könnten so jährlich rund 3900 Euro Beteiligung in die Stadtkasse fließen.
Wie Bürgermeister Michael Kraus die Mitglieder des Stadtrats informierte, muss für die Beteiligung ein Vertrag zwischen der Stadt und dem Betreiber geschlossen werden, was die Bürgervertreter in der Sitzung einstimmig befürworteten.
Ärger über falsche Bestellung
Ärgerlich zeigten sich Mitglieder des Gremiums nach einer Information des Bürgermeisters über die Abrechnung zum Förderprogramm Digitales Klassenzimmer aus dem Jahr 2018 für die Ignaz-Reder-Realschule. Nach einem Zuwendungsbescheid der Regierung von Unterfranken hatte die Stadt rund 40 000 Euro (davon 36 000 Euro förderfähig) für die digitale Infrastruktur ausgegeben, jedoch wurden im Oktober 2020 lediglich rund 16 000 Euro ausbezahlt.
Auf Nachfrage von Markus Groenen erläuterte der Stadtchef, dass bei der Bestellung von Equipment ein Fehler unterlaufen sei, weshalb die Förderung deutlich kleiner ausgefallen war als erwartet. Da das Restbudget aber bis Ende Oktober 2021 abgerufen werden konnte, habe die Stadt weitere Beschaffungen in Höhe von 20 000 Euro für die Realschule getätigt, die voll förderfähig waren. 16 700 Euro wurden daher im September 2021 an die Stadt ausbezahlt.
Laut Kraus wurde das Digitalbudget 2018 für die Realschule somit völlig ausgeschöpft. Wer für den Fehler verantwortlich war, benannte der Bürgermeister nicht, versicherte jedoch auf Nachfrage, dass der Vorfall intern geklärt und entsprechend angemahnt worden sei.
Agrokraft baut Unterstellhalle
Die Firma Agrokraft Streutal will auf dem Gelände der Biogasanlage in der Hendunger Straße eine Unterstellhalle an ein bestehendes Gebäude anbauen. Das Gremium gab grünes Licht. Keine Einwände hat die Stadt auch gegen die Bauleitplanung der Nachbargemeinde Hendungen, die im Ortsteil Rappershausen den Bebauungsplan für das Wohngebiet "Rhönisches Baumfeld II" auf den Weg bringen will.