Der am Klinikum in Suhl stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 60“ war im vergangenen Jahr wieder oft im Einsatz, unter anderem auch im Landkreis Rhön-Grabfeld. Insgesamt wurden 1096 Einsätze registriert. Konkret startete der Hubschrauber im Jahr 2009 zu 958 Notfalleinsätzen. Darüber hinaus wurde er 138-mal für den Transport von Intensivpatienten zwischen Kliniken eingesetzt.
Durch die bundesweit zunehmende Spezialisierung von Kliniken müssen Patienten immer häufiger in die für ihre Behandlung am besten geeigneten Krankenhäuser transportiert werden. Der Hubschrauber bietet dabei einen entscheidenden Zeitvorteil, da er auch größere Entfernungen in kürzester Zeit zurücklegen kann.
Zu den häufigsten Alarmierungsgründen für „Christoph 60“ zählten im vergangenen Jahr internistische Erkrankungen. So wurden beispielsweise 160 Schlaganfallpatienten medizinisch versorgt. Verkehrs- und Arbeitsunfälle machten 13,5 Prozent der Gesamteinsätze aus. Von 7 Uhr morgens bis Sonnenuntergang ist der Suhler Hubschrauber der DRF Luftrettung täglich einsatzbereit. Er ist mit erfahrenen Piloten, Notärzten und Rettungsassistenten besetzt.
Einsatzorte im Umkreis von 60 Kilometern kann „Christoph 60“ in maximal 15 Minuten erreichen. In Thüringen sind neben dem „Christoph 60“ in Suhl noch zwei weitere Hubschrauber der DRF Luftrettung stationiert: in Bad Berka („Christoph Thüringen“) und in Nordhausen („Christoph 37“). Zusammen leisteten sie rund acht Prozent aller Einsätze der DRF Luftrettung im vergangenen Jahr (3353 von 40 375).
Andreas Spiering, Stationsleiter und Pilot in Suhl, erinnert sich an einen außergewöhnlichen Einsatz im April 2009: Im Gebiet Werraquelle war eine Frau beim Wandern gestürzt und hatte sich dabei schwer verletzt. Die Unglücksstelle lag tief im Wald und war schwer zugänglich. „Wir landeten etwas entfernt auf einer Lichtung. Ein Hüttenwirt bot sich spontan an, uns mit seinem Geländewagen zur Patientin zu fahren und damit die Rettung zu unterstützen. Nachdem unser Hubschraubernotarzt die Frau medizinisch versorgt hatte, haben wir sie so schnell und schonend wie möglich in eine Spezialklinik transportiert.“
Bundesweit setzt die DRF Luftrettung an 28 Stationen Hubschrauber für die Notfallrettung und für dringende Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein. In Österreich werden zwei weitere Stationen betrieben. Über die Hubschrauberrettung hinaus führt die DRF Luftrettung weltweite Patientenrückholungen mit eigenen Ambulanzflugzeugen und hoch qualifiziertem Personal durch. Rund 550 Notärzte, 250 Rettungsassistenten, 180 Piloten und 70 Techniker sind für die DRF Luftrettung im Einsatz.
Die DRF Luftrettung besteht aus einem gemeinnützigen Förderverein, einer öffentlich-rechtlichen Stiftung, einer gemeinnützigen AG sowie deren Tochterunternehmen. Die Stiftung, die der Aufsicht des Regierungspräsidiums Stuttgart unterliegt, überwacht die operative Arbeit der gemeinnützigen AG. Zur Finanzierung der oft lebensrettenden Arbeit tragen die rund 500 000 Förderer des Vereins DRF entscheidend bei. Um Förderer zu gewinnen, gehen in vielen Orten Beauftragte von Tür zu Tür, um über die Arbeit der DRF Luftrettung zu informieren. Sie sammeln an den Haustüren kein Geld, tragen Dienstkleidung und können sich ausweisen.
Fragen zur Fördermitgliedschaft beantwortet das Service-Team des DRF Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr, Tel. (07 11) 700 722 11.