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Mittelstreu: Nach bewegtem Berufsleben zurück in die Heimat

Mittelstreu

Nach bewegtem Berufsleben zurück in die Heimat

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    Ein abwechslungsreiches Leben führt Prof. Dr. Josef Hesselbach, der am 4. Dezember 90 Jahre alt wird.
    Ein abwechslungsreiches Leben führt Prof. Dr. Josef Hesselbach, der am 4. Dezember 90 Jahre alt wird. Foto: Rita Selig-Hesselbach

    Auf ein bewegtes Leben kann Professor Dr. Josef Hesselbach an seinem 90. Geburtstag  am 4. Dezember zurückblicken. Die eine Hälfte davon gehörte der Tätigkeit an verschiedenen Hochschuleinrichtungen im In- und Ausland, die andere verbrachte der gebürtige Unslebener in seiner Heimat, der er sich bis heute intensiv als Geschichtsforscher widmet.

    Nach Abitur und einer landwirtschaftlichen Lehre zog es den jungen Mann 1952 in die Welt hinaus. Die wissenschaftliche Laufbahn begann an der TU Weihenstephan und führte Hesselbach nach einem Stipendium an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Kopenhagen nach Bad Kreuznach, wo er als 27-Jähriger promovierte. Es folgte noch ein Studium an einer Universität in Indiana, bis Hesselbach schließlich zuerst an der Universität Hohenheim bei Stuttgart und danach an der Johann-Gutenberg-Universität in Mainz habilitierte.

    Als wissenschaftlicher Assistent arbeitete Hesselbach am Max-Planck-Institut in Bad Kreuznach, wo er auch 1957 heiratete. Eine weitere berufliche Station war eine Assistenz an der Universität Hohenheim ehe Ernennungen zum Arbeitsgruppenleiter erst in Bad Kreuznach und dann am Max-Planck-Institut Köln erfolgten, wo er von 1978 bis 1995 tätig war. Hinzu kam noch in den 1970er Jahren eine Lehrstuhlvertretung an der Universität Kiel.

    Nach der zweiten Heirat mit Erika Rausch im Jahre 1994 und dem anschließendem Ausstieg aus dem Berufsleben erfolgte 2006 die Rückkehr in seine Heimat. Seinen Wohnsitz bezog der Jubilar zwar bei einem Neffen in Mittelstreu, "sein Herz hing jedoch an Unsleben", beteuert Unslebens Oberhaupt Michael Gottwald und verweist auf die Verdienste, die sich Hesselbach durch die Erforschung der Ortsgeschichte in seiner Gemeinde erwarb.

    Kontakte in alle Welt

    Besonders wichtig ist Hesselbach dabei die Aufarbeitung jüdischen Lebens. Allerdings versteht er sich nicht nur als Chronist. Vielmehr geht es ihm um Versöhnung, weshalb er Kontakte in alle Welt pflegt und einen intensiven Austausch mit Nachkommen ehemaliger jüdischer Mitbewohner führt. Zahlreiche Veröffentlichungen, unter anderem auch im Jahrbuch des Landkreises, unterstreichen die tiefe Verbundenheit mit der Heimat. Massiv hat sich Hesselbach auch für den Erhalt der "Krone Schenke" in Unsleben eingesetzt. Bei seinen Führungen durch das Dorf oder an den jüdischen Friedhof erweist sich Hesselbach darüber hinaus noch als spannender Erzähler, versichert Gottwald.

    Eine Leidenschaft fällt allerdings aus dem Rahmen. Seit über 70 Jahren betätigt sich Hesselbach auch als Imker. Dazu hat er ein Grundstück am Dorfrand erworben, das er ganz nach den Bedürfnissen seiner Bienenvölker gestaltet hat.

    Mit der schon geplanten großen Familienfeier wird es aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehen jedoch nichts. Zu seinem Geburtstag gratulieren die sechs Kinder und acht Enkel.

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