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Fladungen: Nach dem tödlichen Unfall von 2003 bei Nordheim: Schutzweiche sorgt bald für mehr Sicherheit beim Rhönzügle

Fladungen

Nach dem tödlichen Unfall von 2003 bei Nordheim: Schutzweiche sorgt bald für mehr Sicherheit beim Rhönzügle

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    Das Nebengleis am ehemaligen Bahnhof in Nordheim soll künftig wieder genutzt werden. Dazu ist aber eine grundlegende Erneuerung notwendig, da die Holzschwellen marode sind.
    Das Nebengleis am ehemaligen Bahnhof in Nordheim soll künftig wieder genutzt werden. Dazu ist aber eine grundlegende Erneuerung notwendig, da die Holzschwellen marode sind. Foto: Hanns Friedrich

    Der 15. Mai 2003 war ein schlimmer Tag. Am Bahnhof in Fladungen war auf abschüssiger Strecke die Lok eines Gleisbauzugs für das Rhönzügle führerlos unterwegs und verursachte am Übergang in Nordheim einen tödlichen Unfall. Nun soll eine Schutzweiche auf dem Gelände des Museumsbahnhofs künftig dafür sorgen, dass sich abgestellte Waggons oder Loks nicht mehr selbständig machen können.

    Lothar Huber vom Verein Rhönzügle erinnerte bei der Zusammenkunft des Zweckverbandes Fränkisches Freilandmuseum in Würzburg an den Unfall 2003. Damals rollte die Lok eines Gleisbauzuges von Fladungen führerlos bis nach Nordheim. Dort prallte sie am Bahnübergang mit einem Auto zusammen. Ein Kleinkind, das in dem Wagen saß, starb.

    Das Gefälle zwischen Fladungen und Heufurt ist ein Problem

    Das Problem sei das Gefälle von Fladungen in Richtung Heufurt. Sollte ein Eisenbahnfahrzeug unbeabsichtigt in dieses Gefälle rollen, würde es beschleunigen und vermutlich bis Ostheim nicht mehr zum Stillstand kommen. Das stellt eine Gefährdung besonders an Bahnübergängen dar, wie sich im Mai vor 20 Jahren gezeigt hatte. Danach habe man natürlich besondere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. So durften Weichen nicht in Richtung Streckengleis gestellt sein und bei Waggons wurde eine Bremsprobe vorgenommen.

    Zu nah an der Strecke der Deutschen Bahn in Mellrichstadt stehen diese drei Fahrzeuge des Museumszuges. Sie stellen für spielende Kinder eine Gefahr dar. Nach dem Einbau des Nebengleises in Nordheim sollen sie dorthin gebracht werden
    Zu nah an der Strecke der Deutschen Bahn in Mellrichstadt stehen diese drei Fahrzeuge des Museumszuges. Sie stellen für spielende Kinder eine Gefahr dar. Nach dem Einbau des Nebengleises in Nordheim sollen sie dorthin gebracht werden Foto: Hanns Friedrich

    Eine Schutzweiche soll Abhilfe schaffen: Sie werde bei Nichtbetrieb der Bahnstrecke automatisch so gestellt, dass eventuell selbständig losfahrende Fahrzeuge auf das 120 Meter lange Abstellgleis geleitet und dort gestoppt würden. Eine solche Weiche mit Nebengleis gab es, als der Bahnhof noch in Betrieb war.

    Zukunftssicherung für das Fränkische Freilandmuseum Fladungen

    Den Einbau bezeichnete Lothar Huber als logischen Schritt zur Zukunftssicherung des Museums. Die Wiederherstellung einer Schutzweiche mit Sicherungsgleis verursacht geschätzte Kosten von mehr als eine halbe Million Euro. Aktuell gibt es die Möglichkeit, diese Maßnahme mit 80 Prozent zu fördern, sodass der Zweckverband lediglich 102.471 Euro dazuzahlen müsste, sagte Zweckverbandsvorsitzender Thomas Habermann.

    Eine weitere Maßnahme ist am ehemaligen Bahnhof in Nordheim die Wiederinstandsetzung eines Abstellgleises mit einer Länge von 140 Metern. Hier könnten Fahrzeuge abgestellt, aber auch durch den Bau einer Halle vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Das Gleis könnte für das Beladen von Schienenfahrzeugen genutzt werden. Die Holzschwellen sind allerdings morsch und müssen ersetzt werden. Die Kosten wurden auf rund 330.000 Euro beziffert, wobei beim Zweckverband lediglich 67.181 Euro bleiben.

    Das Rhönzügle bleibt das Zugpferd des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen. Es hat in der Museumslandschaft ein Alleinstellungsmerkmal für Fladungen.
    Das Rhönzügle bleibt das Zugpferd des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen. Es hat in der Museumslandschaft ein Alleinstellungsmerkmal für Fladungen. Foto: Hanns Friedrich

    Auf dem Bahnhof Mellrichstadt abgestellte Fahrzeuge könnten nach Nordheim gebracht werden, regte Lothar Hube an. In Mellrichstadt stehen die drei Waggons direkt neben dem Betriebsgleis der Deutschen Bahn. Kinder oder Jugendliche, die sich eventuell an den Waggons aufhalten oder dort spielen, sind durch vorbeifahrende Züge stark gefährdet. Die Waggons werden zurzeit als "Werkstattwagen" genutzt. Hier sind Material und Ersatzteile für die Schienenstrecke des Museumszuges gelagert.

    Diskussionen rankten sich um die Bauzeit der beiden Vorhaben in Fladungen und Nordheim, die bei rund fünf Wochen liegt. Der Vorteil: Der Betrieb des Museumszuges ist dabei nicht gefährdet. Dies gilt auch für den geplanten Neubau des Parkplatzes.

    Der 15. Mai 2003 war ein schwarzer Tag für den Museumszug. Am Bahnhof in Fladungen war auf abschüssiger Strecke die Lok eines Gleisbauzuges führerlos unterwegs und verursachte am Übergang in Nordheim einen tödlichen Unfall.
    Der 15. Mai 2003 war ein schwarzer Tag für den Museumszug. Am Bahnhof in Fladungen war auf abschüssiger Strecke die Lok eines Gleisbauzuges führerlos unterwegs und verursachte am Übergang in Nordheim einen tödlichen Unfall. Foto: Hanns Friedrich

    Angesichts der Tatsache, dass das Rhönzügle für das Fränkische Freilandmuseum Fladungen von immenser Bedeutung ist, beschloss der Zweckverband, beide Maßnahmen durchzuführen. Sie müssen bis zum Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sein.

    "Kann man die Streck auch anderweitig nutzen?", wurde in der Sitzung gefragt. Man könne die Strecke durchaus im Schienennahverkehr, eventuell im Zwei-Stundentakt nutzen, auch Güterverkehr wäre bis zu zwei Tonnen machbar, sagte Lothar Hube.

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