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Wechterswinkel: Naturgärten: Ein Stückchen heile Welt in Rhön und Grabfeld

Wechterswinkel

Naturgärten: Ein Stückchen heile Welt in Rhön und Grabfeld

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    Naturnahe Gärten sind nicht nur eine Freude fürs Auge, vor allem sind sie ein Refugium für heimische Pflanzen und Tiere (Symbolbild).
    Naturnahe Gärten sind nicht nur eine Freude fürs Auge, vor allem sind sie ein Refugium für heimische Pflanzen und Tiere (Symbolbild). Foto: Irene Spiegel

    Die Sehnsucht nach einem Stückchen "heile Welt" wird gerade in der jetzigen Zeit immer größer. Ausdruck fand sie jetzt unter anderem in einer erstaunlich hohen Beteiligung an der Kampagne "Bayern blüht" und der Zertifizierung von 17 Naturgärten aus dem gesamten Landkreis. Landrat Thomas Habermann übergab gemeinsam mit Gartenfachberater Georg Hansul im Kloster Wechterswinkel die entsprechenden Urkunden und Plaketten, die die Empfänger nun an ihren Grundstücken anbringen können.

    Verzicht auf Dünger und Pflanzenschutzmittel

    Für die Auszeichnung müssen eine ganze Reihe von Bedingungen erfüllt sein, damit das Prädikat erteilt werden kann. Unter die "Muss-Kriterien" fällt dabei: Verzicht auf chemischen Dünger und Pflanzenschutzmittel sowie Torf und eine hohe Biodiversität. Bei den "Kann-Kritierien" geht es um den Einsatz heimischer Pflanzen, das Vorhandensein von Wiesenelementen und Wildkräutern, um die Anwendung von Mischkulturen, die Existenz von Komposthaufen sowie den Einsatz naturnaher Materialien und von Regenwasser.

    Torf im Garten schadet dem Klima

    Den Ausschluss von Torf erklärte Hansul mit einem Hinweis auf die gewaltige Freisetzung von CO2 bei dessen Gewinnung und Anwendung. In Deutschland würden jährlich rund acht Millionen Tonnen Torf eingesetzt, weniger als die Hälfte davon werde in Deutschland abgebaut. Durch die Ausbeutung der Moore entstünden in der Bundesrepublik rund 31 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 seien im Straßenverkehr knapp 160 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen worden. Der Einsatz von Torf habe daher einen durchaus bemerkenswerten Einfluss auf das Klima, was in die öffentliche Diskussion aber bisher kaum Eingang gefunden habe.

    Nicht nur aus diesem Grund würdigte der Landrat einen naturgemäßen Gartenbau. Die Abkehr von einer geordneten Gestaltung und der Verzicht auf künstliche Bestandteile bedeute eine Anerkennung der Gesetze der Natur. In diesem Sinne seien Gärten ein "Abbild der Natur" und somit ein Mosaikstein zur Erhaltung von Flora und Fauna.

    Bevor Habermann die Urkunden übergab, bemerkte Hansul noch, dass die Initiative im nächsten Jahr fortgesetzt werde. Interessenten könnten sich bereits jetzt wieder anmelden. Die Zertifizierer werden voraussichtlich im Frühjahr beginnen, die Gärten in Augenschein zu nehmen.

    Eine enorme Resonanz fand die Initiative zur Zertifizierung naturnaher Gärten. Die Urkunden an die Besitzer wurden jetzt im Kloster Wechterswinkel übergeben.
    Eine enorme Resonanz fand die Initiative zur Zertifizierung naturnaher Gärten. Die Urkunden an die Besitzer wurden jetzt im Kloster Wechterswinkel übergeben. Foto: Eckhard Heise

    Urkunden und Plaketten

    Die Urkunden und Plaketten gingen an: Marie-Luise Reubelt (Schönau), Roswitha Amschler (Unsleben),  Daniela Weiß (Irmelshausen), Bernd Fischer (Oberelsbach),  Franziska und Jürgen Burmester (Bad Neustadt), Ursula Balling-Kraus (Hendungen), Cornelia und Ewald Dahinten (Saal), Renate Klüber (Mellrichstadt), Waltraud Baumeister (Hohenropth), Anja und Michael Beck (Niederlauer), Anja Moll (Bastheim), Sarah und Marion Eckert (Oberweißenbrunn), Ingrid und Dietrich Wartenberg (Rothhausen), Sigrid und Dirk Brosge (Bad Neustadt), Hildegard Wirsing   (Eichenhausen), Sabine Weigand und Peter Wiczorek (Bad Königshofen) sowie Elisabeth Damm (Oberstreu).

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