Als einen wichtigen Bereich im Landkreis Rhön-Grabfeld hat Landrat Thomas Habermann den Naturpark Haßberge bezeichnet. Teile des Naturparks, etwa der Sambachshof, liegen im Landkreis.
Bei der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr, Kultur und Tourismus gab Ursula Volkheimer, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Haßberge, ausführliche Informationen zur Grundstruktur der Touristik Haßberge. Immerhin betrifft die Arbeit des Verbands in Rhön-Grabfeld die Stadt Bad Königshofen sowie die Kommunen Sulzdorf an der Lederhecke, Trappstadt, Sulzfeld und Herbstadt.
Wichtig ist für Habermann und Volkheimer die gebietsübergreifende Zusammenarbeit, die sehr gut funktioniere. Produktbezogen sei man natürlich auf das Grabfeld ausgerichtet. Volkheimer nannte das Grabfeld eine schöne Gegend, die vor allem von Burgen und Schlössern geprägt ist. Ein besonderer Partner ist dabei die Kurstadt Bad Königshofen, das einzige Kurbad im Bereich der Haßberge.
55 Hotels und Gasthäuser gibt es und 136 Ferienwohnungen, merkte sie an. Zu den Übernachtungen sagte sie, dass im vergangenen Jahr 338 763 Übernachtungen gezählt wurden. In diesem Jahr wird mit einem Rückgang gerechnet, bedingt durch die Schließung des Vhs-Heims Sambachshof. Immerhin blieben rund 61,6 Millionen Euro durch die Gäste im Bereich der entsprechenden Gemeinden. Man sei ein preiswertes Feriengebiet. 1390 Personen sind als Arbeitnehmer im Tourismusgeschäft beschäftigt.
Volkheimer ging auf den Ferienkatalog für das kommende Jahr ein und nannte hier einige Schlagworte wie Ruhe und Muße, Natur und Idylle, Romantik und Mystik. Ein weiteres Angebot ist „Natur trifft Kultur“. Hierbei bezieht man sich auf die touristischen Ortskerne. Stärken liegen im Naturerlebnis. Themenschwerpunkte im Bereich Haßberge sind deshalb auch Gesundheit und Wellness, Mittelalter und Romantik. So werden zum Beispiel Konzerte in Burgen und Schlössern angeboten, die sehr gut angenommen werden. Es gibt den Tourbegleiter für Wanderungen und den Qualitätswanderweg „Burgen und Schlösser“, zertifiziert vom Deutschen Wanderverband. Hinzu kommt der Kelten-Erlebnisweg, ein Kooperationsprojekt von Südthüringen, dem Gebietsausschuss Haßberge und dem Steigerwald. Die Federführung hat der Tourismusverband Franken.
Letztendlich seien die Haßberge aber auch als Radwanderland ein Begriff. Dazu gibt es entsprechende Radwanderführer und sogar einen online-Radtourenplaner mit Rundwanderwegen und Zielverbindungen (hassberge-tourismus.de/radwandern/radroutenplaner).
In Bearbeitung ist zurzeit das Leader-Kooperationsprojekt „Der Rennweg“ (mehr dazu unter www.hassberge-rennweg.de). Sehr gut angenommen wird ein Angebot das sich „Seen-Sucht“ nennt und bei dem die Seen im Mittelpunkt stehen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem Markt Stadtlauringen, den Gemeinden Sulzfeld und Aidhausen sowie der Stadt Bad Königshofen.
Reinhold Albert, Kreisheimat- und Archivpfleger, sprach den Deutschen Burgenweg an. Leider seien hier die Burgen und Schlösser im Grabfeld nicht dabei. Landrat Thomas Habermann nannte es „eine Bringschuld“, diese noch miteinzubinden. Das Grabfeld und damit auch der Landkreis Rhön-Grabfeld seien nun einmal ein weiterer Teil der Haßberge. Michael Pfaff, Geschäftsführer der Tourismus GmbH Rhön-Grabfeld, sprach dazu das Burgenmuseum auf der Heldburg in Thüringen an, wo entsprechende Informationen vorliegen sollten.
Kreisrat Hartmut Eppler erwähnte die Radwege und monierte, dass seine Bemühungen und die des Grabfeld-Tourismus-Teams bisher noch nicht auf fruchtbaren Boden gefallen sind. „Gemeinsamkeit ist wichtig,“ sagte der Landrat, und fügte an: „Nicht jammern, sondern zielstrebig in die Zukunft schauen.“ Zum Thema „Seenlandschaft“ sagte Eppler, dass hier der Badesee in Irmelshausen nicht in Vergessenheit geraten sollte. Bisher sei das allerdings der Fall. Er gehöre zwar nach Irmelshausen, also in den Bereich Milzgrund. Aber auch das sei Grabfeld.