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MELLRICHSTADT: Neue Augenarzt-Praxis öffnet in Kürze

MELLRICHSTADT

Neue Augenarzt-Praxis öffnet in Kürze

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    Der neue Augenarzt stellt sich vor: Die Freien Wähler hatten die Gesellschaftspartner der neu gegründeten Betriebsgesellschaft Mellrichstädter Augenkompetenzzentrum (Bemak) zu ihrem Stammtisch eingeladen. Im Bild (von links) Thomas Erhard in Vertretung des Gesellschaftspartners Firma Reich, Bürgermeister Eberhard Streit, Peter Hehn, neuer Geschäftsführer der Bemak, Augenarzt Dr. med. Harry Domack, die stellvertretende FW-Vorsitzende Nicole Seemann und der Chef der Freien Wähler Mellrichstadt, Oliver Thiele.
    Der neue Augenarzt stellt sich vor: Die Freien Wähler hatten die Gesellschaftspartner der neu gegründeten Betriebsgesellschaft Mellrichstädter Augenkompetenzzentrum (Bemak) zu ihrem Stammtisch eingeladen. Im Bild (von links) Thomas Erhard in Vertretung des Gesellschaftspartners Firma Reich, Bürgermeister Eberhard Streit, Peter Hehn, neuer Geschäftsführer der Bemak, Augenarzt Dr. med. Harry Domack, die stellvertretende FW-Vorsitzende Nicole Seemann und der Chef der Freien Wähler Mellrichstadt, Oliver Thiele. Foto: Foto: A. Hagen-Wehrhahn

    „Es bedurfte innovativer Ideen und kompetenter Partner, um ein Projekt wie dieses tragbar zu machen“, sagte Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit beim sehr gut besuchten Stammtisch-Treffen der Freien Wähler (FW), zu dem er am Dienstagabend in die Carl-Fritz-Stube eingeladen worden war.

    Der Stadtchef bezog sich damit auf die neu gegründete Betriebsgesellschaft zwischen der Stadt Mellrichstadt, der Firma Reich und dem Facharzt für Augenheilkunde, Dr. med. Harry Domack, der mit zwei weiteren Ärzten in Schweinfurt die renommierte Augenklinik Mainfranken führt. Letzterer wird nun – nach langwierigen Bemühungen der Stadt um eine augenärztliche Versorgung vor Ort – eine Zweigstelle der Augenklinik in der Hauptstraße 60, zweites Obergeschoss, eröffnen.

    FW-Vorsitzender Oliver Thiele zeigte sich erfreut, dass Augenarzt Harry Domack der Einladung gefolgt war, um über das Konzept seiner Praxis zu referieren. Wie Streit in einer kurzen Einführung erläuterte, blieben die Anstrengungen der Stadt, einen Augenarzt nach Mellrichstadt zu holen, lange ohne Erfolg. Selbst entsprechende Such-Inserate in Fachzeitschriften seien ergebnislos verlaufen. In den letzten Jahren sei es laut Streit zunehmend schwieriger geworden, Fachärzte aufs flache Land zu bekommen, weil Praxen durch die neue Gesundheitspolitik mit gedeckelten Patientenzahlen, Medikamentenbeschränkungen und teuren Praxiseinrichtungen zu kämpfen hätten.

    Auch Harry Domack führte an, dass durch die kassenärztlichen Neuregelungen die Einnahmen erheblich gesunken seien und der Versorgungsmangel im ländlichen Raum in der kontinuierlichen Rationierung der ärztlichen Leistungen liege. Insbesondere Fachärzte konzentrierten sich hauptsächlich auf große Zentren, weil dort noch Gewinne erzielt werden können. Inzwischen werde aber die ärztliche Vergütung sogar in den Städten zu einem Problem. Heute wandern bereits 20 Prozent eines Medizin-Studienjahrgangs ins Ausland ab, so Domack.

    Die Stadt sieht ihre Chance, das augenärztliche Versorgungsproblem zu lösen, in der Verteilung des Investitionsrisikos auf mehrere Schultern. Dies, so hofft Streit, ist ihr mit der Neugründung der Betriebsgesellschaft Mellrichstädter Augenkompetenzzentrum (Bemak) mit drei Gesellschaftspartnern gelungen. Die Stadt hat den Umbau sowie die Einrichtung mit den entsprechenden Geräten übernommen, um dann die komplette Praxis an Harry Domack zu vermieten. Die Stadt Mellrichstadt hält, ebenso wie die Firma Reich, 24 Prozent der Gesellschaftsanteile, während die Domack International Operating Company (Dioc) 52 Prozent der Betriebsgesellschaft hält.

    Auf diese Weise hat man eine moderne Praxis mit guter personeller und gerätetechnischer Ausstattung schaffen können. „Die diagnostischen Behandlungsmöglichkeiten in Mellrichstadt werden weit über dem Durchschnitt liegen“, versicherte der Augenspezialist. Auch Behandlungen schwieriger Augenerkrankungen werden in Mellrichstadt möglich sein. Insbesondere biete jedoch die enge Vernetzung mit seiner Schweinfurter Augenklinik große Vorteile, da dort weiterführende Untersuchungen und Spezialoperationen vorgenommen werden können.

    Harry Domack bat am Ende seiner Ausführungen um Verständnis, dass die Mellrichstädter Praxis vorerst nur an drei Tagen in der Woche – montags, mittwochs und donnerstags – Sprechstunden anbieten kann. Allerdings werden sämtliche Mellrichstädter Patientenbefunde auch in Schweinfurt bekannt und sofort einsehbar sein, so dass auch außerhalb der Mellrichstädter Sprechzeiten in Schweinfurt Termine vereinbart werden können. Geplant ist, dass die Mellrichstädter Praxis schon in zwei bis drei Wochen ihre Türen öffnet. Auf einen genauen Eröffnungstermin wollte sich Domack allerdings nicht festlegen, da momentan noch der zu langsame Datentransfer via Internet Probleme bereitet. Die Bevölkerung werde aber rechtzeitig in der Presse informiert, so der Augenarzt.

    „Nun liegt es an uns, ob die neue Praxis Erfolg haben wird“, sagte Streit abschließend. Er zeigte sich aber optimistisch, denn der Bedarf an augenärztlicher Versorgung sei sicherlich in der gesamten Region gegeben. Oliver Thiele bedankte sich für den informativen Vortrag des Facharztes mit einem Präsent. Dank sagte er auch VG-Leiter Peter Hehn, der zum Geschäftsführer der Bemak ernannt wurde, sowie Thomas Erhard, der in Vertretung des Gesellschaftspartners Firma Reich gekommen war.

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