Die Flutkatastrophe Mitte Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz war ein Schock. Für viele Anwohner war und ist das Leben nach dem 14. Juli nicht mehr dasselbe wie vorher. Doch die Solidarität für die Menschen dort ist sehr groß, auch in unserer Region.So hat Julian Lörzel, Bauunternehmer aus Oberwaldbehrungen, Mitte Juli eine spontane Hilfsaktion für die Betroffenen in den Überschwemmungsgebieten initiiert. Kurz darauf wurde ein treuhänderisches Konto bei der Stadt Ostheim eingerichtet, auf das weitere Spenden fließen können. "Viele Firmen und Privatleute haben sich daran beteiligt, die Resonanz bislang war enorm", freut sich Lörzel. Für ihn ist das ein Zeichen, dass die Region solidarisch zusammenhält, um die Betroffenen zu unterstützen. Über 40 000 Euro an Spenden wurde bereits eingenommen. "Wir sind positiv überrascht. Wir hätten nicht gedacht, dass so viel zusammenkommt", sagt der Bauunternehmer.
Auch Udo Fischer vom Busunternehmen Hippeli Reisen aus Nordheim hat sich an der Aktion beteiligt. "Mir war klar, dass wir hier helfen müssen", sagt er. Zu dem Geschehen rund um die Flutkatastrophe hat er einen ganz besonderen Bezug. "Ein schönes Wochenende an Rhein und Mosel" war laut Katalog eigentlich geplant. "Ich bin mit meinen 40 Reisenden am 15. Juli in die Region gefahren. Bereits am Abend zuvor liefen die Meldungen über die Verwüstungen der Flutkatastrophe ein", erinnert er sich zurück. Natürlich stand hier erst einmal die Frage im Vordergrund, wie man die Reise organisatorisch abändern kann. In Koblenz kam er auch mit Anwohnern in der Region und dem örtlichen Reiseleiter, einem pensionierten Polizisten, ins Gespräch. Die Schilderungen der menschlichen Tragödien in den Flutgebieten ließen ihn und die Reisenden nicht mehr los. Sofort kam der Gedanke auf, dass man hier irgendwie helfen müsse.
Die Region hält zusammen
"Wir haben ein Bett und ein Dach über dem Kopf. Da war es klar, dass wir den Betroffenen, die dies nicht mehr haben, helfen müssen", meint Fischer pragmatisch. Aus diesem Grund ließ er bis Ende August bei jeder Tages- und Mehrtagesfahrt eine Kasse bei seinen Reisenden herumgehen. Auch die Trinkgelder für die Busfahrer wurden hier gespendet. "Dabei kamen 1170 Euro zusammen", freut sich Fischer. Auch sein Freundeskreis beteiligte sich mit 250 Euro an der Aktion, und die Firma Hippeli Reisen steuert noch einmal 1080 Euro bei. Insgesamt kamen so 2500 Euro zusammen, die Udo Fischer an Julian Lörzel für dessen Aktion überreichen konnte.
"Ich finde es eine gute Sache, dass die Region hier zusammenhält und sich einsetzt", so der Busunternehmer. Wichtig wäre es aber auch, dass man in Zukunft Maßnahmen ergreift, dass solche Katastrophen nicht mehr auftreten können. Schließlich habe man auch den Kindern und Enkelkindern gegenüber eine Verpflichtung.
Spenden für die HochwasseropferBis 31. Oktober kann man noch für die Initiative von Julian Lörzel, die den Hochwasseropfern zugutekommt, spenden. Lörzel macht darauf aufmerksam, dass der Kontoauszug über die Spende in unbegrenzter Höhe beim Finanzamt als Spendennachweis gilt, der von der Steuer abgesetzt werden kann.Kontodaten: Stadt Ostheim, Sonderkonto Flutopfer, IBAN: DE18 7935 3090 0011 3587 77, Verwendungszweck: Spende Flutopfer 2021.bjh