In lockerer Atmosphäre ließen im alten Brauhaus der Gemeinderat und die Mitarbeiter der Verwaltung das Jahr ausklingen. Erstmalig nahmen an der Veranstaltung auch die neue Geschäftsstellenleiterin Anke Bauer, die neue Schulleiterin Eva Maria Werner und der neue Förster Andree Link teil. Bürgermeister Thomas Fischer erinnerte daran, dass der erste Neujahrsempfang in diesem Januar 2019 sehr positiv angekommen und von allen Gästen sehr gelobt worden sei. Im kommenden Jahr soll er am Freitag, 3. Januar, stattfinden, wobei der Gemeinderat wieder zusammen helfen will, um die Gäste zu bewirten.
In der Gemeinde ist es Brauch, im Zusammenhang mit dem Jahresschlussessen immer wieder einmal besondere berufliche und sportliche Leistungen zu würdigen. Heuer wurden die erfolgreiche Triathletin Maja Betz und Benjamin Karlein von der Firma Wolfgang Karlein eingeladen. Der gebürtige Frickenhäuser hatte seine Meisterprüfung im Mauer- und Betonbauer-Handwerk so erfolgreich abgeschlossen, dass er mit einem Meisterpreis der Staatsregierung ausgezeichnet wurde.
Zwar wird seit dem letzten Jahresabschlussessen der gut 20-seitige Jahresrückblick über die Arbeit im Gemeinderat des vergangenen Jahres nicht mehr vorgetragen, sondern voraussichtlich erst in der Gemeinderatssitzung am 23. Januar, auf einige Kernpunkte der laufenden Projekte im Jahr 2019 wollte Bürgermeister Fischer aber dennoch eingehen.
Bürgermeister bedankte sich für kollegiale Zusammenarbeit
"Ich bin jetzt 17 Jahre und acht Monate im Gemeinderat, davon elf Jahre und acht Monate Erster Bürgermeister", rechnete Fischer vor, der betonte, dass es der Gemeinde finanziell noch nie so gut ging wie im Moment. Dafür sei in aller ersten Linie die kollegiale und zukunftsorientierte Arbeit im Gemeinderat verantwortlich.
Die jahrelang geplante Sanierung des Karlsplatzes in Neustädtles mit Anbindungen an die Amtsstraße und Graf Alfred von Soden Straße wurde 2018 begonnen und Ende Juni 2019 fertig gestellt. Mittlerweile wurde auch die Bepflanzung der Randbereiche durchgeführt. Bei dieser Maßnahme wurden 400 000 Euro, die auch sehr hoch vom ALE gefördert wurden, verbaut. Die Kanalsanierungsarbeiten im Ortsteil Neustädtles seien ebenfalls nahezu, bis auf Restarbeiten und Abnahme, abgeschlossen worden, so Fischer weiter.
Die Schulsportanlage in Nordheim mit Allzweckhartplatz und Laufbahn wurde begonnen und nach rund vier Monaten Bauzeit fertig gestellt. Die Kosten belaufen sich auf rund 380 000 Euro, wobei die Gemeinde eine Förderung von 90 Prozent durch das Sonderförderprogramm Kommunales Investitionsprogramm- Schulen (KIP-S) erhält.
Der dritte Bauabschnitt des Breitbandausbaus für 143 Liegenschaften in der Gemeinde mit Glasfaseranschlüsse bis ins Haus wurde ebenfalls abgeschlossen. Die Anschlüsse könnten jetzt bei der Telekom weitestgehend gebucht werden, informierte der Bürgermeister. Auch hier wurden nahezu um die 500 000 Euro aufgewendet, ebenfalls bei einem Fördersatz von 90 Prozent.
Neue Kindertagesstätte ist das größte Einzelprojekt der vergangenen Jahre
Mitte des Jahres wurde mit dem Bau der neuen Kindertagesstätte begonnen. Mittlerweile sind bereits Planungs- und Baukosten von rund 800 000 Euro angefallen, die ohne Fördermittel bereits bar bezahlt worden seien. Dieses Bauvorhaben werde über 3,3 Millionen Euro kosten und das größte Einzelprojekt der letzten Jahre sein. Auch hier könne mit einer Förderung von rund 80 Prozent gerechnet werden. Weiterhin ging Fischer auf das neue Baugebiet im Bereich Kalkofen ein, das er zusammen mit der neuen Kita als sehr wichtige Infrastrukturmaßnahmen für die Zukunft der Gemeinde bezeichnete. Dazu zählt er auch den kürzlich eröffneten neuen Rewe-Markt.
Auch heuer hat Nordheim - bereits zum sechsten Mal hintereinander - Stabilisierungshilfe erhalten, insgesamt summieren sich die Zahlungen des Freistaats auf 3,1 Millionen Euro. In diesem Zusammenhang bedankte sich Fischer bei Kämmerer Ludwig Backhaus. Dank sprach er auch den beiden Pfarrern Oliver Englert und Pfarrvikar Paul Reder für die unkomplizierte Zusammenarbeit aus sowie seinem Stellvertreter Roberto Breunig.
Zum Schluss erwähnte Fischer noch einige Zahlen. Im Jahr 2019 sei der Schuldenstand der Gemeinde durch Tilgung und Sondertilgung von 957 000 Euro auf 825 000 Euro gesenkt worden, bei einem Guthaben von rund 136 000 Euro und einer Rücklage von 350 000 Euro.