Mit der „lautesten Orgel der Welt“ hatte im Jahr 2012 das Orgelbau-Unternehmen Hey mit Sitz in Urspringen (Lkr. Rhön-Grabfeld) weltweit auf sich aufmerksam gemacht. Die Orgelbaufirma baute damals für die Expo 2012 in Yeosu, wenige Kilometer von der südkoreanischen Hauptstadt Seoul entfernt, nicht nur die größte Orgel für den Außenbereich, sondern mit 137 Dezibel auch die lauteste, was ihr 2013 einen Eintrag im „Guinness-Buch der Rekorde“ sicherte. Jetzt hat die Rhöner Orgelbau-Firma ihre Kontakte nach Südkorea ausgebaut und vertraglich fixiert.
„Orgel war bis zu fünf Kilometer weit zu hören“
Wenn auch die Weltausstellung längst zu Ende ist, wird das Instrument aus der Rhön nach wie vor für Konzerte genutzt. Allerdings musste die Lautstärke etwas reduziert werden, sagt Thomas Hey, „denn die Orgel war bis zu fünf Kilometer weit zu hören.“
Immer wieder einmal fliegt Juniorchef Thomas Hey nach Yeosu, um dort die „Vox Maris – die Stimme des Meeres“, so nennt sich die bisher berühmteste Konstruktion der Firma Hey Orgelbau, zu warten. Die Orgel steht im Freien am Meer und ist nicht nur Wind und Wetter ausgesetzt, sondern auch der salzigen Küstenluft. Eine Wartung ist deshalb immer wieder vonnöten. Bei einem der Besuche vor Ort lernte Hey einen Mann persönlich kennen, der ihm zuvor schon Informationen über die Orgellandschaft in Südkorea hatte zukommen lassen: Kymin Kim, den Chef des Unternehmens clear-i, ein Beratungshaus für Kultur und Kommunikation.
Sie kamen an einem Abend, „bei einem Bierchen“, zusammen, wie Thomas Hey schmunzelnd erzählt. Man freundete sich an und schnell zeigte sich das Interesse von Kymin Kim am Instrumenten- und Orgelbau. Ein Interesse, das Kymin Kim jetzt, einer Einladung von Thomas Hey in den Landkreis Rhön-Grabfeld folgend, vertiefen konnte.

In den vergangenen Tagen besichtigte man die verschiedensten Hey-Orgeln sowohl in Franken als auch in Thüringen, und Kymin Kim erfuhr mehr über die Pflege und den Bau der Orgeln, vor allem aber über den Klang einer Pfeifenorgel.
An die 100 Kirchenorgeln in Seoul
Zusammenfassend sagt Kymin Kim: „Ich habe eine neue Liebe für die Pfeifenorgeln entdeckt.“ Seniorchef Herbert Hey und seinen Sohn Thomas freut dies natürlich, denn sie sehen in ihrem neuen Mann in Korea einen wichtigen Partner und ein festes Bindeglied. Kymin Kim zeigte sich ebenfalls äußerst optimistisch was den Orgelbau, die Sanierung oder auch Pflege von Orgeln in Südkorea angeht. Allein in Seoul gebe es an die 100 Kirchenorgeln.
In Südkorea sind die Menschen katholisch, anglikanisch oder evangelisch, erklärt Kymin Kim, der in Seoul geboren und aufgewachsen ist und dort auch lebt. Da die Bevölkerung im Land weiter wächst, gibt es Neubausiedlungen und dann auch Kirchen. Kymin Kim berichtet von einer neuen Kirche mit 3000 Sitzplätzen.
Offizieller Vertrag ausgearbeitet
„Ich bin vom Klang dieser Instrumente begeistert und kann nun vor Ort auch so richtig die Werbetrommel für die Rhöner Orgelbaufirma Hey rühren.“ Damit dies auch entsprechend „festgezurrt“ ist, wurde ein offizieller Vertrag ausgearbeitet, den die neuen Partner in der Orgelbaufirma in Urspringen unterzeichneten.