Wer Pfarrer Reinhold Kargl kennt, der weiß, dass er ein Priester ist, der in aller Bescheidenheit wirkt. So war es auch kein Wunder, dass bei seinem 60. Priesterjubiläum keine großen Reden und Geschenkübergaben stattfanden.
Die Bescheidenheit von Kargl stellte auch Festprediger Pfarrer Heinz Röschert (Bad Neustadt) heraus. Eine kurze Ansprache sollte es sein, und Lobreden auf die Person des Jubilars sollten darin nicht vorkommen. Das sei der Wunsch des Jubilars gewesen.
Der Fest- und Dankgottesdienst wurde von der Gotteslob Schola Herschfeld unter Leitung von Eva-Maria Seifert umrahmt. Kantor war Thomas Seifert und die Querflöte spielte Christiane Scheuplein. An der Orgel: Bernd Scheuplein.
Die Kolpingfahne, sowie Altardienst und eine große Anzahl befreundeter Priester zogen mit dem Jubilar, Pfarrer Reinhold Kargl, in das Gotteshaus ein. Darunter Dekan Andreas Krefft, Prälat Bernold Rauch, Pfarrer Frank Mathiowetz, Hans Beetz, Raphael Morawin, Karl-Heinz Mergenthaler und Heinz Röschert. Pfarrer Reinhold Kargl freute sich sichtlich über die große Zahl seiner Mitbrüder und erwähnte auch zwei Diakone, die gekommen waren. Sein Gruß galt allen Gästen, die oft von weit her angereist waren, weil sie eine besondere Beziehung zu Pfarrer Reinhold Kargl haben.
„Ich freue mich, dass ihr da seid,“ sagte der Jubilar und stellte fest, dass dies für ihn ganz persönlich ein Dankgottesdienst für „60 Jahre Priester“ ist. Er verwies darauf, dass er gerne Priester war und ist und heute noch mit Freude am Altar und damit vor seiner Gemeinde steht.
Sicherlich habe es in den vergangenen Jahren auch Sorgen und Probleme gegeben, die er aber mitgetragen habe. Das sei Aufgabe eines Priesters.
Spiritueller Tiefgang
Pfarrer Heinz Röschert stellte in seiner Predigt den spirituellen Tiefgang des Jubilars heraus. „Das hat mich schon immer an Pfarrer Reinhold Kargl beeindruckt.“ Er sei auch bekannt dafür, dass er mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg halte, sondern diese freimütig äußere. Auf das Evangelium des Tages ging der Festprediger ein, und sagte, dass dieses dem Jubilar am Herzen liege. „Es war ihm sicher sehr recht, dass das Fest Maria von Magdala“ auf diesen Festtag fällt. Maria von Magdala werde in früheren Jahrhunderten immer wieder als Apostelin der Apostel erwähnt. Sie sei nicht nur Hauptzeugin vom Leiden und Tod Jesu am Kreuz gewesen, sondern vor allem Erstzeugin des Auferstandenen.
„Sie stand Jesus sehr nahe und ist damit auch ein Beispiel für die Jesusnachfolge, gleichzeitig sei dies aber auch Kreuzesnachfolge. Sie sei es gewesen, die die Botschaft des Auferstandenen an die Apostel weitergegeben hat.
Maria von Magdala biete damit ein herausragendes Beispiel der Liebe zu Jesus, die sie geprägt habe. Leider sei Maria von Magdala in einigen Evangelien bei der Auferstehung nicht erwähnt. Gefreut habe es ihn, so der Prediger, dass Papst Franziskus ihren Gedenktag zu einem Apostelfest aufgewertet hat. Es sei nicht zu übersehen, dass Maria von Magdala in der Rolle der Frau in der Kirche immer wieder genannt wird, verbunden mit der Frage, ob Frauen Diakon oder Priester werden. Es gebe viele tüchtige Frauen, die in der Kirche ihren Dienst tun. So Gemeindereferentinnen, Pastoralreferentinnen oder in der kirchlichen Laienarbeit.
Die Rolle der Maria von Magdala
Es sei nicht verwunderlich, dass Frauen im kirchlichen Dienst Maria von Magdala als Symbolfigur sehen. Sie sei auch Zeugin und Künderin der Ostergeschichte. In einem Gebet für Pfarrer Reinhold Kargl und die Gemeinde, sagte Heinz Röschert: „Du auferstandener Christus, du kennst unsere Namen und rufst auch uns einmal. Hilf uns in unserer oft von Not gezeichneten Welt, zu bezeugen, dass Du lebst und wir dürfen leben. Dazu sende uns Herr“.