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MELLRICHSTADT: Regierung hat das letzte Wort zu Lindenberg

MELLRICHSTADT

Regierung hat das letzte Wort zu Lindenberg

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    Mach dein Ding: Diese zentrale Aussage des Rockmusikers Udo Lindenberg steht auch für das Konzept von Konrektor Achim Libischer. Die Mittelschule hat nun den Antrag auf die neue Namensgebung bei der Regierung von Unterfranken abgegeben.
    Mach dein Ding: Diese zentrale Aussage des Rockmusikers Udo Lindenberg steht auch für das Konzept von Konrektor Achim Libischer. Die Mittelschule hat nun den Antrag auf die neue Namensgebung bei der Regierung von Unterfranken abgegeben. Foto: Foto: Astrid Hagen-Wehrhahn

    Die Idee, die Mittelschule Mellrichstadt nach Udo Lindenberg zu benennen, hatte vergangene Woche für Aufsehen und großes Medieninteresse gesorgt. Nun bereitet die Schule einen entsprechenden Antrag an die Regierung von Unterfranken vor. Die Diskussion über den Vorschlag geht indes weiter.

    Am Montag vergangener Woche hatte sich die Schulverbandsversammlung einstimmig für Lindenberg als Namensgeber ausgesprochen. Zuvor hatte Konrektor Achim Libischer ausführlich sein dahinterstehendes Konzept erläutert (wir berichteten).

    Wie Mittelschulrektor Egon Bauß auf Anfrage mitteilt, wartet man nun noch auf das unterschriebene Protokoll dieser Sitzung. Die Verwaltungsgemeinschaft Mellrichstadt soll es liefern. Dann könne der Antrag mitsamt Protokoll an die Regierung abgehen.

    Für Konrektor Libischer beginnt jetzt „die Wartephase“. Er ist zuversichtlich, dass es mit der Namensgebung klappt.

    Wie groß das Lager der Befürworter und das der Gegner ist, lässt sich indes schwer ermitteln. Die Kommentare zu den Main-Post-Artikeln auf mainpost.de und in den sozialen Netzwerken halten sich in etwa die Waage. „Auf alle Fälle ist die Benennung nach Udo um vieles besser und einfallsreicher als diese banalen Verbands- oder Gesamt-Gemeinschaftsschulnamen wie sie in unseren 60er-Jahre-Zeugnissen aus Mellrichstadt stehen“, schreibt beispielsweise ein Befürworter.

    Manche Kritiker bemängeln den fehlenden regionalen Bezug des Namen. Und auch, dass Udo Lindenberg noch nie in Mellrichstadt war. Einer schreibt: „Es wird immer gesagt, lass' den Klick in deiner Stadt – also sollte auch die Namensgebung von einem hiesigen Bürger sein.“

    Wolfgang Stahl, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Mellrichstadt, hält die angepeilte Namensgebung für „unglücklich“. Und zwar nicht erst seit der Entscheidung des Schulverbandes, sondern auch schon vorher.

    Bereits Mitte August hätten er und seine SPD-Vorstandskollegen Matthias Kihn und René van Eckert von der Idee erfahren. Sie formulierten ihre Bedenken in einem Brief an Mellrichstadts Bürgermeister (und Schulverbandsvorsitzenden) Eberhard Streit. Und zwar schon vor der Verbandssitzung.

    Stahl persönlich stört sich an Lindenbergs Drogen- und Alkoholkonsum, von dem er sich nie distanziert habe. Die Vorbildwirkung stehe in Frage. Das soziale Engagement und das gegen rechts sowie die Vordenkerleistung des 69-jährigen Musikers erkennt der SPDler durchaus an.

    Er betont auch, dass nicht jeder im Ortsverein so wie er und seine Vorstandskollegen denkt. Stahl hätte sich aber eine offene Namenssuche und Diskussion darüber noch vor der Schulverbandssitzung gewünscht.

    Achim Libischer hingegen sieht den demokratischen Prozess ausreichend durchlaufen. Nach den Vertretern des Schulverbands und der Lehrerkonferenz hätten die Schülervertreter und am Dienstag vergangener Woche der Elternbeirat der Mittelschule ihr Okay gegeben. Letzterer entschied einstimmig.

    Stahl will das Votum für Lindenberg als Namensgeber akzeptieren: „Ich kann damit leben.“ Gleichzeitig hofft er mit Blick auf das Konzept, die Schüler zu Toleranz, Integration und Achtung vor den Rechten von Minderheiten zu erziehen: „Ich hoffe, dass das, was Libischer sich wünscht, sich erfüllt.“ Jetzt hat die Bezirksregierung das letzte Wort.

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