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Bad Neustadt: Rhön-Grabfeld: Erfahrungsaustausch hilft Helfern von Flüchtlingen

Bad Neustadt

Rhön-Grabfeld: Erfahrungsaustausch hilft Helfern von Flüchtlingen

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    In Rhön-Grabfeld gibt es verschiedene Anlaufstellen für Geflüchtete und ehrenamtliche Helfer. Der Erfahrungsaustausch ist für ihre Arbeit wichtig. 
    In Rhön-Grabfeld gibt es verschiedene Anlaufstellen für Geflüchtete und ehrenamtliche Helfer. Der Erfahrungsaustausch ist für ihre Arbeit wichtig.  Foto: Maria Faiß

    Eigentlich war am Landratsamt in Bad Neustadt ein Erfahrungsaustausch für ehrenamtliche Helfer von Geflüchteten geplant. Vorgesehen war dabei unter anderem eine Reihe von Vorträgen in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (lagfa). Doch Corona machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.

    Impulse von außen sind hilfreich

    "Die Veranstaltung sollte vor allem dem Austausch der ehren- und hauptamtlichen Organisationen dienen", sagt Jessica Wolf, die Integrationslotsin des Landratsamts. Der sei besonders wichtig für das erfolgreiche Engagement, da die Helfer oftmals beratende Anlaufstellen und Vereine nicht kennen.  Durch die Schaffung von Kontakten, hofft Wolf, die Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung der Engagierten zu fördern. "Menschen mit Ideen und Lust zur Unterstützung können sich auch jederzeit an mich wenden", merkt sie an.

    Die Beleuchtung des aktuellen Stands der Integrationsarbeit im Landkreis sei ein weiteres wichtiges Thema gewesen. Dabei seien auch Impulse von außen wichtig. "So bekommt man ein Gefühl dafür, an welchen Stellen noch Handlungsbedarf besteht", sagt Wolf. Die lafga hätte dies durch ihre bayernweite Einsatzerfahrung bieten können. Am Landratsamt hofft man nun, den Termin im ersten Quartal des kommenden Jahres nachholen zu können.

    Netzwerkarbeit und Kommunikation spielt wichtige Rolle bei Integration

    Olga Paulutz (links) und Jessica Wolf (rechts).
    Olga Paulutz (links) und Jessica Wolf (rechts). Foto: Julia Weber

    Aktuell werden 311 Migranten vom Sozialamt betreut, und es stehen fünf Gemeinschaftsunterkünfte zur Aufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung. Die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer, Vereine und Ämter ist da von großer Bedeutung, auch in Zeiten von Corona. "Dabei spielt die Netzwerkarbeit und Kommunikation eine essentielle Rolle", meint auch Olga Paulutz, Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte am Landratsamt.

    Neben den großen Trägern wie Caritas und Diakonie haben sich im Laufe der Jahre auch ehrenamtliche Helferkreise gebildet, die in den Gemeinschaftsunterkünften in Rhön-Grabfeld aktiv sind. Es gibt verschiedene Bereiche, in denen die Helfer tätig werden. "Es werden zum Beispiel Fahrdienste und Hausaufgabenbetreuung angeboten", sagt Wolf.

    Verschiedene ehrenamtliche Projekte im Landkreis

    Im Landkreis gibt es unterschiedliche ehrenamtliche Projekte, die von Regierung, Landratsamt und anderen Organisationen gefördert werden. Eines ist die Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen (VERA). Dabei stehen Fachleute im Ruhestand, Auszubildenden bei Schwierigkeiten zur Seite.

    "Wir müssen die Menschen zusammenbringen, denn auch das ist Integration und Verständigung der verschiedenen Nationalitäten."

    Olga Paulutz, Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte

    Aktuell sind sieben Personen aus Rhön-Grabfeld in diesem Projekt aktiv. Das Angebot ist nicht nur für Migranten ausgelegt, sondern auch für deutsche Jugendliche. "Die Idee, dass sowohl als auch betreut werden ist wichtig. Wir müssen die Menschen zusammenbringen, denn auch das ist Integration und Verständigung der verschiedenen Nationalitäten", sagt Paulutz.

    Eine andere Anlaufstelle für Migranten ist das "Café International" in Bad Königshofen. Es wird von lagfa bezuschusst und von der Vhs Mellrichstatt organisiert. Dort treffen sich vor allem Frauen mit Migrationshintergrund. Das Café ist ein Treffpunkt, um sich in Deutsch auszutauschen, sprachlich sicherer zu werden und gemeinsam Freizeit zu verbringen, losgelöst von familiären Verpflichtungen.

    Aktuell brechen ehrenamtliche Migrationshelfer weg

    Die Situation der Helferkreise sei sehr unterschiedlich. Einige hätten eine stabiles Helferumfeld, bei anderen seien die ehrenamtlichen Helfer aber zum Teil weggebrochen. "Das Ehrenamt im Bereich Migrations- und Flüchtlingshilfe ist oft ein emotional aufreibendes Thema", erklärt die Integrationslotsin. Das könne für einige zu Belastung werden.

    "Wir hoffen, dass sich die Lage im Frühjahr wieder entspannt."

    Jessica Wolf, Integrationslotsin

    Auch Corona sei ein weiterer harter Einschnitt in das Engagement. Die Helfer sind oftmals ältere Menschen, die der Risikogruppe angehören. Bei ihnen sei die Sorgen vor einer Infektion groß, weshalb sie bei ihrem Engagement pausieren. 

    Für für Wolf und Paulutz geht die Arbeit natürlich weiter. Aber auch für sie ist die Projektplanung durch die momentane Situation erschwert. Deswegen würden einige Angebote zur Zeit ruhen, und Planungssicherheit hätten sie aktuell nicht. Wolf bleibt trotzdem optimistisch: "Wir hoffen, dass sich die Lage im Frühjahr wieder entspannt." 

    Kontakt für Interessierte: Olga Paulutz, Tel. 09771/94149 und Mail olga.paulutz@rhoen-grabfeld.de; Jessica Wolf, Tel. 09771/94225 und Mail jessica.wolf@rhoen-grabfeld.de

    lagfa Bayern e.V.Die lagfa Bayern e.V. setzt sich mit ihren aktuell 125 Mitgliedseinrichtungen für die Förderung des freiwilligen Engagements in Bayern ein. Sie engagiert sich für verbesserte Rahmenbedingungen und versteht sich als Ansprechpartnerin für die Zivilgesellschaft, für Kommunen und die Wirtschaft.Quelle: lafga e.V.

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