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BAD KÖNIGSHOFEN: Salz, Sekt und Brot für die Brautleut'

BAD KÖNIGSHOFEN

Salz, Sekt und Brot für die Brautleut'

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    In schwarzem Frack und Zylinder präsentiert sich der Hochzeitslader hier gemeinsam mit seinem Adjutanten, Martin Zimmermann, der natürlich ebenfalls festlich gekleidet ist und auf einem Tablett Brot und Salz bereit hält.
    In schwarzem Frack und Zylinder präsentiert sich der Hochzeitslader hier gemeinsam mit seinem Adjutanten, Martin Zimmermann, der natürlich ebenfalls festlich gekleidet ist und auf einem Tablett Brot und Salz bereit hält. Foto: FOTO hanns friedrich

    Ein schwarzer Frack, ein Zylinder, ein weißes Hemd, eine schwarze Hose, Lackschuhe, ein Stab, umwickelt mit bunten Bändern und ein schwarzer Ordner – das sind Dinge, die Dietmar Würz in seinem Auto verstaut, bevor er sich auf den Weg macht wie unlängst zu einer Hochzeit in Ginolfs. Auch ein Tablett, zwei Gläser, ein Salzstreuer und zwei Scheiben Brot hat er dabei. Denn Dietmar Würz ist Hochzeitslader und mittlerweile weit über Bad Königshofen hinaus bekannt.

    In Ginolfs angekommen ist Dietmar Würz gleich in seinem Element: „Unser Festgesang gilt dem Brautpaare, das heute sehr glücklich ist,“ singt der Bad Königshöfer und schlägt dann sein schwarzes Buch auf. In Versform lässt er dann so manche Begebenheit aus dem Leben der Brautleute wieder lebendig werden. Die Brautleute, Stefan und Sebastian May, bekommen außerdem noch so manchen Ratschlag mit auf den Weg: „Steffi, du musst deinen Sebastian stets gut bekochen, dann hat er Mumm in seinen Knochen.“

    Dann überreicht Würz einen Kochlöffel mit dem Hinweis: „Drum nimmt den Kochlöffel in die Hand und führe ihn auch stets gewandt. Denn eine gute Frau am Herd, ist des Mannes Goldes wert.“ Für den Bräutigam gab es den Hausschlüssel mit dem Tipp: „Du musst für die Steffi sorgen, damit sie sich fühlt bei dir geborgen.“ Nachdem das Brautpaar ein Stück Brot in Salz getaucht und gegessen hat, kann die Hochzeitsfeier beginnen.

    Dietmar Würz und sein Partner Martin Zimmermann sind erleichtert, dass alles reibungslos geklappt hat, das Brautpaar ist begeistert. „Da fehlen einem ja die Worte,“ meint Steffi May und ihr frisch angetrauter Mann Sebastian fügt hinzu, dass Würz und Zimmermann ihre Sache sehr gut gemacht haben.

    Vor 25 Jahren hat Würz das Hochzeitsladen aus einer Bierlaune heraus angefangen. Dietmar Würz verlangt kein Geld für seine Auftritte, sondern er macht das alles aus Spaß an der Freud. „Die Kleidung war allerdings gar nicht so einfach aufzutreiben“, erinnert er sich.

    Dietmar Würz ist zwar ein lustiger Mensch, aber in seinen Ansprachen stecken immer auch Lebensweisheiten, zum Beispiel wenn er Brot und Salz überreicht. „Dies erinnert daran, dass Brot und Salz immer im Haus sein sollten.“ Auch ein Gläschen Sekt wird dem Hochzeitspaar angeboten. „Weil bekanntlich Scherben Glück bringen, müssen die Brautleute das Glas, nachdem sie den Sekt getrunken haben, auf den Boden werfen“, erklärt Würz.

    Mit dabei hat er stets einen, wie er sagt, Adjutanten, der ihm zur Hand geht, zum Beispiel das Tablett hält oder ihm Kochlöffel und Schlüssel reicht. Die ganz lustigen Schmankerl hebt sich der Bad Königshöfener Hochzeitslader übrigens immer bis zum Schluss auf, wenn er sich vorstellt und sagt: „Mein Adjutant, schaut manchmal dumm, das ist der Martin Zimmermann aus Unterweißenbrunn. Und und ich sag es jetzt in aller Kürz', es grüßt euch, euer Hochzeitslader Dietmar Würz.“

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