Das Sandberger Rathaus wurde in den vergangenen Monaten energetisch saniert. Über das Kommunale Investitionsprogramm erhielt die Gemeinde Sandberg eine Förderung in Höhe von 485 700 Euro bei geschätzten Gesamtkosten von 680 000 Euro.
Da das Rathaus von seiner Grundkonzeption schon ein modernes und zeitgemäßes Gebäude ist, wurde am Raumzuschnitt und der Raumaufteilung nichts verändert. „Es war bisher schon ebenerdig und barrierefrei zu erreichen. Alle Büroräume befinden sich auf einer Ebene“, begründete die Bürgermeisterin diese Entscheidung.

Behindertengerechte Toilettenanlage wurde installiert
Neu erstellt wurde eine behindertengerechte Toilettenanlage. Sie wurde im Foyer des Erdgeschosses, im Bereich der ehemaligen Garderobe, eingebaut. „Es ist wichtig, dass wir eine barrierefreie sanitäre Einrichtung vorhalten“, so Reubelt.
Die Holzfenster wurden gegen Aluminiumfenster mit einer zeitgemäßen Isoliererglasung und einer Sonnenschutzanlage ausgetauscht. Eine energetische Dämmung der Fassade und ein neuer Außenputz mit dem Schriftzug „Rathaus“ wurden angebracht. Die Ölheizungsanlage wurde gegen eine energieeffiziente Pelletheizung ausgetauscht. Per Fernleitung wird das Feuerwehrgerätehaus ebenfalls über diese Heizungsanlage versorgt.

Neue LED-Beleuchtung spart Strom
Die begehbare Decke des Dachgeschosses und die Innenwände zu nicht beheizten Räumen wurden isoliert, neue Außentüren wurden angeschafft und ein neues Beleuchtungssystem mit stromsparender LED-Technik wurde installiert. Das Treppenhaus vom Keller bis ins Dachgeschoss wurde neu gestrichen.
Im Keller befindet sich der Jugendraum, im Dachgeschoss sind die Sandberger Musikanten mit ihrem Proberaum untergebracht sowie der Rhönklub und die Fachstelle für die Walddörfer-Senioren.
Bürgermeisterin lobt Bürger und Mitarbeiter
Im Rahmen der Sanierung wurde der Serverraum nach neuesten Brandschutzvorgaben erneuert und mit einer Klimaanlage versehen. „Wir haben jetzt einen Haupttechnikraum für die IT, der auch den sicherheitstechnischen Voraussetzungen entspricht“, sagte Reubelt. Unabhängig von der energetischen Sanierung bekommt das Rathaus einen Glasfaseranschluss. Hierfür wurden bereits die nötigen Vorarbeiten vorgenommen. Die Arbeiten sollen im November abgeschlossen sein.
Ein großes Lob hatte Bürgermeisterin Sonja Reubelt für die Mitarbeiter und die Bevölkerung. Immerhin wurde die Sanierung im laufenden Betrieb vorgenommen. Die Mitarbeiter zogen immer wieder in andere Büros beziehungsweise nutzten den Sitzungssaal. Auch für die Bürger, die in der Verwaltung Dinge zu erledigen hatten, brachten die Sanierungsarbeiten Unannehmlichkeiten mit sich.
Tag der offenen Tür findet wegen Corona nicht statt
Eine offizielle Einweihung verbunden mit einem Tag der offenen Tür wird es nicht geben. Dies sei in Corona-Zeiten nicht sinnvoll, zumal sich im Inneren kaum etwas geändert habe, sagte die Bürgermeisterin. Allerdings hat sie im gemeindlichen Archiv geforscht und ist auf die Festschrift gestoßen, die anlässlich der Einweihung des Rathauses am 5. November 1989 herausgegeben wurde.
In den Grußworten von 1989 ist die Rede von einem modernen und zeitgemäßen Rathaus, welches den Anforderungen einer modernen Verwaltung gerecht werde. 18 Jahre nach der Gründung der Einheitsgemeinde wurde das Gebäude errichtet. Damals war es auch wichtig, dass Mehrzweckräume geschaffen werden, die örtlichen Vereinen die Möglichkeit geben, ihren Vereinszwecken nachzukommen. Des Weiteren ist die Rede von qualifiziertem Personal, einer modernen und zeitgerechten Ausstattung und Einrichtung und von den entsprechenden räumlichen Voraussetzungen.
Weitsichtig, zukunftsweisend, bürgerfreundlich
Der ehemalige Landtagspräsident Hans Böhm beschrieb Sandberg 1989 als „eine moderne Gemeinde mit breitem Leistungsspektrum und einer leistungsfähigen Verwaltung.“ Das Rathaus bezeichnete er als „schön und zweckmäßig“ zugleich. „Von seiner Lage her gewährt es weiten Ausblick in die Umgebung; umgekehrt lässt es den Geist dieser Landschaft, den Zauber der Rhöner Heimat, in die Verwaltungsarbeit einfließen. In solcher Atmosphäre arbeitet es sich zweifelsfrei bürgerfreundlich, nicht bürokratisch und gefühllos.“
Bürgermeisterin Sonja Reubelt und der dritte Bürgermeister Siegfried Söder freuen sich, dass diese Zeilen auch heute noch ihre Gültigkeit für Sandbergs Rathaus als Gebäude und die Arbeit der Verwaltungsmitarbeiter habe. „Weitsichtig und zukunftsweisend wurde in Sandberg schon immer gedacht und gehandelt, davon profitiert die Gemeinde heute und ganz praktisch bei dieser Sanierung.“