Als einen wichtigen und kompetenten Partner für Unternehmen, Kommunen aber auch die Bürgerschaft hat Georg Straub, Direktor der Sparkasse Bad Neustadt, seine Einrichtung vor dem Kreisausschuss Rhön-Grabfeld bezeichnet. Regional spürbar seien allerdings auch Zunahmen von Unternehmensinsolvenzen und der Abbau von Arbeitsplätzen. Gleichzeitig gebe es Arbeits- und Fachkräftemangel. Fast unverständlich sei, dass das Handwerk hier besonders betroffen ist und es wenig Nachfrage gibt. Das könne Kreishandwerksmeister Bruno Werner für den Landkreis bestätigen. Außerdem würden Arbeitsplätze für ungelernte Menschen immer mehr durch Automation, Technik und Künstliche Intelligenz ersetzt. Immerhin seien vier Prozent der Schulabgänger noch ohne Ausbildung: "Die haben später auf dem Arbeitsmarkt kaum eine Chance."
Es fehlen verlässliche Rahmenbedingungen für strategische unternehmerische Entscheidungen und nach Aussage von Georg Straub ist eine deutliche Investitionszurückhaltung bei vielen Unternehmen spürbar. Im privaten Bereich werde das Geld zusammengehalten, damit steige die Sparquote. Ein Thema sei der Bürokratieabbau, der nur langsam vorankommt. Hier nennt er unter anderem das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastrukturgesetz. Trotzdem spricht der Direktor rückblickend auf das Jahr 2023 bei der Sparkasse Bad Neustadt von einem erfolgreichen Jahr. Die Bilanzsumme bezifferte er auf 1,6 Milliarden Euro. Erfreulich nennt er die Anzahl der Kunden, die ihr Geld der Sparkasse anvertrauen. Hier gibt es einen Zuwachs von mehr als 20 Millionen Euro. Bemerkbar mache sich, dass die Kommunen ihr Erspartes einsetzen.
Kommunale Einlagen um 20 Millionen Euro zurück gegangen
Um rund 20 Millionen Euro sind die kommunalen Einlagen zurück gegangen. Zufrieden sei die Sparkasse Bad Neustadt mit dem Kreditwachstum. "Wir sind auch weiterhin in der Lage, die Kreditversorgung der heimischen Wirtschaft sicher zu stellen." Grundlegend sei das Eigenkapital der Sparkasse Bad Neustadt, das zum Stichtag 31. Dezember 2023 rund 180 Millionen Euro betrug. Die Kreistagsmitglieder erfuhren, dass für je 100 Euro Kredit rund zwölf Euro Eigenkapital zur Verfügung stehen müssen.
75 Prozent der Kunden führen ihre Geschäfte online. Zum Mitarbeiterstand sagte Georg Straub, dass ab den Jahren 2026 bis 2028 viele in den Ruhestand gehen. Darauf müsse man vorbereitet sein. Im Jahr 2024 gab es acht Auszubildende, 2025 kommen weitere dazu, wobei auch Quereinsteiger dabei sind. Teilzeit sei mittlerweile Standard. Für Mitarbeiter gibt es verschiedene Angebote. Wie in den vergangenen Jahren gab es verschiedene Veranstaltungen vom Stadtlauf über Beachpartys bis zum Flohmarkt. Über die Sparkassenstiftung wurden verschiedene Spenden möglich. Die offene Bürgerstiftung, die es seit 2017 gibt, komme sehr gut an. Georg Straub nannte die Finanzierung von Privatkunden mit Wohneigentum oder auch die gewerbliche Finanzierung von Solar, Windenergie, Biomasse oder Wärmeenergie. Hier wurde ein Nachhaltigkeitspreis für Schulen und Vereine ausgeschrieben.
Bei der Baufinanzierungsberatung wurde die Sparkasse Bad Neustadt ausgezeichnet. Wichtig sei es der Sparkasse Bad Neustadt, dass der Schwerpunkt des Wirkungskreises in Landkreis Rhön-Grabfeld liegt. "Wir müssen über Probleme und Herausforderungen sprechen, diese mit gesundem Menschenverstand lösen und Entscheidungen mit mehr Mut treffen." Bestes Beispiel sei eine gemeinsame Veranstaltung mit der Kreishandwerkerschaft Rhön-Grabfeld unter dem Thema Vertriebsautomation im Handwerk und Handel".