80 Jahre ist die Bad Neustädter Firma Ullmer Textilservice inzwischen alt. Jetzt hat das Unternehmen die mit Abstand größte Investition in seiner Firmengeschichte in Angriff genommen: 15 Millionen Euro nimmt Ullmer in die Hand für einen Neubau in Schmalkaldens Stadtteil Wernshausen. Dieser Tage war der erste Spatenstich.
Vor 27 Jahren, also 1990 gleich nach der Grenzöffnung, hatte Ullmer nach Südthüringen expandiert und den ehemals volkseigenen Betrieb VEB Textilreinigung in Schmalkalden „Am Eichenrain“ übernommen. Die Platznot an diesem Standort hat die Geschäftsführer Susanne Ullmer und Stephan Ullmer-Kadierka nun zu der Entscheidung geführt, an der „Zwick“ zu investieren. Der 15 Millionen Euro teure Neubau entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Kammgarnspinnerei im Ortsteil Wernshausen.
Viel mehr Platz
Dort wird auf dem etwa 20 000 Quadratmeter großen Grundstück eine Produktionsfläche von 5500 Quadratmetern entstehen. Dann hat Ullmer etwa 40 Prozent mehr Platz als am alten Standort. Der Umzug ist für Ende des kommenden Jahres vorgesehen. Den alten Standort übernimmt die Stadt Schmalkalden.
Wie es aus dem Unternehmen heißt, entsteht mit dem Neubau eines der modernsten Dienstleistungsunternehmen in Deutschland im Bereich Textilversorgung. Das, so heißt es in einer Mitteilung von Ullmer weiter, trägt nicht nur zur Arbeitsplatz- und Standortsicherheit bei, sondern wird die gesamte Ullmer-Gruppe mit den weiteren Werken in Bad Neustadt und Miltenberg für die zukünftigen Herausforderung wappnen.
Unter den Top 3 in Deutschland
Längst haben Prozessoptimierung, Digitalisierung und Hoch-Automatisierung auch in der Textilreinigungsbranche Einzug gehalten, die die Abläufe beschleunigen, standardisieren und vereinfachen sollen. „Wir haben uns in den letzten drei Jahren in ganz Europa in der Wäschereiszene umgesehen. Mit der Eröffnung Ende kommenden Jahres werden wir mit dem Standort Schmalkalden unter die TOP-3-Unternehmen unserer Branche in Deutschland aufsteigen, unsere Effizienz erheblich steigern und für die Region ein Zeichen setzen“, ist sich Geschäftsführer Stephan Ullmer-Kadierka sicher.
Günstige Rahmenbdingungen
Zwei Dinge waren außer der Platznot am alten Standort für die Investitionsentscheidung in Südthüringen entscheidend, heißt es von Ullmer: zum einen die wirtschaftlich günstigen Rahmenbedingungen und zum anderen, dass sich Arbeitskräftemangel in der Region in Grenzen hält.
Ullmer beschäftigt derzeit in Schmalkalden 150 Mitarbeiter. Diese Zahl wird sich auch nach dem Umzug in den Neubau nicht ändern. Trotzdem soll die Tageskapazität durch Prozessoptimierung und neue Maschinen gesteigert werden. Insgesamt beschäftigt die Ullmer-Gruppe 420 Mitarbeiter.