Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Mellrichstadt
Icon Pfeil nach unten

Nordheim: Tatort Gartenhaus: Nurdemer Laienbühne zeigt wieder eine Komödie, Vorstellungen schon ausverkauft

Nordheim

Tatort Gartenhaus: Nurdemer Laienbühne zeigt wieder eine Komödie, Vorstellungen schon ausverkauft

    • |
    • |
    Onkel Mattes (Gerhard Keller, rechts) und seine Nichte Sofie (Marion Keller, links) entführen Buchhalter Linus (Daniel Hippeli). Gudrun Grobe (Jean Fischer) ist zur falschen Zeit am falschen Ort und wird zum Zufallsopfer.
    Onkel Mattes (Gerhard Keller, rechts) und seine Nichte Sofie (Marion Keller, links) entführen Buchhalter Linus (Daniel Hippeli). Gudrun Grobe (Jean Fischer) ist zur falschen Zeit am falschen Ort und wird zum Zufallsopfer. Foto: Tanja Heier

    Theaterspielen hat in Nordheim Tradition. 1998 wurde die Nurdemer Laienbühne gegründet, das 25. Vereinsjubiläum wirft bereits seine Schatten voraus. Ein liebenswerter Verein mit stetig wachsender Fangemeinde, welcher aus dem kulturellen Leben Nordheims nicht mehr wegzudenken ist. Kein Wunder, dass innerhalb kürzester Zeit alle vier Vorstellungen für den Dreiakter "Entführt/Verführt" aus der Feder von Bernd Kietzke ausverkauft waren. Sogar Landrat Thomas Habermann gab sich die Ehre.

    Undank ist der Welten Lohn – das muss auch Mattes Knapp (Gerhard Keller) erfahren, als die Firma "Grobe & Sohn" ihn kurz vor der Rente entlässt. Dabei wurde der Betrieb dank seiner Erfindungen groß und Chef Robert Grobe (Uwe Simon) vermögend. Das schreit nach Vergeltung! Unterstützt durch Nichte Sofie Kurz (Marion Keller) entführt der pfiffige Senior kurzerhand den allwissenden Buchhalter Linus "Eierkopf" Noerth (Daniel Hippeli), der Einiges einstecken muss. Dumm nur, dass die Ehefrau des Chefs Gudrun Grobe (Jean Fischer) dem kriminellen Duo querkommt und somit ungewollt das zweite Entführungsopfer wird. Während Juniorchef Tobias Grobe (Johannes Straub) seine Mutter wiederhaben möchte, scheint Vater Roberts Interesse, die Gattin auszulösen, eher gering.

    Das Ensemble der Nurdemer Laienbühne sorgt mit dem heiteren Dreiakter "Entführt/Verführt" für Begeisterung.
    Das Ensemble der Nurdemer Laienbühne sorgt mit dem heiteren Dreiakter "Entführt/Verführt" für Begeisterung. Foto: Tanja Heier

    Polizist Harry Jäger (Rolf Heinrich) ermittelt vor Ort. Jill Marlow (Madeleine Benkert), eine amerikanische Detektivin mit Whisky im Blut, ist dem Staatsdiener dabei wenig hilfreich. Rita Kurz (Birgit Fischer), Mattes' Schwester und Sofies Mutter, sorgt für weiteres Durcheinander. Als die clevere Azubine Sina (Natalie Breunig) das kriminelle Spiel durchschaut, scheint Licht ins Dunkel zu kommen. Oder doch nicht?

    Ein beschauliches Gartenhaus mutiert zur Schaltzentrale eines Entführungsfalls, an dem beide Opfer früher oder später Gefallen finden. Zu der illustren Truppe gesellt sich – quasi als Tüpfelchen auf dem i – Doris Knapp (Bianca Simon), Mattes' geldgierige und liebestolle Exfrau. Nicht minder schräg ist Schorsch Webers Charakter angelegt (Marco Herold), dessen Lebenssinn aus Grillen, Alkoholkonsum und dem Erfinden unnützer Dinge besteht.

    Firmenchef Robert Grobe (Uwe Simon) erliegt den Verführungskünsten der liebestollen, geldgierigen Doris Knapp (Bianca Simon). Deshalb kommt es ihm ganz gelegen, dass seine Ehefrau entführt wurde.
    Firmenchef Robert Grobe (Uwe Simon) erliegt den Verführungskünsten der liebestollen, geldgierigen Doris Knapp (Bianca Simon). Deshalb kommt es ihm ganz gelegen, dass seine Ehefrau entführt wurde. Foto: Tanja Heier

    Jene temporeiche Komödie rund um Geld, Habgier, Untreue und gekränkte Eitelkeiten zieht die Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute in ihren Bann. Dabei gilt: Nix ist fix und meistens kommt es anders als gedacht.

    Amüsante Dialoge, Wortwitz, gepaart mit unvergleichlicher Mimik und Gestik aller Protagonisten, voller Körpereinsatz, ein herrliches Bühnenbild und die überbordende Spielfreude erklären das Erfolgsgeheimnis der Nurdemer Laienbühne. Fast wie nebenbei werden augenzwinkernd zahlreiche Klischees bedient, dabei kein Fettnäpfchen ausgelassen. Als Belohnung für die reife Leistung gibt es reichlich Szenenapplaus. Der finale Beifall dürfte das Ensemble rund um Regisseurin Karin Hippeli für alle Mühen entschädigt haben.

    Fazit: Ein rundum gelungenes, höchst vergnügliches Gesamtkunstwerk, das einen Abend lang alle Sorgen vergessen lässt.

    Der Lebenszweck von Schorsch Weber (Marco Herold) besteht aus Grillen und Trinken. Das macht ihn für Jill Marlow (Madeleine Benkert), die dem Alkohol ebenfalls nicht abgeneigt ist, so sympathisch.
    Der Lebenszweck von Schorsch Weber (Marco Herold) besteht aus Grillen und Trinken. Das macht ihn für Jill Marlow (Madeleine Benkert), die dem Alkohol ebenfalls nicht abgeneigt ist, so sympathisch. Foto: Tanja Heier
    In mancher Szene war voller Körpereinsatz gefragt.
    In mancher Szene war voller Körpereinsatz gefragt. Foto: Tanja Heier
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden