Mitreißende Tanzeinlagen, Sketche und Parodien, Gesangseinlagen und Büttenreden: Dem 39. Dorfball am Freitag und Samstag im jeweils restlos ausverkauften Kulturheim darf getrost das Prädikat „Sehr gut“ verliehen werden. Als Conférencier Marcel Schmidt, der das Narrenschiff gemeinsam mit Konrad Then durch den Abend navigierte, ein vierstündiges Programm der Extraklasse ankündigte, war dies nicht übertrieben.
Gleich zum Auftakt brachten die selbst ernannten „Märchenprinzen“ Jochen Endres, Günther Krines und Felix Stingl mit begeisterndem Live-Gesang Stimmung in die Hütte. Anschließend warf Konrad Then in seinem „Protokoll“ einen kritischen Blick auf Krisen, Pleiten und Kurioses des vergangenen Jahres. Wie es gute Tradition ist, zog sich dabei das Dorfball-Motto „Mir halle, was mir nied verspreche“ wie ein roter Faden durch den Vortrag. Neben bundes- und weltpolitischen Themen durfte auch ein wenig Kommunalpolitik nicht fehlen: „Die Mellerschter kommen gerne nach Eußenhausen, bei uns können sie noch mit 50 durch die Ortschaft brausen.“
Hahn im Korb
Als Hahn im Korb rappte sich Luis Gensler zusammen mit den elf Mädels der Eußenhäuser Kindergarde in die Herzen des Publikums (Trainerinnen: Iris Dietz, Gloria Mac Lachlan und Emiliy Gensler). Seine Büttenrede „Alkohol und seine Folgen“ widmete Lukas Zorychta allen „Kampftrinkern“ in Saal. Geistliche Orgelmusik erklang im Kulturheim, als Siegbert Seifert gemeinsam mit Puppe Theodor einzog, um sein Talent als Bauchredner unter Beweis zu stellen. So erfuhr das Publikum, dass der „Schutzpatron der Glockenläuter“ der „Heilige Bim-Bam“ ist. Ortssprecher Helmut Dietz wollte bereits zu Lebzeiten von Theodor heilig gesprochen werden, woraufhin dieser dem „Heli“ folgenden Vorschlag unterbreitete: „Stell dich scheintot, dann sprech' ich dich scheinheilig!“
Für ein weiteres Highlight sorgten mit Benedikt Kirchner und Philipp Dietz zwei „Ostdeutsche“, die im herrlichsten „sägg'schen Dialekt“ keinen Zweifel an ihrer „Echtheit“ aufkommen ließen. Mit einer schwungvollen Choreographie zu Helene Fischers „Atemlos“ hielt die Juniorengarde die Stimmung im Saal weiter hoch (Trainerin Jasmin Dietz).
Gestresster Ehemann
Als „gestresster Ehemann“ nutzte Günther Krines die Gelegenheit, dem närrischen Publikum sein Herz auszuschütten. Beim Showtanz „Rund um die DJK“ stellten dann auch einige Eußenhäuser Fußballer ihr tänzerisches Talent unter Beweis. Die 15-köpfige Showtanzgruppe wurde von Janina Beck und Franziska Dietz trainiert.
„Solo zu viert“ war auch in diesem Jahr ein Höhepunkt beim Dorfball. Als „Ultras Eußenhausen“ sorgten Günther Krines, Steffen Krines, Felix Stingl und Thomas Stingl für Lacher. Ein Gag jagte den nächsten, und am Klavier stimmte Christina Dietz dazu Stimmungshits an, darunter auch Michl Müllers „Fleischereifachverkäuferin“.
Eine solche gibt es auch in Eußenhausen, dargestellt von Jochen Endres, der die Gelbwurst einer ortsbekannten Metzgerei verteilte.
El Lute mit Leidenschaft
Mit ihrer live gesungenen Persiflage auf das Lied „El Lute“ von Michael Holm ließen Lukas Zorychta und Alexander Endres die Stimmung nicht abreißen. Den Schlusspunkt setzte die Juniorengarde (Trainerinnen: Jasmin Dietz und Corinna Freiberger) mit ihrem Showtanz „Monsters im All“. Am Ende versammelten sich alle Akteure noch einmal auf der Bühne und sangen im Brustton der Überzeugung: „Wir sind Össehäuser – bleiben's aber aach!“
