„Stooge Helau“: Trotz des heftigen Regens am Montagnachmittag hatten sich die Stockheimer entschieden, ihren Faschingsumzug nicht ausfallen zu lassen.
Rund ein Dutzend Wagen und Fußgruppen, angeführt von der Stockheimer Musikkapelle, zogen am Rosenmontag durchs Dorf – und das bei bester Feierlaune. Letztere ließen sich nämlich sowohl das Organisationsteam als auch die Zuschauer durch das kräftige Nass von oben nicht verderben.
„ Wir haben unseren Umzug nicht abgesagt, weil die Unwetterwarnung für die Region erst für den Montagabend angekündigt war“, sagte Bürgermeister Martin Link, der selbst beim Umzug mitlief.
Da in vielen umliegenden Gemeinden die Faschingsumzüge ausfielen, gab es am Morgen einige telefonische Anfragen von Wagen- und Fußgruppen aus Sondheim/Rhön, Ostheim und Oberstreu, ob sie stattdessen in „Stooge“ mit dabei sein könnten. Das freute nicht nur den Bürgermeister, sondern auch die mit Regenschirm oder Regen-Cape ausgerüsteten Zuschauer, die am Straßenrand somit einen längeren Faschingszug als in den Jahren zuvor mitverfolgen konnten.
Zu den Klängen der Musikkapelle, die zusammen mit der Gemeinde und dem Bayern-Fanclub das Organisationsteam stellte, startete der Gaudi-Zug am Centhaus, führte über die Hauptstraße ins obere Dorf und endete schließlich am Gemeindesaal. Die Fußgruppen zeigten sich in bunten, fantasievollen Kostümierungen, wie etwa die „Stoogemer Punks“ oder auch die lustige Schar der „Stoogemer Gisser“. Bürgermeister Link, verkleidet als Mafioso, wurde von einer „älteren Dame“ begleitet, die die lokalpolitische Diskussion um einen behindertengerechten Zugang an der Kirche mit dem Spruch thematisierte: „Kircheneingang hin oder her, zur Kirche kommen, das ist schwer!“
Mit dabei auch die Bude Oberstreu mit ihrem Motto-Wagen „Irgendwo in Afrika“, die Sondheimer hatten das Motto „Men in Black“ aufgegriffen, und der vom „Bambudsche Club Stooge“ und dem Ostheimer Bobby Car Club gemeinsam gestaltete Faschingswagen zum Computerspiel „Angry Birds“ war ein echter Hingucker. Dass die Menschen in der Rhön stets gut drauf sind, meinten auch die Faschingsfreunde Rhön. Ihr lokalpatriotischer Slogan auf dem Wagen lautete: „Die Rhön ist schön. Durch die Rhöner wird sie noch schöner“.
An das Ende des Zuges hefteten sich schließlich viele Zuschauer, vor allem der närrische Nachwuchs. Denn auf die Kinder wartete die große Faschingsparty im Gemeindesaal.
Den Abschluss der Umzüge im Altlandkreis Mellrichstadt sollte eigentlich der Nordheimer Kinderwagenumzug bilden. Aufgrund des schlechten Wetters am Dienstag wurde dieser aber abgesagt.