Unsleben hat durch Weggang von Betrieben Rückschläge hinnehmen müssen. Durch vielfache Initiativen in die Infrastruktur konnte die Gemeinde die Verluste jedoch kompensieren und der Ort attraktiv gestalten, fasste Bürgermeister Michael Gottwald in seinem Rückblick bei der Jahresschlusssitzung zusammen.
Ein düsteres Bild zeichnete das Ortsoberhaupt von der Weltlage, umso mehr freute er sich, dass in Unsleben einige Akzente gesetzt worden seien, die die Zukunft des Orts sichern zu helfen. Ein Schwerpunkt war die Sanierung des Alten Pfarrhauses, deren Abschluss jetzt mit einer deutlichen Kostenabsenkung absehbar ist. Danach werden die erwarteten Baukosten von 1,9 Millionen Euro um etwa 200.000 Euro unterschritten.
Lediglich die Planungen für eine Sparkassenfiliale sind ins Stocken geraten. Als Standort war der Vorplatz zum Alten Pfarrhaus ins Auge gefasst worden. Genehmigungsrechtlich war dem Vorhaben ein positiver Bescheid in Aussicht gestellt worden, bis dann aus denkmalschützerischer Sicht ein Einspruch erfolgte. Die Gemeinde will sich mit diesem Einwand allerdings nicht abfinden.
Weiter hat der Gemeinderat die Ausweisung neues Baulands vorangetrieben. Fünf Bauplätze in der Jahnstraße wurden bereits veräußert, mit der Bebauung begonnen. Die Planungen für das Baugebiet Beetländer werden von einem Architektenbüro verfeinert, die Erschließung könnte voraussichtlich 2026 beginnen, damit im Jahr darauf die Häuslebauer loslegen können.
Die Vorarbeiten für den Naturlandkindergarten haben gerade in jüngster Zeit einen erheblichen Zeitaufwand gefordert. Inzwischen haben sich zwölf Gemeinden aus der NES-Allianz dem Vorhaben angeschlossen. Die Nachfrage sei sehr hoch, die Suche nach Personal aber sehr schwierig, was auch der Kindergarten in diesem Jahr zu spüren bekommen habe, da die Einrichtung sechs Abgänge verzeichnete.
Auf einem gute Weg sind die Planungen zur Errichtung einer Krippe und Ausbau des Kindergartens. Das Nahwärmenetz erfreut sich einer hohen Nachfrage, allerdings können nur noch Anwesen in unmittelbarer Leitungsnähe angeschlossen werden. Für die Umgestaltung des Kirchenaufgangs ist eine Förderung von 150.000 Euro bewilligt, sodass das Vorhaben nun umgesetzt werden kann. Dabei soll auch ein Kunstwerk von Paul Diestel aufgestellt werden.
Trotz der zahlreichen Investitionen hat sich der Haushalt weiter erholt. Der größte Betrag mit knapp einer Millionen Euro floss bei den Arbeiten am Alten Pfarrhaus. Die Erweiterung des Nahwärmenetzes schlug mit 140.000 Euro zu Buche. Für 180.000 Euro erwarb die Gemeinde Grundstücke und Immobilien. Die restlichen Ausgaben für den Glasfaserausbau lagen bei 310.000 Euro wurden aber durch Förderung nahezu kompensiert.
An Steuern und Schlüsselzuweisungen hat die Gemeinden Einnahmen von bald eineinhalb Million Euro, die sich nahezu komplett in dieser Höhe auf dem Guthabenkonto der Gemeinde wiederfinden. Der Schuldenstand liegt bei knapp über 170.000 Euro und somit gerade noch bei 180 Euro je Einwohner, was auch damit zusammenhängt, dass die Zahl der Ortsbewohner weiter auf 983 angestiegen ist.
Ein unerfreuliches Thema war die Auseinandersetzung mit der Grundsteuer. Die neue Berechnung diene seiner Ansicht nach allein dazu, die zunehmenden finanziellen Belastungen der Gemeinden auszugleichen.
Der Schwerpunkt der Aktivitäten im Jahr 2025 liegt im Bereich Kinderbetreuung und Daseinsvorsorge. Dazu zählen auch geplante Investitionen in die Feuerwehr, Schaffung von Bauland, Sicherung der Energieversorgung, Straßen- und Wegebau sowie die restlichen Vorhaben im Breitbandausbau.