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MÜHLFELD: Vierjährige stirbt auf dem Bahngleis

MÜHLFELD

Vierjährige stirbt auf dem Bahngleis

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    Ein Ort ist erschüttert: Nach dem tödlichen Unfall eines Kindes auf dem Bahndamm herrscht Trauer und Bestürzung in Mühlfeld.
    Ein Ort ist erschüttert: Nach dem tödlichen Unfall eines Kindes auf dem Bahndamm herrscht Trauer und Bestürzung in Mühlfeld. Foto: Foto: M. Nöth

    Vermutlich beim Blumenpflücken ist ein vierjähriges Mädchen aus Mühlfeld am Dienstagabend kurz vor 19 Uhr an der Bahnstrecke Erfurt - Würzburg vom Regionalexpress erfasst und getötet worden. Das Kind war mit zwei weiteren, ein Jahr älteren Spielkameraden, einem Zwillingspärchen aus ihrem Dorf, unterwegs. Während die Zwillinge sich retten konnten, wurde die Vierjährige getötet. Trotz Notbremsung kam der Regionalexpress, der mit 20 Personen besetzt war und in Richtung Mellrichstadt fuhr, erst nach rund 200 Metern zum Stehen.

    Wie Ortspfarrer Gerhard Jahreiß sagte, sei noch unklar, wo die Kinder auf das Bahngleis kamen und warum. Er selbst war als Notfallseelsorger vor Ort und in den Abendstunden auch bei der Familie der Zwillinge. Der 54-Jährige Lokführer und die Eltern des getöteten Mädchens wurden von der Psychosozialen Notfallnachsorge des Roten Kreuzes betreut.

    Gesichert scheint die Annahme, dass die Vierjährige den beiden anderen Spielkameraden vorausgelaufen ist. Als der Regionalexpress an den Zwillingen vorbeigefahren war, suchten sie wohl die Vierjährige, die zu diesem Zeitpunkt vermutlich schon tot war. Inwieweit die Kinder das Unfallgeschehen miterlebt haben, ist derzeit noch unklar. Sicher ist, dass sie zurückgelaufen sind und eine Familie informierten, die ihrerseits dann sofort Polizei, Notarzt und Rettungsdienst alarmierte. Aus dem nahegelegenen Suhl war der Rettungshubschrauber Christoph 60 vor Ort. Der Notarzt konnte allerdings nur noch den Tod des Kindes feststellen.

    Kriseninterventionsteam vor Ort

    Neben den Rettungskräften des Bayerischen Roten Kreuzes waren auch die Helfer des Malteser Hilfsdienstes an der Unfallstelle, ebenso die Bahnpolizei sowie weitere Polizeibeamte. Das Rote Kreuz hatte mit Richard Rockenzahn einen Einsatzleiter entsandt, ebenso das Kriseninterventionsteam und die Psychosozialen Notfallnachsorge. Diese übernahm die Betreuung der Eltern des getöteten Kindes sowie des Lokführers und der Familie der Zwillinge.

    Unfallhergang unklar

    Der Unfallhergang ist noch völlig unklar, sagte Pressesprecher Jochen Dietrich vom Polizeipräsidium Unterfranken auf Anfrage dieser Zeitung. Er weiß, dass der Lokführer die Kinder auf den Bahnschienen sah, dann das Signalhorn des Zuges betätigte und sofort eine Notbremsung einleitete. Dennoch war es nicht mehr möglich, den Zug rechtzeitig anzuhalten. „Warum und wie die Kinder auf die Gleise kamen, ist derzeit nicht bekannt und so auch Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen.“

    Die 20 Fahrzeuginsassen des Regionalexpress' mussten rund drei Stunden warten, bis ein Ersatzzugführer aus Aschaffenburg nach Mühlfeld gekommen war und den Zug in Richtung Mellrichstadt und Würzburg weiterfahren konnte. Die Bahnstrecke war in dieser Zeit gesperrt. Ein Notfallmanager der Bahn war ebenfalls vor Ort.

    Die Bewohner des Mellrichstädter Stadtteils reagierten mit Bestürzung und Trauer auf die Nachricht von tragischen Unglück. Die weiteren Ermittlungen hat die Kriminalpolizei Schweinfurt übernommen. Bislang hat die Polizei keine weiteren Details, wie es zu dem Unfall kommen konnte, vor allem, warum die Kinder am Abend ausgerechnet auf den Bahngleisen unterwegs waren. Genaueres wird man wohl erst dann wissen, wenn die Eltern der Kinder, aber auch die Zwillinge selbst befragt werden können. Das ist aufgrund der derzeitigen Situation – die Betroffenen stehen alle unter Schock – noch nicht möglich.

    • siehe auch Franken Seite 9

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