Dauerregen ist gar nicht schön. Noch schlimmer sind Überschwemmungen und Schäden nach den Regenfällen. Aber wenn Überflutungsflächen gefrieren und natürliche Eisbahnen bilden, dann hat die kalte Jahreszeit wieder ihren besonderen Reiz. So ist es auch in diesen Tagen wieder in einigen Teilen des Landkreises Rhön-Grabfeld.
Zum Beispiel in Bad Königshofen. Dort bildet die Saale in den Wintermonaten immer wieder Überschwemmungsflächen auf den Wiesen zwischen der Firma Zehner und dem Ziegelhüttenweg gleich in der Nähe. Schon am vergangenen Freitag nutzten viele kleine und große Eisläuferinnen und Eisläufer die Fläche, um auf dem gefrorenen Saale-Wasser ihre Bahnen zu ziehen. Bis in die Abenddämmerung sah man Kinder und Erwachsene auf der Fläche. Sie muss nicht extra präpariert werden, auch nicht mit Holzbohlen oder ähnlichen Hilfen, um das Wasser zurückzuhalten. Die Saale und der Winter machen das ganz alleine.

Die Saaleauen nahe der Angermüller-Kreuzung
Genauso ist es auch immer wieder in den Saaleauen bei Bad Neustadt und Salz unweit der Angermüller-Kreuzung beziehungsweise in Nähe der Firma Blaurock. Hier tummeln sich Kinder und Junggebliebene auf den Eisflächen und bilden ein idyllisches Panorama mit der Kreisstadt Bad Neustadt im Hintergrund.
"Grundsätzlich handelt es sich bei den Saalewiesen um ein Naturschutzgebiet zum Schutz der Wiesenauen mit ihrer besonderen Salzvegetation", heißt es aus dem Landratsamt. Für das Areal gilt eine eigene Verordnung über das "Naturschutzgebiet Saalewiesen zwischen Bad Neustadt und Salz". "Das Eislaufen an sich ist von den Verboten explizit ausgenommen", heißt es aus dem Landratsamt. Eislaufen laufe dem Schutzzweck des Gebietes nicht zuwider. Auch bestehe keine besondere Gefahr für Tiere durch das Eislaufen. Mit schlechtem Gewissen muss man sich also nicht auf die Eisflächen wagen.
Gefahrloser Eislauf-Spaß auch in Fladungen

Die spontane Idee von Freiwilliger Feuerwehr Fladungen und dem Fladunger Faschingsverein FFC, angesichts der anhaltend frostigen Temperaturen mithilfe von reichlich Wasser aus der Rollschuh- und Skaterbahn am Sportplatz eine Schlittschuhbahn zu machen, findet aktuell bei Jung und Alt großen Anklang - und weckt bei vielen Erwachsenen schöne Erinnerungen. Denn zum Eislaufen wurde die circa 30 mal 25 Meter große Fläche schon in früheren Zeiten immer wieder genutzt.
"In Fladungen ist es Tradition, die Fläche am Sportplatz bei passenden Bedingungen zu fluten", sagt Bürgermeister Michael Schnupp und freut sich, dass das Wetter so gut mitspielt. Das Eisfeld sei familienfreundlich und vor allem gefahrlos, betont der Rathauschef. Sein Dank galt dem Faschingsverein und der Feuerwehr, die dabei geholfen haben, die Bahn zur Eisfläche zu machen.
Benedikt Wehner, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Fladungen, verrät, dass die Aktion spontan ins Leben gerufen wurde: "Am Dienstagabend haben wir die Fläche einmal komplett gefüllt. Ab Donnerstag war das Eis dann befahrbar." Die tolle Spielfläche zum Rutschen und Schlittschuhlaufen wird auch regelmäßig mit Schaufeln beziehungsweise Besen von Schnee befreit. Somit steht dem winterlichen Eislauf-Vergnügen in Fladungen nichts im Weg.
Sicherheit ist ganz wichtig
Wichtig in diesen Tagen: Die Frostperiode ist noch nicht lange genug, dass auch zugefrorene Seen eine ausreichend dicke Eisfläche gebildet haben. Der Wetterbericht geht auch von einem absehbaren Ende der Frostperiode aus. Darum sollten aus Sicherheitsgründen höchstens überflutete Flächen genutzt werden, die keine Gefahr des Einbrechens bieten.
Tipps der DLRG Bayern zum Eislaufen auf zugefrorenen GewässernDie Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Bayern hat einige Verhaltensregeln erstellt, die an diesen frostigen Tagen beachtet werden sollten.
- Eis auf Gewässern nicht betreten, solange es nicht 15 Zentimeter dick ist.
- Kinder über die Gefahr aufklären, sie deutlich warnen und nicht aufs Eis lassen.
- Dunkle Stellen im Eis deuten auf eine besonders dünne Eisschicht hin.
- Ein Knistern und Knacken beim Betreten deutet auf zu geringe Tragkraft des Eises hin.
- Offene Stellen weiträumig meiden.
- Niemals alleine aufs Eis gehen.
- Wer eingebrochen ist, soll laut um Hilfe rufen.
- Die Arme über dem Eis ausbreiten, um sich langsam flach auf die Eisfläche zu schieben.
- Kriechend versuchen, das Ufer zu erreichen.
- Hinweise für Hundebesitzer: In Nähe von Gewässern Vierbeiner an die Leine nehmen.
- Wenn der Hund eingebrochen ist, nicht aufs Eis gehen, um ihn zu retten.
- Die DLRG rät besser zur Alarmierung von Rettungskräften über den Notruf 112.
Weitere Infos:
bayern.dlrg.de/informieren/sicherheitstipps-schwimmabzeichen/eisregeln/DLRG Bayern