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Bad Neustadt: Von der Kirchenkanzel mit Narrhallamarsch in die Bütt

Bad Neustadt

Von der Kirchenkanzel mit Narrhallamarsch in die Bütt

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    So kennt man den Diakon von verschiedenen Prunksitzungen, wenn er in die Bütt geht.
    So kennt man den Diakon von verschiedenen Prunksitzungen, wenn er in die Bütt geht. Foto: Sandra Kupfer (Archivfoto)

    Wenn der Altardienst mit Diakon Thomas Prapolinat und der evangelischen Diakonin Christina Studtrucker am Donnerstag, 1. Februar, um 18 Uhr in die Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt einzieht, sind nicht Ministranten, sondern Elferrat und Gäste verschiedener Faschingsvereine dabei. Eine Szene, die noch vor einigen Jahren undenkbar gewesen wäre, sagt auch der Diakon. "Aber die Zeiten haben sich geändert, die Menschen kommen nicht mehr so zahlreich in die Kirche, also müssen wir auf sie zugehen und sie zu Gottesdiensten einladen, die sie ansprechen." Bereits im 2023 sei der ökumenische Faschingsgottesdienst in Bad Neustadt gut angekommen und so biete man diesen auch in diesem Jahr wieder an.

    "Wahrscheinlich in einer bunt geschmückten Kirche." sagt Sandra Kupfer, sie ist Wortgottesdienstleiterin in der Pfarrei. Mit dabei sind in diesem Jahr die Faschingsgesellschaften aus dem Altlandkreis Bad Neustadt, so aus Bad Neustadt, Heustreu oder auch Hollstadt. "Es wird ein buntes Völkchen sein, das die Stadtpfarrkirche bei diesem Gottesdienst bevölkert," sagt Gottesdienstbeauftragte Sandra Kupfer. Einer der an diesem Tag die "Narrenkappe" trägt, ist Diakon Thomas Prapolinat. Natürlich muss man schon ein bisschen Narrenblut besitzen, lacht er und erinnert an seine Kindheit in Küzberg bei Schweinfurt. Seine Eltern sind faschingsbegeistert und so blieb es nicht aus, dass auch der kleine Thomas in deren Fußstapfen trat und als Büttenredner im Schweinfurter Raum und in seiner Heimatgemeinde bekannt wurde.

    Erinnerungen an den Faschingsgottesdienst im vergangenen Jahr in der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in Bad Neustadt. 
    Erinnerungen an den Faschingsgottesdienst im vergangenen Jahr in der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in Bad Neustadt.  Foto: Sandra Kupfer (Archivfoto)

    Eingeladen ist jeder

    Er wird am 1. Februar um 18 Uhr auch die Faschingspredigt halten, natürlich mit Narrenkappe. "Bunte Fußstapfen" ist das Thema des Gottesdienstes, bei dem Pastoralreferent Johannes Krebs ebenso dabei sein wird wie die Garde Hollstadt und das Duo Heustreu. Sicher ein ungewöhnliches Bild, wenn dort, wo normalerweise der Altar steht, getanzt und in den Kirchenbänken vielleicht auch geschunkelt wird. Aber es bleibt ein Gottesdienst mit Gemeindegesang, Gebeten und Musik zum Zuhören. Im Gebet will man Gott für die Freude und das Lachen danken. Schließlich soll das Lachen ein Ausdruck der Liebe Gottes und das Miteinander feiern ein Zeichen der Einheit sein.

    Um was wird es wohl in der Predigt an die Faschingsbegeisterten gehen? Diakon Thomas Prapolinat verrät nur einiges. Sie wird, wie es sich bei Büttenreden gehört, in Reimform sein und um Fußspuren, Offenheit, Ehrlichkeit und konsequentes Handeln drehen. Ein Beispiel: "Vor ihm warf er sich in den Dreck und sagte zu ihm: "Herr geh weg!" Denn nun seh ich es wirklich ein – ich bin ja nur ein Sünderlein." Man darf also gespannt sein, was es beim ökumenischen Faschingsgottesdienst in der Stadtpfarrkirche Bad Neustadt zu hören gibt. Eingeladen sind übrigens nicht nur Faschingsgesellschaften, sondern jeder, sagt Sandra Kupfer.

    Ins Gespräch kommen

    Die Ideen für seine Büttenpredigt sammelte Thomas Prapolinat das gesamte Jahr über, allerdings werden diese erst nach den Weihnachtstagen konkreter. "Da habe ich dann etwas Zeit und kann mit dem Reimen beginnen." Ideen holt er sich aber auch bei anderen Faschingssitzungen, die er besucht, so bei der bekannten "Schwarzen Elf" in Schweinfurt oder in Geldersheim. Dort wird er übrigens auch in diesem Jahr zu hören sein ebenso wie bei der Prunksitzung der Stadtgarde Nes. 

    Doch zurück zum Gottesdienst am 1.Februar: Hier gibt es anschließend ein gemeinsames Treffen vor dem Gotteshaus mit Bewirtung und Gesprächen. Diese sind dem Diakon besonders wichtig, denn wann sonst könne man so miteinander reden, vor allem auch mit den 'Kirchenfernen'.  Diakon Thomas Prapolinat: "Da bist du einer von denen und gehörst dazu." Gerade in der heutigen Zeit habe die Kirche wenig zu lachen und deshalb sei es wichtig, mit den Menschen zu sprechen, ihre Gedanken, Wünsche und Anliegen zu erfahren." Faschingspredigten des Bad Neustädter Diakons wird es übrigens noch am 10. Februar in Mühlbach um 17.30 Uhr, am 11. Februar um 9 Uhr in St. Konrad, um 10.30 Uhr in Hohenroth und um 18.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in Bad Neustadt geben.

    Das Aschekreuz auflegen

    "Am Aschermittwoch ist alles vorbei…" heißt es in einem bekannte Faschingslied. So ist es auch bei den Faschingsnarren in Bad Neustadt und Umgebung. Für Diakon Thomas Prapolinat heißt es am Aschmittwoch am Morgen bei verschiedenen Gottesdiensten und Kindergartenbesuchen das Aschenkreuz auflegen, das an die Vergänglichkeit des Menschen erinnert. Aber, fügt er schmunzelnd an: "Am Abend gibt es dann das traditionelle Aschermittwoch-Heringsessen bei meiner Familie."

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