Im Freilandmuseum in Fladungen findet sich mit der Sulzthaler Büttnerei eine Werkstatt, in der alte Handwerkskunst erlebbar wird. Nun könnte mit der alten Waldberger Schmiede eine zweite Werkstatt und damit eine weitere Attraktion dazukommen.
Überlegungen seit 2016
Wie Museumsleiterin Ariane Weidlich auf der Verbandsversammlung des Zweckverbandes erläuterte, ist ein Umzug der alten Waldberger Schmiede nach Fladungen schon seit 2016 im Gespräch. In dem kleinen Gebäude, das sich heute noch versteckt in der Premicher Straße in Waldberg findet, sei noch das alte Inventar samt Esse und Ambos vorhanden. Man habe mit der Besitzerin, der Witwe des ehemaligen Schmiedes, Interviews geführt, zudem seien alte Fotos ebenso vorhanden wie alte Geschäftsbücher.
Die Waldberger Schmiede eigne sich daneben besonders für einen Umzug, da es sich um ein einzelstehendes, kleines und kompaktes Gebäude handle, was so oft nicht vorkomme, so Weidlich. Damit könnte sie zum einen mit überschaubaren Kosten „transloziert“ werden, zu andern biete sich an, sie an die schon auf dem Museumsgelände befindliche Hofstelle aus Waldberg anzubinden. Weidlich machte auch deutlich, dass die Schmiede betrieben werden soll, was eine weitere Attraktion bedeute: „Arbeit mit Feuer ist immer publikumsträchtig.“
Passt ins Konzept
Das sahen auch die Verbandsräte so. Für den Vorsitzenden und Bezirkstagspräsidenten Erwin Dotzel passt die Schmiede zur Darstellung des dörflichen Lebens und damit zum Konzept des Freilandmuseums. Sie werde in jedem Fall eine Bereicherung.
Entsprechend fiel die Weichenstellung aus: Das Gremium stimmte aufwendiger Untersuchung des Gebäudes zu, um damit die Kosten für das Vorhaben bis zur Haushaltssitzung im Winter ermitteln zu lassen. Dann soll endgültig über den Umzug der Schmiede nach Fladungen entschieden werden. Dass dieser Umzug relativ schnell erfolgen muss, begründete Museumsleiterin Weidlich damit, dass das Anwesen verkauft und geräumt werden soll.
Scheunengiebel repariert
Praktisch abgeschlossen ist derweil schon die Sanierung des Giebels der Scheune aus Rappershausen. Wie Ariane Weidlich berichtete, sei hier eine Stahlkonstruktion entstanden, die mit Brettern verkleidet wurde. Hier hätten die Fachleute des Museums wichtige Arbeiten übernommen, die Firmen teils gar nicht hätten leisten können. Wie die Verbandsräte zufrieden registrierten, wurde Kostenrahmen in Höhe von 50 000 Euro eingehalten. In der Scheune werden auch drei Hasenställe eingerichtet. Die bisherigen hätten nicht mehr den aktuellen Standards der artgerechten Tierhaltung entsprochen.
Heizanlage
Ein weiteres Projekt ist inzwischen praktisch abgeschlossen. Wie Helmut Kleinschroth vom Finanzreferat des Bezirks informierte, ist die Renovierung der Heizung weitgehend fertig. Seien für die Optimierung der Heizkreisläufe zunächst 31 000 Euro veranschlagt worden, habe sich bei den Arbeiten ein weitaus größerer Bedarf ergeben. Die Kosten lagen bei 63 000 Euro, wovon nach Abzug eines Zuschusses 47 000 Euro vom Zweckverband getragen werden müssen. Allerdings geht man davon aus, dass künftig pro Jahr mehr als 16 000 Euro an Heizkosten gespart werden, womit sich die Summe schon in drei Jahren amortisiert habe.