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Warum der Bürgermeister einen Anzug trägt

Bad Königshofen

Warum der Bürgermeister einen Anzug trägt

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    Am Ende blieb kaum eine Frage offen. Nur als es um den Verdienst des Bundeskanzlers ging, mussten Behr und Rusche passen. Die Kinder erfuhren, dass es 72 Landkreise in Bayern und damit auch 72 Landräte gibt. Ein Landrat, so erläuterte Dr. Horst Rusche, der Landrat Thomas Habermann vertrat, ist ein Verwaltungsbeamter, aber gleichzeitig auch von den Bürgern gewählt. Rusche berichtete daneben von seiner Arbeit im Landratsamt, wo er für das Gesundheitswesen zuständig ist.

    "Ich heiße Clemens und das bedeutet 'der Gütige'", ließ Bad Königshofens Stadtoberhaupt, nach seinem Vornamen gefragt, wissen. Und setzte hinzu: "Ich bin also ein feiner Kerl". Aus seinem Privatleben berichtete er, dass er ein kleines Auto fahre und jeden Samstag- und Sonntagmorgen zu Hause den Frühstückstisch decke und Kaffee koche. "Das habe ich meiner Frau einmal versprochen und halte es auch."

    Aus den Stadtratssitzungen berichtete Behr von der lauten Glocke, die ab und zu benötigt werde, wenn alle durcheinander reden. Bad Königshofen habe 20 Stadträte, darunter drei Frauen und den Bürgermeister. Der sei sozusagen der "Wortführer" und müsse bei Diskussionen aufpassen, wer sich als erster gemeldet habe und als nächster sprechen dürfe.

    Die Frage nach den Steuern beantwortete Behr konkret: Mit den Steuern müssen unter anderem die Auslagen der Stadt bezahlt werden. Dazu gehört der Bau von Straßen, von Kindergärten, Spielplätzen, Straßenbeleuchtung und unter anderem auch Schulen.

    Wie wird man Bürgermeister? "Ganz einfach, man muss sich bei einer Wahl bewerben," antwortete Behr. Wie er selbst im Jahr 1990. Zwei weitere Mitbewerber habe es gegeben, er habe aber die meisten Stimmen bekommen und sei so Bürgermeister geworden. Davor war Behr Bankkaufmann und Leiter der Sparkasse Bad Königshofen. Dann schilderte er seinen Tagesablauf als Bürgermeister: Um 8 Uhr beginnt er seine Arbeit, schaut die Post durch, wickelt Telefonate ab, absolviert Termine, führt Gespräche, bereitet die Stadtratssitzungen vor und empfängt Gäste.

    Dann stand Dr. Horst Rusche im Kreuzfeuer der Fragen: Die Kinder wollten zunächst wissen, was ein Amtsarzt ist und was er den ganzen Tag macht.

    Er sei für die öffentliche Gesundheit zuständig, erklärte Rusche, dazu gehöre auch, in öffentlichen Einrichtungen Wasserproben zu nehmen und zu untersuchen. Zum Beispiel in Schwimmbädern und Seen. Ganz wichtig sei es ja auch, dass das Trinkwasser sauber bleibt, damit die Menschen nicht krank werden. Auch in Schulen sei er bei Untersuchungen der Kinder oder bei Impftagen aktiv und informiere über Gesundheitsvorsorge. Zuständig sei er zum Beispiel aber auch bei der Genehmigung einer Mutter-Kind-Kur.

    "Warum haben Politiker und Beamte immer einen Anzug an?", überlegte ein Kind laut. Dr. Rusche und Bürgermeister Behr wussten eine Antwort: "Das ist unsere Berufskleidung, so wie bei einem Kaminkehrer oder Bäcker". Beide können sich das nicht anders vorstellen. "Könnt Ihr Euch vorstellen, dass ein Bürgermeister in Jeans und Pullover vor Euch steht?", stellte Behr die Gegenfrage. Schon als Bankkaufmann habe er einen Anzug getragen - das sei die Berufskleidung.

    Und dann wollten die Kinder wissen, welches Auto der Bürgermeister fährt, und erfuhren staunend, dass Behr einen Fiat Panda, ein ganz kleines Auto mit Schiebedach, fährt.

    Dr. Rusche musste die Frage beantworten, wie teuer das Wasser ist, und warum der Preis ganz unterschiedlich sein kann. Wenn ein Brunnen vorhanden ist, oder Wasser schnell gefördert werden kann, sei es natürlich auch billiger, als wenn man tief bohren oder das Wasser von anderen Gemeinden kaufen müsse. Der Preis schwanke zwischen 70 Cent und bis zu zwei Euro.

    Schließlich beantworteten die Kinder noch die Fragen der Gäste, die wissen wollten, was sie so in ihrer Freizeit machen, welche Instrumente sie spielen und woher sie kommen. Die Kur-Kinder stellten dabei fest, dass es ihnen in Bad Königshofen sehr gut gefällt. Bürgermeister Clemens Behr lud sie denn auch spontan zu einem Gegenbesuch ins Rathaus ein.

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