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RHÖN-GRABFELD: Wo die Musen zuhause sind

RHÖN-GRABFELD

Wo die Musen zuhause sind

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    Der malerische Innenhof gehört zu einem Schloss, das in einem Ort steht, der einen fast vollständig erhaltenen historischen Kern besitzt.
    Der malerische Innenhof gehört zu einem Schloss, das in einem Ort steht, der einen fast vollständig erhaltenen historischen Kern besitzt. Foto: Foto: Heise

    Einen reizenden Anblick bot in unserer vorhergehenden Aufgabe des Sommerrätsels die Wasserspiegelung des kleinen Fachwerkhäuschens. Vom eigentlich gesuchten Anwesen ist nur ein Stückchen Mauerwerk zu erkennen. Die Beschreibungen im Text dürften daher einen deutlicheren Wink abgegeben haben, um den Leser auf die richtige Spur zu bringen. So werden viele darauf gekommen sein, dass es sich bei der Aufnahme um das Wasserschloss von Kleinbardorf handelt.

    Das romantische Anwesen am Rand von Kleinbardorf ist vor allem ein Ort der Musen. Dank des derzeitigen Eigentümers – Dr. Hans Joachim Hofer – hat sich das Schloss zu einem Treffpunkt von Künstlern verwandelt. Es hatte in den 80er-Jahren mit einem „Dachstuhltheater“ begonnen, in dem in den Sommermonaten moderne Stücke von Dürrenmatt, Hochhuth und Brecht aufgeführt wurden.

    Er kennt das Anwesen seit 1966, erzählt Hans Joachim Hofer. Damals lebte er noch in Westfalen. Seine Großmutter Gertrud Hofer hat damals das Schloss erworben, das anschließend umfassend saniert wurde. Nach dem Studium ist er 1996 als Frauenarzt nach Bad Königshofen gekommen. Seit 2010 wohnt er mit seiner Frau Brigitte ständig im Schloss.

    Sein Anliegen sei stets gewesen, das Schloss zu einer Stätte künstlerischer Schaffens zu machen. Bei regelmäßigen Tangoworkshops treffen sich zum Beispiel führende Tänzer aus ganz Deutschland. Ab 2003 begann er den Skulpturenweg entlang der Barget – unmittelbar neben dem Schloss – anzulegen. Dazu lud er Künstler ein, die sich in der Anlage frei entfalten konnten.

    Im Außengelände gibt es weitere künstlerische Arbeiten, und auch er selbst stellt mehrere bildhauerische Werke her, wie etwa vier tonnenschwere Steinblöcke, die in der angrenzenden Streuobstwiese stehen. Die Arbeiten sind frei zugänglich und können bei einem Spaziergang durch den romantischen Scheunengarten und um das Schloss herum in Augenschein genommen werden.

    Immer wieder bieten sich bei der Umrundung auch Ausblicke auf das anmutige Renaissanceschloss, das auf Heinrich von Bibra zurückgeht, der eine bei Bauernaufständen zerstörte Burg neu errichten ließ. Nach mehreren Besitzerwechseln gelangte das Anwesen in das Eigentum der Guttenbergs, die das Gebäude neu gestalteten und dabei den bekannten Maler Johann Peter Herrlein einschalteten. Noch mehrmals wechselte das Anwesen den Besitzer und drohte zwischenzeitlich als Getreidespeicher zu verkommen, ehe die Familie Hofer auftrat, die das Schloss mit großer Hingabe liebevoll herrichtete und bis heute in Schuss hält.

    Das neue Rätsel

    Während wir also an einem Ort zur geistigen Erbauung weilten, wechseln wir mit der heutigen Aufgabe nun an eine Stätte, die dank des Eigentümers quasi der körperlichen Gesundung dient. Das Anwesen steht in einem der geschichtsträchtigsten Orte des Landkreises, der nahezu vollständig noch einen historischen Kern besitzt, in dem sich sogar gleich fünf Schlösser befinden.

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