In Rappershausen wurden bei einer Routineuntersuchung coliforme Keime und Enterokokken im Trinkwasser nachgewiesen. Im Gesundheitsamt ging die Nachricht am 8. November ein, noch am selben Tag wurden die Bürger im Hendunger Ortsteil mit Handzetteln und einer Durchsage informiert, dass sie ihr Leitungswasser abkochen müssen und das Wasser gechlort wird.
Woher die Keime kommen, ist laut Matthias Hahn, Leiter des Gesundheitsamts in Bad Neustadt, noch nicht bekannt, wie er auf Anfrage dieser Redaktion mitteilt. Fakt ist, dass es fäkale Keime sind – das belegt der Nachweis der Enterokokken. Durch die Bakterien ist die Gesundheit der Bürger gefährdet, weshalb sofort Maßnahmen ergriffen wurden, um das Risiko zu minimieren.
Vier Kontrollen im Jahr
Mikrobiologische Kontrollen finden in Rappershausen viermal im Jahr statt. Hierzu werden laut Matthias Hahn Wasserproben an verschiedenen Stellen der Trinkwasserversorgungsanlage Rappershausen entnommen. Woher die fäkalen Keime kommen, lässt sich nicht genau sagen. Enterokokken besiedeln den Darm von Menschen und Tieren und können sich auf Pflanzen, im Wasser und im Erdboden befinden, so der Chef des Gesundheitsamts.
Ein Eintrag ins Trinkwassersystem sei dadurch auf verschiedenen Wegen möglich, etwa durch das Ausbringen von Gülle im Schutzbereich der Trinkwasserbrunnen oder unerkannte Lecks im Rohrleitungssystem. Aber auch ein Eintrag über Insekten ist möglich, ebenso bei Arbeiten an der Trinkwasserinstallation.
Wie lange die Rappershäuser gechlortes Wasser trinken müssen, ist abhängig von den weiteren Kontrollergebnissen. „Zur Beendigung der Chlorung müssen insgesamt drei negative Ergebnisse im Abstand von mehreren Tagen vorliegen“, sagt Dr. Matthias Hahn. Die Abkoch-Anordnung bestehe so lange, bis eine ausreichend hohe Chlorkonzentration im Ortsnetz gegeben ist und negative mikrobiologische Befunde im Ortsnetz vorliegen.
Kontrollproben
Kontrolluntersuchungen hinsichtlich Chlor finden täglich statt, so der Chef des Gesundheitsamts. Hinsichtlich bakterieller Keime wurden am Dienstag, 13. November, Kontrollproben entnommen, die Ergebnisse liegen bislang noch nicht vor.