Liebe Leser und Leserinnen,
Endlich… „Endlich habe ich die erfreuliche Diagnose“, sagt der Patient. „Endlich muss ich keine Maske mehr während des Unterrichtes aufsetzen“, sagt das Mädchen, dass eine weiterführende Schule im Landkreis Rhön -Grabfeld besucht. „Endlich hat es einmal wieder geregnet“, sagt der Landwirt mit Blick auf seine Felder. „Endlich habe ich meinen Ausbildungsvertrag in der Tasche“, sagt der Schüler, der im kommenden Jahr die Schule beendet. „Endlich werden die pastoralen Räume errichtet“, sagt ein Sprecher unseres Bistums.
Endlich … dieses kleine Wort „endlich“ verwenden wir dann, wenn wir lange auf etwas warten müssen, für etwas schwer gearbeitet haben oder lange um etwas gekämpft oder gebangt haben. Endlich ist es soweit. Endlich habe ich Gewissheit. Endlich weiß ich, woran ich bin. Der Ausspruch des Wortes „endlich“ hat etwas Erleichterndes, etwas Befreiendes. Dabei ist eigentlich Endlichkeit etwas, das uns immer wieder an unsere Grenzen stoßen lässt.
Etwas, das endlich ist, steht uns nicht immer und überall zur Verfügung. Das kann Ängste wecken und Sorgen bereiten. Aber Endlichkeit kann auch erleichternd sein: Nichts in unserem Leben ist für immer, es wird auch wieder andere Zeiten geben, wenn es gerade mal nicht so läuft. Auf einer Postkarte, die ich vor einigen Tagen in meinem Briefkasten fand, war folgender Spruch zu lesen: „Ende gut, alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es auch noch nicht das Ende.
Sicherlich haben Sie alle in den letzten Wochen den ein oder anderen gemalten Regenbogen gesehen, ein Hoffnungszeichen in Zeiten von Corona. Oft waren sie mit den Worten überschrieben: „Alles wird gut“. Hoffnung ist eine der göttlichen Tugenden, weil sie für das steht, was unseren christlichen Glauben ausmacht: Es kann, es darf, es wird bestimmt wieder eine Zukunft geben, die uns Gutes bringen wird.
Leider ist das Singen in unseren Gottesdiensten im Moment so eine eigene Geschichte. Doch im Kopf so für sich hin summen ist nicht verboten und beinhaltet auch keine Risiken. Deshalb möchte ich auf ein Lied in unserem Gotteslob hinweisen, das von dieser Hoffnung und Zuversicht spricht: „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus meine Zuversicht – auf dich vertrau ich und fürcht´mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht´mich nicht!“ Möge uns dieser Liedtext durch diese nicht einfache Zeit begleiten.
Die Autorin: Michaela Köller ist Gemeindereferentin für die Pfarreiengemeinschaften Franziska-Streitel Mellrichstadt, Fladungen/Nordheim und Besengau-Bastheim