Selbstbewusstsein drückten die Plakate im Hintergrund der Freisprechungsfeier in der Stadthalle aus: „Das Handwerk – Wirtschaftsmacht von Nebenan.“ Und „Willkommen im Zentrum der deutschen Wirtschaft“. Kreishandwerksmeister Bruno Werner forderte daher auch in seiner Begrüßung, die Wirtschaft in Rhön-Grabfeld zu stärken. An die neuen Gesellen richtete er den Appell, der Region treu zu bleiben.
Gegenüber früheren Zeiten hatten sich die Reihen der Freigesprochenen aber erheblich gelichtet. Aus sieben Innungen wurden insgesamt 76 Auszubildende freigesprochen.
In seiner Festrede sprach Landtagsabgeordneter Bernd Weiß angesichts einer allgemein unsicheren Zukunft den Freigesprochenen Mut zu. Als Einsteiger auf einer beruflichen Ebene, auf der nun Verantwortung stärker übernommen werden muss, empfahl er Selbstbewusstsein zu zeigen. Mit der Ausbildung hätten die Absolventen eine fundierte Grundlage für den weiteren Lebensabschnitt. Sie seien in der Lage, auf eigenen Füße zu stehen, wohl wissend, dass diese Situation auch die größte Herausforderung darstelle.
Handwerkskammer-Vizepräsident Walter Heußlein überbrachte seine Glückwünsche für die Leistungen und freute sich mit Oliver Seuffert einen Kammersieger in den eigenen Reihen zu sehen. Heußlein warb aber auch für die heimische Wirtschaft und erinnerte daran, dass in Unterfranken noch 900 Ausbildungsplätze unbesetzt seien, deshalb empfahl er, nicht den Verlockerungen der Metropolregionen zu erlegen, denn oft werde nur die eine Seite der Medaille gesehen, während etwa die hohen Lebenshaltungskosten in solchen Überlegungen oft nicht berücksichtigt würden.
Stellvertretender Landrat Helmut Will versicherte, dass es im Landkreis eine Vielzahl von Betrieben gebe, die die Basis für den weiteren Werdegang sichern. Handwerksbetriebe seien außerdem ein unverzichtbarer Bestandteil in den Kommunen, ergänzte Bürgermeister Bruno Altrichter. Am Beispiel der Stadthalle zählte er auf, in welchen Bereichen das Handwerk benötigt werde. Berufsschulleiter Kurt Haßfurter wies auf die hohe Qualifikation hin, die die jungen Menschen während ihrer Ausbildung erworben hätten und forderte auf, das Erlernte auch verantwortungsvoll einzusetzen.
Nach der Ansprache durch den Innungsbesten Oliver Seuffert und dem Schlusswort von stellvertretendem Kreishandwerksmeister Dietmar Roßhirt übergaben jeweils die Innungsobermeister die Urkunden an die neuen Gesellen. Die Innungsbesten – nicht auf dem Foto sind Michael Balling (Metzgerei Englert Bastheim) und Timo Brosge (Weidmann Herbstadt) – erhielten neben Urkunden Sachpreise.