Quasi „Gott verlässe“ ist Oberelsbach seit geraumer Zeit: Es gibt keine Pfarrer mehr. „Und die Pfarr‘, die?s gitt, die wolle net zu uns.“ Schließlich ist das auch kein Wunder, wenn Pfarrer Bosl zuletzt nur noch fünf Leute in der Kirche zählen konnte, während das Mühlencafé zur Zeit des Gottesdienstes bis auf den letzten Platz belegt war. Nur gut, dass die beiden Nonnen Katharina Kaufmann und Jenny Heimgärtner spätestens jetzt zur fünften Jahreszeit die Gottlosigkeit der Oberelsbacher wieder wettmachen: „Schließlich sind wir ja auch ein Anblick für die Götter!“
Begleitet von Oberelsbacher Spiemännern zogen die beiden Nonnen in den Saal der Elstalhalle zum Büttenabend der „Öwerälsbicher Fosenöchter“ ein. Mit ihrer Moderation trafen sie den Nerv des Publikums. In bestem „Öwerälsber Blatt“ wussten sie von Dorfgeschichten des letzten Jahres zu berichten, vom „Braveheart-Battle in Öweräls“ über die Mai- und Kermesbaumaufstellung, bis zur weltweit ersten Hose-Down-Bar. Den beiden Nonnen gelang es jedoch stets zur Ankündigung der Programmpunkte wieder die Kurve zu bekommen.
Oberelsbacher Frauengeschichten
Zwei weitere „ganz spezielle Weiber“ mimten Isabell Hergenhan und Michelle Johannes, die nicht nur bereits mehrere Kinder haben, am liebsten nichts arbeiten und aus dem anderen Teil Deutschlands stammen. Genauso schwer hatte es Anni (Martina Holzheimer), die ihren Ehemann Ewald (Wolfgang Wappes) einfach nicht dazu bewegen kann, aufzuhören „niss zu machen“.
Die Purzelgarde, wie auch zwei Tanzmariechen aus Sondheim sowie der spektakuläre Showtanz der „Moonlights“ setzten tänzerische Akzente. Die beiden Moderatoren-Nonnen erklärten, man werde sie „lebdoch nicht in solchen kurzen Hosen sehen“. Luisa Holzheimer und Daniela Mader, die sich aus dem fernen Kulmbach wieder einmal nach der Rhön sehnte, brachten mit ihrem Gesang das Publikum zu Liedern wie „Ich bin ein Dorfkind“ in Stimmung. Dies war notwendig, mussten doch die Vereinsoberen und Faschingsnarren des Dorfes im Buchstabendreher-Spiel ihrer Bürgermeisterin Birgit Erb und ihren Gemeinderäten entgegen treten. Letztlich gewann die Politik.
Nach dem Gardetanz der Hendunger Garde geriet das Publikum direkt in gleich drei verschiedene Radioshows, da Wolfgang Wappes stets hin und her zappte. Beim „Zappen“ gelang ein Mix zwischen dem Rhöner Sportstudio, einer Live-Schaltung zur Rhöner Olympiade und einer französischen Koch-Radiosendung. Vortrefflich in einem überdimensionalen Bühnen-Radio von Martina Holzheimer, Luisa Holzheimer und Simone Schlicht dargestellt.
„Gotthold & Eustach“ von den Abschter Fosenöchtern hatten nach einem Crash-Kurz ihre ganz eigenen Erklärungsversuche dem Publikum die englische Sprache mitzuteilen. Herrlich amüsant der Auftritt von Joachim Markert als Betrunkener, der nicht nur vom Kneipenleben, sondern such von seinem „Däckele“ auf dem Topf zu erzählen wusste.
Absolute Höhepunkte des Abends waren die zwei Showtanzgruppen der „Öwerälsbicher Fosenöchter“: Zum ersten die „Shootingstars“, die ihren Tanz letzte Woche gar in Düsseldorf aufgeführt hatten. Zum zweiten der umjubelte Auftritt des Männerballetts zum krönenden Abschluss des Abends.