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Schweinfurt: 10 Jahre Verein Mainleite Schweinfurt-Schonungen: Blick in die Vergangenheit und Zukunft der Kulturlandschaft

Schweinfurt

10 Jahre Verein Mainleite Schweinfurt-Schonungen: Blick in die Vergangenheit und Zukunft der Kulturlandschaft

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    Diese herbstliche Aufnahme von der Mainleite aus zeigt den Blick auf die Stadt Schweinfurt.
    Diese herbstliche Aufnahme von der Mainleite aus zeigt den Blick auf die Stadt Schweinfurt. Foto: Waldemar Balzer

    Der Weinbau an der Schweinfurter Mainleite soll gestärkt werden. Das ist eines der drei Ziele, die sich der Verein Mainleite Schweinfurt-Schonungen für die Zukunft der Mainleite gesetzt hat. Seit der Vereinsgründung im Jahr 2014 setzt sich der Verein für die nachhaltige Stärkung des Naherholungsgebiets, die Pflege der Kulturlandschaft und die Wiederbelebung des Weinbaus ein. Zum zehnjährigen Jubiläum lud der Verein im Alten Rathaus in Schweinfurt zu Vorträgen und Austausch rund um die Vergangenheit und die Zukunft der Mainleite ein.

    Weinbau an der Mainleite als Jahrhunderte alte Tradition

    Eingeladen als Referent war Prof. Thomas Gunzelmann vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege mit seinem Vortrag "Die Mainleite: Eine historische Kulturlandschaft zwischen Weinbau, Verkehr und Naherholung". Neben theoretischen Einblicken zum Thema "Kulturlandschaft" führte Gunzelmann die Gäste zurück in die Vergangenheit der Mainleite und die Geschichte des Weinanbaus in Schweinfurt.

    So wurde der Weinbau in Schweinfurt an der Mainleite gegen Ende des 13. Jahrhunderts zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Allerdings geht Gunzelmann davon aus, dass dort schon weitaus länger Wein angebaut wurde. "Der Weinbau ist über die Jahrhunderte hinweg das entscheidende Element an der Mainleite gewesen", erläuterte er.

    Dieses Motiv einer Postkarte aus den 1960er-Jahren zeigt Schloss Mainberg inmitten der Weinberge der Mainleite.
    Dieses Motiv einer Postkarte aus den 1960er-Jahren zeigt Schloss Mainberg inmitten der Weinberge der Mainleite. Foto: Verein Mainleite

    Seine Blütezeit erlebte der Weinanbau an der Mainleite um 1800 herum, als sich rund 100 Winzer um die insgesamt 200-350 Hektar großen Weingebiete kümmerten. Mit der Industrialisierung begann ab Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch der Rückzug vom Weinbau. Aus den ehemaligen Weinbergen wurden Streuobstwiesen, viele Weingebiete wurden ganz aufgegeben.

    "Renaissance" des Naherholungsgebiets Mainleite

    An diese Thematik knüpfte Gründungsmitglied Thomas Horling mit einem kurzen Rückblick auf die zehn Jahre Vereinsgeschichte der Mainleite an. So sei die starke Bebuschung der Kulturlandschaft einer der Gründe gewesen, warum im Jahr 2014 der Verein gegründet worden sei. In Abstimmung mit dem Naturschutz sei die Bebuschung durch die ehrenamtliche Arbeit von Mitgliedern und privaten Initiativen im Lauf der letzten Jahre in vielen Gebieten zurückgedrängt worden. Durch Ziegenbeweidung werde diese dann dauerhaft niedrig gehalten.

    Neben der stetigen Entbuschung der Mainleite kümmert sich der Verein auch um die Sanierung der Wanderwege und das Anlegen von Aussichtspunkten. Diese Landschaftspflege habe laut Horling zu einer "Renaissance" der Mainleite geführt. So würden Leute aus Schweinfurt und Umgebung wieder verstärkt die Mainleite als Naherholungsgebiet nutzen, wie es schon die Menschen vor über 100 Jahren getan hätten.

    Unterwegs auf dem Rundweg „Höllental und Mainblick“ zwischen Schweinfurt und Mainberg. Hier auf dem Jägerpfad im Landschaftsschutzgebiet Mainleite.
    Unterwegs auf dem Rundweg „Höllental und Mainblick“ zwischen Schweinfurt und Mainberg. Hier auf dem Jägerpfad im Landschaftsschutzgebiet Mainleite. Foto: Patty Varasano

    Ökologischer Weinbau an der Mainleite

    Die Zukunft des Weinbaus in Schweinfurt stieß nach den beiden Vorträgen eine rege Diskussion mit dem Publikum an. Laut Wolfgang Schuck, Winzer und Mitglied des Vereins, bringe ein ökologischer Weinanbau an der Mainleite viele Vorteile mit sich. So würde durch Bemühungen von seinem Team und ihm an der Mainleite aus der "Monokultur Wein" eine Mischkultur aus Weinstöcken, Blumen, Hecken, Rosen oder Streuobst entstehen. Dies habe bereits zu einer Steigerung der Artenvielfalt geführt. Außerdem könne laut Schuck jeder Interessierte bei der Lese und der Pflege der Weinberge an der Mainleite im Absprache mit den jeweiligen Winzern oder dem Verein mithelfen.

    Jedoch gibt es laut Horling auch in Zukunft noch viel zu tun: Die Entbuschung müsse weiter vorangebracht und der Weinbau ausgeweitet werden. Die Situation an der Mainleite werde so nicht bleiben, wenn der Verein nicht weiter am Ball bleibe, meinte Horling. "Wir brauchen hier die Unterstützung der Stadt und Landkreise, wenn es gelingen soll, die Attraktivität der Mainleite weiterhin zu erhalten."

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