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SCHWEINFURT: Abriss verschoben: Das W 3 läuft als "s'East" weiter

SCHWEINFURT

Abriss verschoben: Das W 3 läuft als "s'East" weiter

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    Die Lichter gehen doch noch nicht aus: Das Gebäude, in dem das W 3 untergebracht war, wird erstmal nicht abgerissen. Der Hausbesitzer will die Diskothek weiterlaufen lassen. Unter Eigenregie, mit neuem Namen.
    Die Lichter gehen doch noch nicht aus: Das Gebäude, in dem das W 3 untergebracht war, wird erstmal nicht abgerissen. Der Hausbesitzer will die Diskothek weiterlaufen lassen. Unter Eigenregie, mit neuem Namen. Foto: Foto: Vladimir Budin

    Sag niemals nie: Die Disco W 3 ist zwar seit Fasching geschlossen, aber abgerissen wird das Gebäude an der Schweinfurter Straße 1 entgegen der Ankündigung erstmal nicht.

    Stattdessen soll dort nach einer Umbauphase weiter getanzt und gefeiert werden, im „s‘East“, wie der Hausbesitzer Klaus Seyfert verkündet.

    Seit 1997 Seyferts Projekt

    Die Überraschung ist perfekt. „Ich will dem Haus einen ordentlichen Abschied geben“, sagt der gebürtige Schweinfurter Klaus Seyfert im Gespräch mit dieser Redaktion. Das heißt, dass er nach der Insolvenz des W 3-Betreibers, der Neue Zeiten GmbH, entweder selbst die  Discothek mit einer Geschäftsführerin weiter führt  oder wieder einen Pächter dafür nimmt. „Das war mein Projekt, seit 1997“, denkt Seyfert zurück.

    Von seinem Wohnort im österreichischen Maria Alm aus, wo er mit seinem Zwillingsbruder ein Hüttendorf mit 22 Gebäuden aufgebaut hat, schmiedet er Pläne. Zwar ist sein mittel- bis langfristiges Ziel, in einigen Jahren an dem Standort Wohnungen zu bauen, sagt Seyfert. Aber nach Rücksprache mit der Verwaltung würde es sicher einige Zeit dauern, bis Bauanträge auch durchführbar wären. Deshalb will er parallel zu diesen Planungen den Kult-Club erst mal retten und einige Jahre halten.

    Ideale Lage der Diskothek

    Etliche hunderttausend Euro will er nach eigenen Angaben in den Umbau des Gebäudes investieren. „Es hat eine ideale Lage“, meint er, „ist ebenerdig und hat einen Garten.“ Viele Gastronome hätten sich bei ihm gemeldet – mit Interesse an der Location. Nach drei bis vier Monaten Umbau könnte im Juni bis Juli das Haus wieder öffnen.

    Der neue Name steht ihm klar vor Augen: „s'East“ soll der Club heißen. „In Schweinfurt hieß das Eastside immer nur East“, denkt Seyfert zurück. Als das „s'Wohnzimmer“ betrieb er selbst ab 1997 den Tanztempel und Treffpunkt. Was liegt näher als die Kombination aus beiden Namen?

    Viele Ideen hat er als Hausbesitzer für den Club: Ein Bereich könnte als stylisch gestaltetes „Old East“ unter der Woche geöffnet werden, mit Kneipe und Tanz. Der Club könnte – in Anlehnung an die Schweinfurter Industrie – wie das „Brickhouse“-Burger-Restaurant aussehen, mit Ziegelsteinen. Eventuell wolle er den Hauptbereich wie eine Kohlengrube gestalten. „Ich werde intelligent umbauen“, meint Seyfert. Daher werde er die Wände nur zweckmäßig verändern, aber beispielsweise in die Lichttechnik investieren. Und statt einer Küche könne er sich einen fahrbaren Food-Trucker vorstellen. Mit „Brickhouse“-Betreiber Frank Keller stehe er diesbezüglich in Gesprächen.  

    Ab sofort nur noch ab 18 Jahren

    Wofür er auf jeden Fall sorgen will: „Unter 18 kommt keiner mehr rein!“, unterstreicht er. Mit der Aufsichtsübertragung stehe man ja immer „mit einem Bein im Knast“. Und wenn man über die Maxbrücke gehe und in den Anlagen die vielen Alkoholflaschen vom „Vorglühen“ liegen sehe, sei das auch nicht schön. Überdies würden die Jugendlichen in der Disco dann keinen Umsatz mehr machen, vielleicht mal ein Bier trinken.

    Das Thema Alkohol sorgte auch für ein unrühmliches Ende des W 3. Nach der letzten von vielen Partys einer „Abriss“- oder „Abschiedstour“ am Faschingsdienstag sollte es am darauffolgenden Samstag, 13. Februar, noch eine „Goodbye W 3“-Veranstaltung geben. Nur im Vorverkauf gab es Karten für 35 Euro, inklusive Eintritt und freie Getränke. Das allerdings untersagte die Schweinfurter Polizei in Absprache mit der Gemeinde Sennfeld am Nachmittag dem Disco-Betreiber Andreas Gerlach, zumal es sich um eine verbotene „Flatrate-Party“ handele.

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