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GOCHSHEIM: Alter Friedhof Gochsheim mit neuen Blickfängen

GOCHSHEIM

Alter Friedhof Gochsheim mit neuen Blickfängen

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    Der „Alte Friedhof“ in Gochsheim ist zum gepflegten „Park der Erinnerung und der Geschichte“ geworden.
    Der „Alte Friedhof“ in Gochsheim ist zum gepflegten „Park der Erinnerung und der Geschichte“ geworden. Foto: Foto: Vladimir Budin

    „Besser als vorher allemal“, sagt Manfred Meder auf die Frage, wie ihm der neugestaltete „Alte Friedhof“ gefalle. Meder ist auf dem Weg zum Kartenspielen im angrenzenden Turn- und Sportverein Gochsheim. Er nimmt den Weg außerhalb des Friedhofs, der parallel zur Friedhofsmauer verläuft.

    Eine Augenweide war der „Alte Friedhof“, das rund 100 Meter lange Stückchen Erde in Gochsheim, zum Ende hin nicht mehr, da sind sich alle einig: Aufgelassene Gräber, ungepflegte Pflanzen hatten Bürger auf den Plan gebracht, die bei Bürgermeisterin Helga Fleischer vorsprachen. Der Verein für Gartenbau und Landespflege hatte zudem einen Antrag an die Gemeinde gestellt, sich an der Verschönerung durch Spenden von Jungbäumen zu beteiligen.

    Park der Erinnerung

    Die länger schwelenden Pläne, den Alten Friedhof in einen „Park der Erinnerung und der Geschichte“ umzugestalten, nahmen allmählich Formen an. Seit kurzem ist die Umgestaltung nun abgeschlossen, teilt das Rathaus mit. Vom Eingang der Friedhofstraße aus läuft man direkt auf die sanierte Kreuzigungsgruppe zu – „durch die neue Wegeführung sichtbar in Szene gesetzt“, heißt es in der Mitteilung der Gemeinde.

    Der klar-lineare hell geschotterte Weg, der den Eingang an der Friedhofstraße mit dem zweiten an der Weinbergstraße verbindet, führt hinter der Kreuzigungsgruppe weiter zum Denkmal für die gefallenen Soldaten aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871. Deren Namenstafeln sind weiterhin schwer zu entziffern.

    An beiden Monumenten verbreitert sich der Weg und betont die beiden Schmuckstücke des Parks. Gemeinsam mit zwei Gochsheimer Gartenbaufirmen hat der Gemeindebauhof die Neugestaltung realisiert.

    Grabdenkmale von Bürgern

    Rechts und links vom Weg liegen in loser Folge und erster bis dritter Reihe Gräber aus unterschiedlichen Epochen, bepflanzt mit Grünpflanzen. Darunter auch „alte Grabdenkmale von Gochsheimer Bürgern, die zeitlebens dem Ort eine Prägung gegeben haben“, wie die Gemeinde verlauten lässt. Hauptlehrer Büttner (gest. 1920) ist darunter, auch der langjährige Bürgermeister Bernhardt (gest. 1895). An anderen Grabsteinen klebt ein gelbes Hinweisschild: Die Angehörigen dieses Grabes mögen sich bitte bei der Friedhofsverwaltung melden.

    Eine große Eiche in der Mitte des Parks überragt die vielen kleinen Sträucher und erst vor kurzem gepflanzten Laubbäume. Zehn solcher Solitär-Bäume sind über das Gelände verteilt. Die Abendsonne wirft Schatten über den frisch gemähten Rasen.

    Der Alte Friedhof, am 8. Juni 1806 durch den damaligen Pfarrer Johann Christoph Schöner eingeweiht, war fast 200 Jahre ein würdevoller Kultort christlichen Glaubens und Handelns in der Gemeinde Gochsheim gewesen. Bis 1978 hatte hier die Leichenhalle gestanden. Seit 1968 stand der Alte Friedhof in Konkurrenz zum neu geschaffenen „Neuen Friedhof“. Der Abstieg war programmiert.

    Jetzt soll er an frühere Zeiten erinnern. Reichlich Grünfläche zwischen den Gräbern lädt zum Flanieren ein. Gerne würde man sich auch niederlassen und die Atmosphäre genießen. Beim Besuch Anfang August bleibt dafür nur eine steinerne Bank ohne Rückenlehne an der westlichen Mauer des Alten Friedhofs.

    „Wenn sich jemand für den Alten Friedhof interessiert, dann sind das Leute in meinem Alter“, sagt Manfred Meder. „Und die wollen sich auch mal setzen“, weiß der ältere Herr. Ein Glück, dass die Bauhofmitarbeiter inzwischen neue Sitzbänke auf dem Friedhofsgelände aufgestellt haben.

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